Zusammenfassung
Als am 1. Juli 1990 der Vertrag über die deutsch-deutsche Wirtschafts-, Währungsund Sozialunion in Kraft trat, war der Erwartungsdruck ungeheuerlich. „Blühende Landschaften“ versprach der Bundeskanzler im folgenden Wahlkampf, nachdem auch die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 in fast unglaublicher Geschwindigkeit vollzogen war.
Die Realität war jedoch ernüchternd. Schnell wurde realisiert, daß der Kapitalstock in Ostdeutschland weit unter den Schätzungen lag, die vor der Wende kursierten, und daß nach dem Zusammenbruch der traditionellen Absatzmärkte im Osten nur eine Umstellung auf höherwertige Produkte profitabel sein konnte.
Zentral für den Wiederaufbau Ost waren also die Investitionen. Diese Fallstudie versucht zu erklären, warum die Investitionen trotz niedriger Zinsen lange unter dem gewünschten (und bitter notwendigen) Niveau blieben. Sie zeigt ferner, wie der Staat durch eine breite Palette von Maßnahmen der Investitionstätigkeit der Unternehmen Auftrieb gab, ganz im Sinne einer ansonsten aus der Mode gekommenen keynesianischen Wirtschaftspolitik. Sie zeigt aber auch, wie schwierig die Stimulation von Investitionen ist, wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, in diesem Fall die Löhne und Preise, mit der Produktivität nicht übereinstimmen.
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Literatur
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Ludwig, A., Giulini, D. (1998). Vorsicht Falle: Investitionen in den neuen Bundesländern. In: Volkswirtschaft in fünfzehn Fällen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94650-8_5
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