Zusammenfassung
Karl-Peter Markl: Thomas Hobbes a case for burning? Vier Jahre bevor Hobbes sein Studium in Oxford begann, im Februar 1600, war auf dem Campo dei Fiori in Rom Giordano Bruno verbrannt worden, und zwar im wesentlichen deshalb, weil er nicht bereit war, sich vom kopernikanischen Weltbild zugunsten des aristotelischen wieder zu distanzieren. Brecht hat in seinen verschiedenen Galilei-Versionen dieses Thema zu Literatur gemacht. Die Frage nach dem Sinn des Verbrennungsopfers beschäftigt so manchen Wissenschaftstheoretiker und viele Wissenschaftshistoriker. Es ist die Frage von veritas und scientia; erst in ihrer praktischen Konsequenz kann sie auch die der auctoritas werden. Diese Frage paßt zu Euchners politikwissenschaftlicher Lesart von Hobbes, einer Lesart, die übrigens voll gutzuheißen ist. Die „exakte Philosophie“, die neue Wissenschaft von der Politik ist von einer Methode abhängig — nicht so sehr von einem bestimmten Autor oder einer Autorität. Dies sollten wir uns merken, auch dann, wenn diskutiert wird, ob das Antlitz des Leviathan auf dem berühmten Bild des Deckblattes der ersten Ausgabe das Gesicht des Thomas Hobbes wiedergibt oder nicht. Dieses Bild ist das des durch Kontrakt legitimierten Souveräns. Hobbes aber war nur der, der den Leviathan theoretisch entwarf — nicht wie ein freier kreativer Künstler, sondern strikt in Anwendung einer vorgegebenenen Methode.
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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Bermbach, U., Kodalle, KM. (1982). Diskussion. In: Bermbach, U., Kodalle, KM. (eds) Furcht und Freiheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94334-7_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94334-7_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11567-2
Online ISBN: 978-3-322-94334-7
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