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Part of the book series: Studien zur Wissenschafts- und Organisationssoziologie ((SZWAS,volume 3))

Zusammenfassung

Frauen haben in den unterschiedlichsten Bereichen aufgeholt und ihre Präsenz verstärkt: In Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und über die Grenzen klassischer Frauenberufe hinweg als Richterinnen, Physikerinnen oder Ärztinnen haben sie sich etablieren können. Diese Entwicklungen haben ihre Entsprechung im Ausbildungssystem. Frauen haben in vielen Disziplinen ihre Anteile enorm erhöht und mit den Männern gleichgezogen, teilweise haben sie sie sogar überholt. Schon lange besetzen Frauen dabei nicht mehr ausschließlich die sozial- und geisteswissenschaftlichen Fachbereiche, auch in den sogenannten „harten“ Naturwissenschaften sind sie heute deutlich stärker vertreten als noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig haben sich die Lebensverläufe von Männern und Frauen insgesamt angenähert und zeigen in bezug auf Ausbildungs-, Erwerbs- und Nicht-Erwerbsphasen ähnliche Muster (Born 1998, Mayer 1995, Blossfeld und Shavit 1993, Sorensen 1990).1

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Literatur

  1. Trotz der Annäherungen ist das Nacheinander von Erwerbs-und Familienphasen weiter-hin kennzeichnend für einen großen Teil weiblicher Lebensverläufe (Krombholz 1991, Sorensen 1990). Die Erwerbsquoten gerade verheirateter Frauen mit (kleinen) Kindern sind aber in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und die lange Zeit vorherrschenden Zwei-oder Drei-Phasen Modelle (Myrdal und Klein 1956) werden inzwischen durch Modelle der Gleichzeitigkeit von Familien-und Erwerbsphasen ergänzt (Kurz 1998a, Meier 1997). Diese Tendenz lässt sich gerade bei gut ausgebildeten Frauen in den jüngeren Kohorten beobachten (Lauterbach 1994, 1991 ).

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  2. erzielten Frauen in Deutschland insgesamt nur etwa 70% des Einkommens der Män-ner (Datenreport 1999). Ähnliche Niveauunterschiede finden sich auch im internationalen Vergleich (Anderson 1999, Bemassi 1999). Diese Unterschiede lassen sich nur zum Teil über die verstärkte Teilzeittätigkeit von Frauen und ihre Konzentration in Niedriglohnbereichen erklären (England 1997 ).

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  3. Insgesamt ist es schwierig, Art und Ausmaß geschlechtsspezifischer Segregation zu bestimmen (Wimbauer 1999, Allmendinger und Ludwig-Mayerhofer 1998). Im Moment lässt sich daher v.a. auf die us-amerikanische Forschung verweisen. In der National Organizations Study (NOS) konnte etwa gezeigt werden, dass der überwiegende Teil aller Berufe auf der Ebene von Organisationen geschlechtsspezifisch stark segregiert ist (Tomaskovic-Devey, Kalleberg und Marsden 1996, Anker 1998 ).

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  4. Wie eine Untersuchung des IAB zeigt, zahlt sich für Frauen die Orientierung auf einen ty-pischen Männerbereich, also die Wahl eines sogenannten „Männerfaches“ im Studium, nicht unbedingt aus: Die Arbeitslosigkeit von Frauen, die ein technisches Fach studieren, ist besonders hoch (Schreyer 1999).

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  5. Die Untersuchung setzt an einem Punkt an, an dem alle Befragten bereits einen oder sogar mehrere Schritte in die Wissenschaft hinein gemacht haben, sich also mindestens in der Promotionsphase befinden. Damit ergeben sich aus der Untersuchung keinerlei Anhaltspunkte dafür, warum Personen den Weg in die Wissenschaft nicht einschlagen. Als zentrale Frage lässt sich vielmehr formulieren, wie der Verlust gerade jener Frauen zu erklären ist, die sich der beruflichen Seite der Wissenschaft bereits zugewandt haben oder hatten.

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  6. Auch international können sich Frauen in der Wissenschaft als Beruf nicht in gleichem Maße etablieren wie die Männer. Allerdings zeigen sich erhebliche Unterschiede gerade in den hohen Positionen: In den USA etwa liegt der Anteil der Professorinnen bei 17%, in Spanien sind es 14%, in Frankreich 11%, in Norwegen 9% und in der Türkei sogar 21% ( Lie, Malik and Harris 1994

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  7. Zum Vergleich: Die größten Erfolge konnten die Frauen bisher in der Politik verzeichnen — nicht zuletzt angesichts klarer rechtlichter Regelungen, etwa Quoten. Von einem Gleichgewicht der Geschlechter kann allerdings auch hier keine Rede sein. Im Deutschen Bundestag liegt der Frauenanteil nach der Wahl von 1998 insgesamt bei fast 31%. Allerdings sind die Schwankungen zwischen den einzelnen Fraktionen beträchtlich (SPD: 35%; CDU/CSU: 18%; Bündnis 90/Die Grünen: 57%; F.D.P.: 21% und PDS: 58%) (http://www.bundestag.de/mdb14/mdbinfo/1322.htm, März 2000). In der Privatwirtschaft hingegen ist die Situation „geradezu tragisch“, so Anna Diamantopoulou, EU-Kommissarin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (Süddeutsche Zeitung, 8.März 2000).

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  8. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung: „Förderung von Frauen in der Wissenschaft“ beschäftigt sich bereits seit den 80er Jahren mit dem Problem der Unterrepräsentanz von Frauen in der

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  9. Wissenschaft (1989,1996,1999); der Wissenschaftsrat erarbeitete 1998 Empfehlungen zur Chancengleichheit von Frauen in Wissenschaft und Forschung. Europaweit beschäftigt sich seit einigen Jahren die Europäische Kommission „Frauen und Wissenschaft“ in Kooperation mit namhaften internationalen Wissenschaftlerinnen mit der Thematik (1999).

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  10. Insbesondere werden verschiedene Stipendien eingerichtet, wie etwa das Emmy-NoetherProgramm oder die Hochschulsonderprogramme HSP I, II,II1. Ziel ist über eine Bereitstellung finanzieller Ressourcen zur speziellen Förderung von Frauen die Konkurrenz von Männern und Frauen um knappe Stellen im Wissenschaftssystem abzubauen.

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  11. Bereits 1995 initiierte der Wissenschaftliche Rat der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zwei Untersuchungen im eigenen Haus zur Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen, von denen eine die empirische Grundlage dieser Arbeit bildet (Krais und Krumpeter 1997, Allmendinger et al. 1997, 1998, 1999a, b, Fuchs, von Stebut und Allmendinger 2001). Im Jahr 1996 wurde eine Untersuchung mit dem entsprechenden inhaltlichen Schwerpunkt in der Fraunhofer Gesellschaft durchgeführt (Aisenbrey 2001, Wimbauer 1999). Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) untersucht seit 1998 ausgewählte Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL, ehemals Blaue Liste) zu dieser Fragestellung ( Andresen, Oppen und Simon 1999 ).

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  12. Im Gegensatz zu Forschungen aus dem amerikanischen Bereich, fehlt im deutschsprachigen Raum bislang eine systematische Verknüpfung der verschiedenen Ebenen (Heintz et al. 1997). Ursachen für die geringe Präsenz von Frauen werden auf individueller Ebene verortet.

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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von Stebut, N. (2003). Fragestellung. In: Eine Frage der Zeit? Zur Integration von Frauen in die Wissenschaft. Studien zur Wissenschafts- und Organisationssoziologie, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94951-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94951-6_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3251-5

  • Online ISBN: 978-3-322-94951-6

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