Zusammenfassung
Das folgende Kapitel beleuchtet die verschiedenen Seiten des Weberschen Gemeinschaftsbegriffes. Zunächst wird erläutert, inwiefern es verschiedene Gemeinschaftsbegriffe aus unterschiedlichen Werkphasen Webers gibt (1.1). Dann werden die Begriffe „Gemeinschaftshandeln“ und „Einverständnisgemeinschaft“ aus dem sogenannten Kategorienaufsatz rekonstruiert (1.2). Im dritten Abschnitt wird dann der Gemeinschaftsbegriff anhand der Soziologischen Grundbegriffe aus dem jüngeren Teil von Wirtschaft und Gesellschaft dargestellt (1.3). Er zeigt, daß das affektuelle und traditionale Zusammengehörigkeitsgefühl als Definiens von Vergemeinschaftung methodische Probleme für Webers Verstehende Soziologie aufwirft. Darauf folgt eine Analyse des Konzeptes des Gemeinsamkeitsglaubens, das Weber bereits im älteren Teil von Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt hat (1.4). In einer Zusammenfassung der verschiedenen Versuche zur Weberschen Begriffsbestimmung von Gemeinschaft (1.5) scheint dann die Grundlage gelegt für eine exkursartig angelegte Gegenüberstellung mit dem Tönniesschen Gemeinschaftsbegriff (Kapitel 2) und fair die Definition des Begriffs religiöser Gemeinschaft bei Weber (Kapitel 3).
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Literatur
Tönnies 1991: Gemeinschaft und Gesellschaft. subjektiv gefilhlter (affektueller oder traditionaler) Zusammengehörigkeit der Beteiligten beruht.“ (WuG 21)
Prewo 1979: Max Webers Wissenschaftsprogramm: 19.
Schluchter 1988b: Religion und Lebensführung 2: 609.
Schluchter 1988b: Religion und Lebensftihrung 2: 597–634.
Prewo 1979: Max Webers Wissenschaftsprogramm: 378.
Die Vereinbarung ist Webers Beispiel für die „Vergesellschaftung“, vgl. WuG 21.
Ähnlich wie Allerbeck 1982: Zur formalen Struktur einiger Kategorien betont auch Gimdt die Bedeutung des Begriffs „soziale Beziehung“ bei Weber, der zwar ein „logisches Derivat” des „sozialen Handelns“ und folglich diesem „logisch untergeordnet” sei, aber neben dem sozialen Handeln doch „die wichtigste“ Kategorie Webers darstelle. ( Gimdt, 1967: Das soziale Handeln als Grundkategorie).
Luce 1957: Games and Decisions: 94ff.
Vgl. Gephart 1994: Gesellschaftstheorie und Recht. S. 496.
Zu Begriff und Phänomen „Akzeptanz“ ist sehr instruktiv Lucke 1995: Akzeptanz. Über die Notwendigkeit eines Akzeptanzunterbaus vgl. insbesondere den Versuch einer „Legitimation ohne Akzeptaz” (ebd. S. 475f.).
Minn 1989: Max Webers Handlungstheorie: 210–249; Schluchter 1979: Entwicklung des okz. Rationalismus; Habermas 1981a: Theorie des kommunikativen Handelns Bd. 1; Kaiberg 1981: Max Webers Typen der Rationalität.
WuG 237. Gephart macht zu Recht auf die Vemachlassigung des Weberschen Konzeptes des „Gemeinsamkeitsglaubens“ als einem wichtigen Bestandteil einer bei Weber ansetzenden Theorie der Gemeinschaftsbildung aufmerksam (Gephart 1993: Zwischen „Gemeinsamkeitsglaube” und „solidarité social“: 224–228).
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Giesing, B. (2002). Max Webers Begriff von Gemeinschaft. In: Religion und Gemeinschaftsbildung. Forschung Soziologie , vol 178. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94999-8_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-322-94999-8
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