Zusammenfassung
Die Aufgabe, Personalcontrolling systematisch auf Personalarbeit zu beziehen, scheint der Quadratur eines Kreises gleichzukommen. Einerseits verspricht der Terminus „Personalcontrolling“ die gelungene Synthese aus Zahl und Personal in einem einheitlichen Konzept in der Weise, nach der nur die harten Fakten eines eisernen Zahlenwerkes in der Lage seien, dem sensiblen Bereich der Human Resources eine feste Gestalt verleihen zu können. Andererseits jedoch ist evident, daß gerade personalwirtschaftliche Kontexte sich der Meß-, Plan- und Steuerbarkeit durch ein straffes Kennzahlensystem entziehen und rein quantitativen Größen gerade nicht kommensurabel sind. Der vorliegende Aufsatz untersucht die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Anwendung des Controlling auf den Personalbereich bei Beratungsunternehmen.
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Literatur
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Vgl. R. Wunderer, J. Mittmann, 10 Jahre Personalwirtschaftslehren - von Ökonomie nur Spurenelemente, in: Die Betriebswirtschaft 43 (1983), S. 647 u. S. F. Cronshaw, R. A. Alexander, One answer to the demand for accountability, in: Organizational Behavior and Human Decision Process 35 (1985), S. 102f.
Vgl. H. Gruber, Personalcontrolling: Überlebensstrategie oder Modetrend?, in: Gablers Magazin, Nr. 5 (1991), S. 29.
Vgl. H.-U. Köpper, Konzeption des Controlling aus betriebswirtschaftlicher Sicht, in: A.-W. Scheer (Hrsg.), Rechnungswesen und EDV, Heidelberg 1987, S. 82ff.
Vgl. hierzu den Aufsatz von U. Becker, C. Schade, Betriebsformen der Unternehmensberatung, in: Zeitschrift fil’ r betriebswirtschaftliche Forschung 47 (1995), S. 327ff. - Auf der theoretischen Basis der Neuen Institutionenlehre und der Netzwerktheorie der Soziologie erklären Becker und Schade die Koexistenz unterschiedlicher Betriebsformen von Beratungsunternehmen. Insbesondere die zeitlichen Restriktionen, denen beispielsweise ein Einzelberater ausgesetzt ist, machen die Aufteilung der Arbeitszeit auf Projektarbeit und Akquisition neuer Aufträge notwendig. Der Einzelberater ist nur dann eine effiziente Betriebsform, wenn sein spezifisches Know-how nicht auf andere Personen übertragbar ist und die Akquisitionszeit durch ein kleines Netzwerk getragen wird.
Vgl. K. P. Kaas, Kontraktgütermarketing als Kooperation zwischen Prinzipalen und Agenten, in: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung 43 (1992), S. 884ff.
Vgl. W. Müller, J. Eckert, Informationsproduktion und Entscheidungsprozeß, in: E. Helmstädter (Hrsg.), Neuere Entwicklungen in den Wirtschaftswissenschaften, Berlin 1978, S. 455ff.
Vgl. R. Bühner, Unternehmerische Führung mit Shareholder Value, in: R. Bühner (Hrsg.), Der Shareholder Value-Report. Erfahrungen, Ergebnisse, Entwicklungen, Landsberg a. Lech 1994, S. 9ff. u. R. Schmidt, Das Shareholder Value-Konzept, in: R. Schmidt u.a. (Hrsg.), Die deutsche Aktie, Stuttgart 1993, S. 277ff.
Dieser Begriff ist im Angelsächsischen auf die Arbeiten von Veblen, Mitschel und Commons zurückzuführen, die unter Institutionen Sitten, Bräuche sowie Denkweisen von Menschen verstanden. Vgl. hierzu P. Dittus, Abschied vom Ideal, in: Wirtschaftswoche, Nr. 19 (1985), S. 74ff.
Vgl. O. E. Williamson, Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus, Tübingen 1990, S. 77ff. - Der Property-Rights-Ansatz beschäftigt sich hauptsächlich mit den Auswirkungen der sozialen-und gesetzlichen Normen auf die Verfügungsrechte der Wirtschaftssubjekte. Die Principal-AgentTheorie stellt Aspekte der Kooperation zwischen Wirtschaftssubjekten unter den Annahmen von asymmetrisch verteilten Informationen und Opportunismus dar. Die Informationsökonomie analysiert das Funktionieren von Märkten unter der Annahme von Informationsasymmetrie und bei dem Transaktionskostenansatz geht es um die Erklärung verschiedener Koordinationsformen (z. B. Markt, Hierarchie) anhand der Koordinationskosten.
A. Gehlen, Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt, 13. Aufl., Wiesbaden 1986, S. 79.
A. Gehlen, Philosophische Anthropologie. V. Mensch und Institutionen, in: B. König (Hrsg.), Anthropologische und sozialpsychologische Untersuchungen, Hamburg 1986, S. 74.
T. J. Peters, R. H. Waterman, Auf der Suche nach Spitzenleistungen: Was man von den bestgeführten US-Untemehmen lernen kann, Landsberg a. Lech 1986, S. 301.
Vgl. H. Schelsky, Die Bedeutung des Berufes in der modernen Gesellschaft, in: ders., Auf der Suche nach Wirklichkeit. Gesammelte Aufsätze zur Soziologie der Bundesrepublik, München 1979, S. 254ff.
A. Gehlen, Urmensch und Spätkultur, 5. Aufl., Wiesbaden 1986, S. 12.
Vgl. W. Müller, Die Koordination von Informationsbedarf und Informationsbeschaffung als zentrale Aufgabe des Controlling, in: Zeitung für betriebswirtschaftliche Forschung 26 (1974), S. 683ff. Das zentrale Koordinationsmerkmal wird in der Abstimmung zwischen Informationsbedarf, -erzeugung und kundenorientierter Informationsbereitstellung gesehen.
Vgl. A. Picot, Organisationsstrukturen der Wirtschaft und ihre Anforderungen an die Informations-und Kommunikationstechnik, in: A. W. Scheer (Hrsg.), Handbuch Informations-Management, Wiesbaden 1993, S. 51.
Vgl. E. Frese, Koordination, in: E. Grochla, W. Wittmann (Hrsg.), Handwörterbuch der Betriebswirtschaftslehre, Teilbd. 2, 4. Aufl., Stuttgart 1975, Sp. 2263.
Vgl. H. Simon, Entscheidungsverhalten in Organisationen, Landsberg a. Lech 1981, S. 14.
Vgl. H.-U. Köpper, J. Weber, A. Zünd, Zum Verständnis und Selbstverständnis des Controlling, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 60 (1990), S. 293; E. Scherm, Personalcontrolling. Eine kritische Bestandsaufnahme, in: Die Betriebswirtschaft 52 (1992), S. 311 sowie H.-U. Köpper, Konzeption des Controlling aus betriebswirtschaftlicher Sicht, a. a. O., S. 108ff.
Vgl. K. Schäfer, Die Beratung aus einem Netzwerk von Spezialisten, in: Blick durch die Wirtschaft, 2. November 1993, S. 1.
Vgl. hierzu W. Plinke, Die Geschäftsbeziehung als Investition, in: G. Specht, G. Silberer, W. H. Engelhardt (Hrsg.), Marketing-Schnittstellen, Wiesbaden 1989, S. 308.
Vgl. R. Wunderer, T. Kuhn, Unternehmerisches Personalmanagement: Konzepte, Prognosen und Strategien für das Jahr 2000, Frankfurt a. M. 1993, S. 109.
In Anlehnung an H.-U. Köpper, Personalcontrolling: Einbindung in das Unternehmens-Controlling, in: Personalführung, Nr. 8 (1990), S. 524.
Wir unterstellen dabei, daß die Entscheidungsträger an ihrem Beitrag zum Unternehmenserfolg gemessen werden und die Entlohnung auf der Basis einer anreizkompatiblen Entlohnungsfunktion erfolgt.
Vgl. H. Laux, F. Liermann, Grundlagen der Organisation. Die Steuerung von Entscheidungen als Grundprobleme der Betriebswirtschaftslehre, Berlin, New York u. a. 1990, S. 337.
W. H. Staehle, Human Resource Management (HRM) - Eine neue Managementrichtung in den USA?, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 58 (1988), S. 578.
Vgl. M. Casson, The Firm and the Market, London 1987, S. 12.
Vgl. W. Busse v. Colbe, G. Laßmann, Betriebswirtschaftstheorie, Bd. 1, Berlin, New York u. a. 1975, S. 64ff.
A. Picot, Der Produktionsfaktor Information in der Unternehmensführung, in: Information Management, Nr. 1 (1990), S. 7.
Vgl. C. Lovelock, Dienstleister können Effizienz und Kundenzufriedenheit verbinden, in: Harvard Business Manager, Bd. 4 (1993), S. 96.
Vgl. U. Becker, C. Schade, Betriebsformen der Unternehmensberatung, a. a. O., S. 330 und speziell zur Gemeinkostenwertanalyse M. Roever, Gemeinkosten-Wertanalyse. Erfolgreiche Antwort auf den wachsenden Gemeinkostendruck, in: Zeitschrift für Organisation 51 (1982), S. 249ff.
Das ursprüngliche Konzept der Transaktionskosten geht auf Coase zurück. Bis heute fehlt eine klare, eindeutige Definition der Transaktionskosten. Coase bietet lediglich einige Beispiele. Für unsere Zwecke ist es jedoch hinreichend, sich auf die relevanten Transaktionskostenarten zu beschränken. Vgl. R. H. Coase, The Nature of the Firm, in: Economica, Nr. 4 (1937), S. 386ff.
Vgl. G. A. Akerlof, The Market for Lemons, in: Quarterly Journal of Economics 84 (1970), S. 488ff.
J. Hentze, A. Kammel, Personalcontrolling. Eine Einführung in Grundlagen, Aufgabenstellungen, Instrumente und Organisation des Controlling in der Personalwirtschaft, Bern, Stuttgart, Wien 1993, S. 83.
Vgl. Handelsblatt und Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. April 1993.
Vgl. W. Engels, Diskontierte Hoffnung, in: Wirtschaftswoche, Nr. 22 (1992), S. 162.
Vgl. R. Bühner, Das Management-Wert-Konzept: Strategien zur Schaffung von mehr Wert in Unternehmen, Stuttgart 1990, S. 129ff.
In Anlehnung an H.-U. Köpper, Controller-Anforderungsprofil in der Theorie, in: E. Mayer, J. Weber (Hrsg.), Handbuch Controlling, Stuttgart 1990, S. 325ff.
K. Pohle, Controlling und Organisation, in: W. Wittmann u. a. (Hrsg.), Handwörterbuch der Betriebswirtschaftslehre, Teilbd. 1, 5. Aufl., Stuttgart 1993, Sp. 664.
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© 1997 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Höselbarth, F., Schulz, J. (1997). Personalcontrolling in Beratungsunternehmen. In: Stolorz, C., Fohmann, L. (eds) Controlling in Consulting-Unternehmen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94646-1_5
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Print ISBN: 978-3-409-12139-2
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