Skip to main content

Zusammenfassung

Neben den USA ist Deutschland das wichtigste Einwanderungsland. 1998 lebten 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland. Zur ausländischen Bevölkerung werden all diejenigen gezählt, die einen Wohnsitz in Deutschland haben, jedoch nicht in Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sind. Die ausländische Bevölkerung kann nicht mit der zugewanderten Bevölkerung gleichgesetzt werden, sondern stellt nur eine Teilmenge dieser dar. Zur zugewanderten Bevölkerung sind auch 3,5 Millionen Aussiedler zu rechnen, die seit 1950 nach Deutschland gekommen sind. Außerdem hat ein Teil der ausländischen Bevölkerung die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Zur ausländischen Bevölkerung zählen aber auch Personen, die in ihrem Leben nicht migriert sind: die Kinder der Zuwanderer, die sogenannte zweite Generation. Die ausländische Bevölkerung hat keinen einheitlichen rechtlichen Status. Die größte Gruppe stellen die ehemaligen Gastarbeiter und ihre Familienangehörigen. 1955 wurde auf der Grundlage des ersten Anwerbevertrages mit Italien damit begonnen, ausländische Arbeitskräfte, insbesondere für die industrielle Massenfertigung und die Schwerindustrie, anzuwerben. Diese Tätigkeiten stellten nur geringe Qualifikationsanforderungen, folglich gliederte sich die ausländische Bevölkerung am unteren Ende der beruflichen und sozialen Hierarchie ein. Die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte sollte nur zur Überbrückung des Arbeitskräftemangels während der Hochkonjunktur dienen und nicht zur dauerhaften Niederlassung von Ausländern in Deutschland führen. Um ausländische Arbeitskräfte nach den Erfordernissen des Arbeitsmarktes flexibel einsetzen zu können, wurde ihnen nur eine befristete Arbeitserlaubnis erteilt, die nach Ablauf bei günstiger Arbeitsmarktlage verlängert wurde. Eine strikte Rotation konnte nicht durchgeführt werden, weil die Industrie nicht beständig neue Arbeitskräfte anlernen wollte. Nach dem Anwerbestopp von 1973 war die Migrationspolitik der Bundesrepublik auf die Verhinderung weiteren Zuzugs ausgerichtet. Dennoch kam die Zuwanderung nicht zum Stillstand. Eine bedeutsame Migrationsquelle war der Nachzug von Familienangehörigen. Ende 1998 lebten 2,1 Millionen Türken, 719.000 Jugoslawen, 612.000 Italiener, 364.000 Griechen und 284.000 Polen in Deutschland. Aus diesen fünf Herkunftsländern stammen 55,9% der ausländischen Bevölkerung.

siehe auch Migration

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Similar content being viewed by others

Literatur

  • Bade, Klaus J. (Hg.), Migration — Ethnizität — Konflikt, Osnabrück 1996

    Google Scholar 

  • Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Ausländer (Hg.): Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Ausländer über die Lage der Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997

    Google Scholar 

  • Bender, Stefan/Seifert, Wolfgang (1998): Lokale Arbeitsmärkte für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland. Berufliche Veränderungsprozesse am Beispiel dreier idealtypischer Arbeitsmarktregionen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 31, 4, 660–672

    Google Scholar 

  • Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hg.): Repräsentativuntersuchung 95. Situation der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1996

    Google Scholar 

  • Bös, Mathias: Migration als Problem offener Gesellschaften. Globalisierung und sozialer Wandel in Westeuropa und in Nordamerika, Opladen 1997

    Book  Google Scholar 

  • Deutscher Bundestag (Hg.): Demographischer Wandel: Zweiter Zwischenbericht der Enquete Kommission „Demographischer Wandel“ — Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. Bonn 1998

    Google Scholar 

  • Heckmann, Friedrich: Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart 1992

    Google Scholar 

  • Münz, Rainer/Wolfgang Seifert/Ralf Ulrich: Zuwanderung nach Deutschland. Strukturen, Wirkungen, Perspektiven, Frankfurt a.M./ New York 1999.

    Google Scholar 

  • Motte, Jan/Rainer Ohliger/Anne von Oswald (Hg.): 50 Jahre Bundesrepublik — 50 Jahre Einwanderung: Nachkriegsgeschichte als Migrationsgeschichte, Frankfurt/M., New York 1999

    Google Scholar 

  • Schöneberg, Ulrike: Gestern Gastarbeiter, morgen Minderheit. Zur sozialen Integration von Einwanderern in einem „unerklärten“ Einwanderungsland, Frankfurt a.M. u.a. 1993

    Google Scholar 

  • Seifert, Wolfgang: Die Mobilität der Migranten. Die berufliche, ökonomische und soziale Stellung ausländischer Arbeitnehmer in der Bundesrepublik, Berlin 1995

    Google Scholar 

  • Seifert, Wolfgang: Geschlossene Grenzen — offene Gesellschaften? Migrations- und Integrationsprozesse in westlichen Gesellschaften, Frankfurt a.M./New York 2000

    Google Scholar 

  • Treibel, Annette: Migration in modernen Gesellschaften. Soziale Folgen von Einwanderung und Gastarbeit, Weinheim/München 1999

    Google Scholar 

  • Velling, Johannes: Immigration und Arbeitsmarkt. Eine empirische Analyse für die Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1995

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2001 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Seifert, W. (2001). Ausländische Bevölkerung. In: Schäfers, B., Zapf, W. (eds) Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94976-9_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94976-9_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-94977-6

  • Online ISBN: 978-3-322-94976-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics