Skip to main content

Einleitung

  • Chapter
  • 41 Accesses

Zusammenfassung

Uns allen sind Bilder und Beschreibungen von Dürrekatastrophen im Sahel vertraut: verendetes Vieh auf einem ausgedörrten Land, Menschen ohne jede Habe auf der Flucht vor der Dürre, Bettler in den Städten, ausgemergelte Kinder, Lager, in denen Lebensmittel verteilt werden. Diese Bilder spiegeln nicht einfach eine Realität wider, sondern in ihnen wird eine Auswahl und Interpretation getroffen. In ihnen drückt sich eine ganz spezifische Sicht aus: Wir haben es mit einer Katastrophe und ihren Opfern zu tun.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   69.95
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Aus dem von J. Copan herausgegebenen Sammelwerk „Sècheresses et Famines du Sahel“ (2 Bde., Paris 1975) seien besonders die Beiträge von P. Bonte, S. Lallemand,C. Raynaut und J. Swift in Bd. 2 genannt. Weiter wären zu nennen: S. Baier, An Economic History of Central Niger, Oxford 1980; P.E. Lovejoy und S. Baier, The Desert-Side Economy of the Central Sudan, in: M.H. Glantz (Hrsg.), The Politics of Natural Disaster, S. 145–175; E. Bernus, Touaregs Nigériens, Paris 1981; J. Swift, Disaster and a Sahelian Nomad Economy, in: D. Dalby und R.J. Harrison Church (Hrsg.), Drought in Africa, London 1973, S. 71–78; J. Swift, Sahelian Pastoralists: Underdevelopment, Desertification and Famine, in: Annual Review of Anthropology, 6, 1977, S. 457–478. Zusammenfassend: G. Klute, Der Aspekt der Risikominderung in der Wirtschaft der Air-Tuareg, Göttingen 1986.

    Google Scholar 

  2. Die beiden konträren Positionen werden von vielen Autoren durch die These verknüpft, daß die erfolgreichen vorkolonialen Anpassungsmechanismen während der Kolonialzeit zerstört wurden.

    Google Scholar 

  3. Dabei erscheint mir der Vergleich mit Hungerkrisen im vorindustriellen Europa besonders aufschlußreich. Hungerkrisen in Agrargesellschaften weisen bestimmte Gemeinsamkeiten auf und unterscheiden sich von Hungerkrisen in Industriegesellschaften. Die letzteren werden hier nicht berücksichtigt.

    Google Scholar 

  4. R. Dirks unterscheidet in einer Literaturübersicht universell drei Phasen: alarm, resistance, exhaustion (R. Dirks, Social Responses during Severe Food Shortages and Famine, in: Current Anthropology, 21, 1980, S. 21–44 ).

    Google Scholar 

  5. Im kaiserlichen China scheinen Wanderungsbewegungen in einer Hungerkrise besonders häufig gewesen zu sein. Sie basierten aber auf einer schon zuvor bestehenden Mobilität. (P.-E. Will, Bureaucratie et Famine en Chine au 18e Siècle, Paris 1980, Kap. Mouvements migratoires).

    Google Scholar 

  6. Als Beispiele für die lokale Bewältigung einer Hungerkrise und die Weigerung abzuwandern, siehe die Arbeiten von R. Firth, Social Change in Tikopia, London 1959, Kap. III und C. Tumbull, Das Volk ohne Liebe, Reinbek 1973.

    Google Scholar 

  7. So werden z.B. in Tikopia die zerstörerischen Hurrikane durch „Geister“ oder „Götter” gesandt (R. Firth, a.a.O., S. 80).

    Google Scholar 

  8. W. Abel, Massenarmut und Hungerkrisen im vorindustriellen Deutschland, Göttingen 1972, S. 37.

    Google Scholar 

  9. Vor allem in seinem ausführlichen Werk „Massenarmut und Hungerkrisen im vorindustriellen Europa. Versuch einer Synopsis“, Göttingen 1974.

    Google Scholar 

  10. So wie das seit eh und je Ethnologen tun, z.B. Firth in seiner in Fußnote 6 zitierten Arbeit, oder P.R. Greenough, Prosperitiy and Misery in Modem Bengal. The Famine of 1943–1944, New York 1982.

    Google Scholar 

  11. Siehe dazu auch Firth, a.a.O., S. 79.

    Google Scholar 

  12. Diese Kritik gilt auch für die Kritiker an Abel, die ihm vorwerfen, er vernachlässige die politischen Aspekte von Hungerkrisen. Sie interessieren sich jetzt vor allem für die politischen Aspekte der zeitgenössischen Berichte. Die religiöse Dimension wird aber von ihnen in derselben anekdotischen Weise herangezogen wie bei Abel.

    Google Scholar 

  13. So z.B. noch im Odenwald des 19. Jahrhunderts: „Viele in den Quellen zitierte Äußerungen belegen, daß die Menschen das Notjahr 1816/17 als ein Gottesurteil hinnahmen. Nachdem sie nun so viele Wirren überstanden hatten, konnte dies nur der allgemeine Untergang sein, dem alle entgegengingen“ (R. Wirtz, Der „ohnehin” notleidende Odenwald, in: Beiträge zur Historischen Sozialkunde, H. 15, 1985, S. 48 ).

    Google Scholar 

  14. Dies scheint — in einem anderen religiösen Kontext — der Fall bei der bengalischen Hungerkrise von 1943/44 gewesen zu sein. Sie wurde zwar nicht als Weltuntergang interpretiert, aber als ein von Gott geschaffener Epochenwechsel vom Überfluß zum Elend. Die Hoffnungslosigkeit, die aus dieser Interpretation resultierte, wirkte sich lähmend auf die Aktivitäten der Menschen aus (P.R. Greenough, a.a.O., S. 180f.).

    Google Scholar 

  15. Comment by T. Brun zum Artikel von R. Dirks (Fußnote 4 ), S. 34.

    Google Scholar 

  16. R. Firth, a.a.O., S. 66.

    Google Scholar 

  17. P.R. Greenough, a.a.O., S. 266ff.

    Google Scholar 

  18. C. Lévi-Strauss, Das Rohe und das Gekochte, Frankfurt 1976.

    Google Scholar 

  19. Das gilt nicht für Wildbeuter. Sie stehen daher nach Auffassung aller anderen — vielleicht auch nach ihrer eigenen Auffassung — der Natur näher.

    Google Scholar 

  20. G. Wiegelmann, Alltags-und Festspeisen, Marburg 1967, S. 6f. Ein gutes Beispiel dafür ist die Kartoffel.

    Google Scholar 

  21. Jedem Leser fallen hier sofort Beispiele von Tieren ein, die eine Vorratshaltung betreiben (z.B. Eichhörnchen). Hier wie bei allen anderen Abgrenzungen zwischen Mensch und Tier kommt es aber weniger auf die objektiven Unterschiede an als vielmehr auf die von einer spezifischen Kultur definierte Trennungslinie.

    Google Scholar 

  22. N. Elias, Über den Prozeß der Zivilisation, 2 Bde., Berlin 1969.

    Google Scholar 

  23. Zitiert nach W. Abel 1972, S. 49; Hervorhebung durch mich. Die Beispiele bei anderen Autoren lassen sich beliebig vermehren. Siehe z.B. H. Medick, Teuerung, Hunger und „moralische ’Ökonomie’ von oben“, in: Beiträge zur historischen Sozialkunde, 15, 1985, S. 43; U.-C. Pallach (Hrsg.), Hunger, München 1986, S. 121.

    Google Scholar 

  24. U.-C. Pallach, a.a.O., S. 7.

    Google Scholar 

  25. C. Turnbull, The Mountain People, New York 1972; deutsch: Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der 1k, Reinbek 1973.

    Google Scholar 

  26. C. Turnbull, a.a.O., S. 21f.

    Google Scholar 

  27. F. Barth, On Responsibility and Humanity: Calling a Colleague to Account, in: Current Anthropology, 15, 1974, S. 99–102; More Thoughts on the Ik and Anthropology, in: CA, 16, 1975, S. 343–358 (mit Beiträgen von P.J. Wilson, G. McCall, W.R. Geddes, A.K. Mark und einer Antwort von C. Turnbull); J.C. Winter/B. Groth/H. Hoff/R. Vossen, Der soziale Untergang der Ik (Nord-Uganda). Eine kritische Auseinandersetzung, in: Internationales Afrikaforum, 12, 1975, S. 344–358; B. Heine, The Mountain People: Some Notes on the Ik of Northern Uganda, in: Africa, 55, 1985, S. 3–16.

    Google Scholar 

  28. P.J. Wilson, a.a.O., S. 343f.

    Google Scholar 

  29. R. Firth, a.a.O., S. 85 (Übersetzung durch G.S.).

    Google Scholar 

  30. Davon geht im übrigen auch Hobbes aus. Der Krieg aller gegen alle ist nicht der Krieg zwischen Individuen, sondern zwischen Familien.

    Google Scholar 

  31. P.R. Greenough, a.a.O., S. 215–225.

    Google Scholar 

  32. R. Firth, a.a.O., S. 65 (Übersetzung durch G.S.).

    Google Scholar 

  33. C. Turnbull, a.a.O., S. 61.

    Google Scholar 

  34. H. Popitz, Über die Präventivwirkung des Nichtwissens, Tübingen 1968.

    Google Scholar 

  35. C. Tumbull, Rethinking the Ik: A Functional Non-Social System, in: C.D. Laughlin und I.A. Brady (Hrsg.), Extinction and Survival in Human Populations, New York 1978, S. 49–75.

    Google Scholar 

  36. B. Heine, a.a.O.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Spittler, G. (1989). Einleitung. In: Handeln in einer Hungerkrise. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11920-5

  • Online ISBN: 978-3-322-94357-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics