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Volkssprachlichkeit: Ereignisfolgen und Deutungen

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Muttersprache · Identität · Nation
  • 109 Accesses

Zusammenfassung

Gewöhnt an die europäische Sprachenvielfalt mag uns die Erinnerung an deren Herausbildung in der AblOsungsphase vom universellen schriftsprachlichen Latein kaum em erregendes Denkthema und das Urteil Humboldts, diese Phase sei “unstreitig der wichtigste Schritt im Entwicklungsgange der Sprachen”1, eher befremdlich sein. Zumal praktische Probleme der Verständigung unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen: wie bei zunehmender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verflechtung “Kommunikation” mOglichst reibungslos und den aligemeinen Lernaufwand in Grenzen haltend gesichert und andererseits die Identitat der Sprechergruppen mOglichst schonend behandelt werden kann. Aber gerade das Spannungsverhäitnis zwischen dem ersten auf Effizienz und Rationalität zielenden Kriterium und dem zweiten, das dem (scheinbar) Irrationalen mit Hilfe von Takt beizukommen sucht, läBt es geboten erscheinen, die praktischen Gegenwartsprobleme der “Kommunikation” mit anderen Augen sehen zu lernen als denen, die für aktuelle Schwierigkeiten nach kurzfristigen LOsungen Ausschau halten; denn wenn es gelingt, das scheinbar Irrationale der Identität von Sprechergruppen nationaler Hochsprachen annäherungsweise zu begreifen, lassen sich vielleicht auch Konzepte entwerfen, wie diese nationelle Identität, so mOchte ich sie vorläufig nennen, anders als intellektuell stOrend und politsch zerstOrerisch zur Geltung gebracht werden kann.

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Literatur

  1. Humboldt. VI. S. 123.

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  2. Langosch (1990). S. XIff.

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  3. Haarmann (1993). S. 144ff.

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  5. Stetter (1992). S. 350.

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  6. Das Handwörterbuch von Georges nennt als Grundbedeutung: “zu dem Haussklaven gehörig”. Substantiviert: “die im Hause geborenen Sklaven, Haussklaven, Hausgesinde”. Übertragen: “inländisch, einheimisch, römisch”; “in Rom einheimisch, der Hauptstadt eigen, städtisch”. Sp. 3427. Das Oxford Latin Dictionary unterscheidet: “Of or belonging to one’s household, domestic, home-grown or produced”. “Of or belonging to the country, neighbourhood, etc., concerned, native, indigenous (…)”.“Low-bred, proletarian (…)”. S. 2038.

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  7. Deutsch: Dante (1966); Lateinisch: Dante (1957).

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  8. Dante (1966). S. 19; Dante (1957). S. 6.

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  9. Siehe Anm. 8.

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  10. Dante (1966). S. 19; Dante (1957). S. 8.

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  11. Siehe Kap. 2. S. 58ff.

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  12. Siehe Anm. 10.

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  13. Schwering (1925).

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  14. Deutsch: Dante (1965). S. 30; Italienisch: Dante (1953). S. 40.

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  15. Dornseiff und Balogh verweisen auf die Mehrdeutigkeit von “vulgare” und schließen die Bedeutung “vulgäre Sprache” im Sinn einer Sprache des niederen Volkes als Übersetzungsnmöglichkeit aus. Dem kann sehr wohl zugestimmt werden, da in diesem Teil von Dantes Argumentationsweg “Volkssprache” als Typus abgehandelt wird. Wenn sie aber “vulgare” nur insoweit gelten lassen, als es Anwendung in “Kunstrede und Dichtung” findet, deuten sie “vulgare” ausschließlich vom Ergebnis der Argumentation und machen eindeutig, was in Dantes Begriff schwankend geblieben ist. Dante (1966). S. 5/6.

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  16. Dante (1966). S. 20; Dante (1957). S. 8.

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  17. Dornseiff und Balogh in: Dante (1966). S. 7.

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  18. Deutsch: Dante (1965); Italienisch: Dante (1953).

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  19. “Wenn Tugend nun und Adel so sich gleichen Daß beide gleicher Wirkung sind, So muß die eine aus der andern stammen.” Dante (1965). S. 162.

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  20. Dante (1965). S. 37–40 und S. 43–45; Dante (1953). S. 60–67 und S. 75–81.

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  21. Dante (1965). S. 39; Dante (1953). S. 64/65.

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  22. Dante (1965). S. 44; Dante (1953). S. 77.

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  23. Dante (1965). S. 43; Dante (1953). S. 76.

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  24. Dante (1965). S. 46; Dante (1953). S. 83.

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  25. Behaghel (1929); Heinimann (1988). S. 155–174.

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  26. Dante (1966). S. 41; Dante (1957). S. 122. Dante (1966). S. 41; Dante (1957). S. 125/126. Heinimann (1988). S. 166.

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  27. Dante (1966). S. 25; Dante (1957). S. 31/32. Trabants Hinweis, daß der Ausdruck Muttersprache aber schließlich doch auch erscheine, ist wohl nicht ohne Anflug von Ironie. Trabant (1990). S. 12. Zur Vorstellung, daß Volkssprache als ererbte zu bearbeiten sei: “der war ein beßrer Schmied der Muttersprache” (miglior fabbro del parlar materno). Göttliche Komödie. Fegefeuer. XXVI. 115. Zur Vorstellung, den Spracherwerb mit dem Saugen an der nährenden Brust zu par-allelisieren: Spitzer (1948): S. 15–65.

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  28. Während die Verbindung der eigenen Sprache mit dem sprechenden Subjekt als eine wesentliche Verbindung aufgefaßt wird, erscheint die Verbindung stiftende Wirkung der Sprache im Sozialen (“mit den nächsten Angehörigen, mit den eigenen Bürgern und mit dem eigenen Volk“) akzidentell. Dante (1965). S. 44; Dante (1953). S. 77/78.

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  29. Dante (1966). S. 34; Dante (1957). S. 86–88.

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  30. Dante (1966). S. 34; Dante (1957). S. 86.

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  31. Roger Bacon: idioma est proprietas alicuius linguae distincta ab alia, ut Picardum et Gallicum et Provinciale etc. nam lingua latina est in omnibus una et eadem, secundum substantiam, sed variata secundum idiomata diversa.

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  32. Dante (1966). S. 34 u. S. 43; Dante (1957). S. 88 u. S. 132.

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  33. Dante (1966). S. 36; Dante (1957). S. 94.

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  34. Dante (1966). S. 43; Dante (1957). S. 132.

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  35. Dante (1966). S. 43ff.; Dante (1957). S. 132ff.

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  36. Dante (1966). S. 44.

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  37. Dante (1957). S. 142.

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  38. Dante (1966). S. 47; Dante (1957). S. 158.

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  39. Karusos (1975). S. 15.

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  40. Dante (1966). S. 47; Dante (1957). S. 158.

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  41. Dante (1966). S. 19; Dante (1957). S. 6–8.

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  42. Dante hält dies für evident: “Das bedarf keines Beweises.” Die Evidenz wird durch eine biographischen Hinweis verstärkt: “Wie sehr sie aber ihre Freunde berühmt macht, haben wir selbst an uns erfahren, die wir ob der Süße ihres Ruhmes unsere Verbannung hinter uns werfen.” Dante (1966). S. 45; Dante (1957). S. 142–148.

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  43. Dante (1966). S. 46; Dante (1957). S. 148–150.

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  44. Siehe Anm. 43.

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  45. Siehe Anm. 43.

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  46. Dante (1966). S. 46; Dante (1957). S. 150–152.

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  47. Dante (1966). S. 47; Dante (1957). S. 156.

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  48. Dante (1966). S. 46; Dante (1957). S. 154.

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  49. Coseriu weist in seinen “Grundzügen der Theorie des Sprechens” auf die für unseren Zusammenhang wichtige Tatsache hin, daß im Sprechen “die Einzelsprache keine ‘substantivische’ Existenz, sondern eine ‘adverbiale’ hat”. Die Griechen und Römer haben dies angemessener zum Ausdruck gebracht als wir, die wir die Sprachen adjektivisch kennzeichnen (die deutsche Sprache); die Griechen sagen z.B. attikizein — attisch sprechen oder barbarizein — wie Barbaren sprechen oder hellenizein — griechisch sprechen. Coseriu (1988). S. 62/63.

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  50. Vom Ende des Argumentationswegs her gesehen, mag das dritte Wertungskriterium (die Volkssprache sei edler, weil sie natürlich ist, während die Sprache zweiten Grades mehr als etwas Künstliches existiert) in einem neuen Licht erscheinen, insofern die Vitalität der ersteren gegnüber der Fragilität der letzteren herausgestellt wird. Damit werden die Verhältnisse innerhalb eines Projekts klargestellt, während im Reden über das Projekt fast nur noch von denjenigen Tätigkeiten gehandelt wird, die die Herausbildung des neuen Typs, der Volkssprache als Sprache zweiten Grades, zum Ziel haben.

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  51. Dante (1966). S. 24ff.; Dante (1957). S. 30ff.

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  52. Dante (1965). S. 44; Dante (1953). S. 79.

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  53. Karl Voßler unterstellt als allgemein geteilte Auffassung, daß “von einer italienischen Literatur erst seit dem 13. Jahrhundert die Rede sein kann”. In seiner Erklärung des späten Beginns der Vulgärliteratur in Italien schließt er als erstes aus, daß sich erst so spät das Italienische gebildet habe: “Schon seit dem 7. und 8. Jahrhundert musste das Italienische geformt sein. Wenn wir auch erst in den Jahren um 960 und 964 den frühesten Proben dieser Sprache begegnen, so war sie doch längst schon fertig und hatte in der Hauptsache ihre heutige Gestalt erreicht.” Vossler (1903). S. 21.

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  54. Dante (1966). S. 31; Dante (1957). S. 70.

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  55. Dante (1966). S. 32; Dante (1957). S. 72.

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  56. Dante (1966). S. 31; Dante (1957). S. 70.

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  57. Dante (1965). S. 47; Dante (1953). S. 85/86.

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  58. Der Untergang der “alten Sonne”, des literatursprachlichen Lateins, wird erst im 16. Jahrhundert Wirklichkeit. Die humanistischen Bestrebungen führten zu einer neuen Blüte lateinischer Literatur, deren klassische Orientierung zugleich das Ende des dynamischen Mittellateins bedeutete. Die Textgeschichte von De vulgari eloquentia ist mit diesem Prozeß eng verknüpft. Der Text gilt zunächst als verschollen. Erst 1529 finden wir eine Übersetzung ins Italienische und 1577 den ersten Druck in der Originalfassung.

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  59. Nebrija (1980). S. 101.

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  60. Nebrija (1980). S. 97.

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  61. Nebrija (1980). S. 98 u. 100.

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  62. Nebrija (1980). S. 101. Hierzu: Dietrich Briesemeister: Das Sprachbewußtsein in Spanien bis zum Erschei¬nen der Grammatik Nebrijas (1492). In Iberoromanica 1.1969. S. 35–55.

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  63. Nebrija (1980). S. 100.

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  64. Siehe Anm. 63.

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  65. Nebrija (1980). S. 101.

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  66. Nebrija (1980). S. 101.

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  67. Nebrija (1980). S. 101. Grundsätzliche Erwägungen finden sich in: Luis-Jean Calvet: Die Sprachenfresser. Ein Versuch über Linguistik und Kolonialismus. Berlin 1978.

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  68. Auf Florian Coulmas’ Studien zur Sprachplanung “Sprache und Staat” (1985) sei hier schon verwiesen (siehe 3.5).

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  69. Nebrija (1980). S. 101.

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  70. de Boor (1965). S. 984/985 und 928/929.

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  71. Nebrija (1980). S. 102.

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  72. Elias (1977). Bd. 1. S. 150.

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  73. Vaugelas (o.J.).

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  74. Ricken (1984). S. 14ff.

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  75. Elias (1977). Bd. 1. S. 147.

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  76. Elias (1977). Bd. l.S. 146.

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  77. Vaugelas (o.J.). S. 28.

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  78. Elias (1977). Bd. l.S. 149.

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  79. Weinrich (1960). S. 4ff.

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  80. La Grammaire de Port Royal (1966). S. 4.

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  81. Das Problem der Differenz wird in Dantes Traktat über die “Monarchie” an exponierter Stelle formuliert und schrittweise vorgestellt: (1) Das äußerste Vermögen der Menschheit ist ein vernünftiges Vermögen (ultimum de potentia ipsius humanitas est potentia intellectiva). (2) Weil dieses Vermögen weder ein einzelner Mensch, noch eine häusliche Gemeinschaft, noch ein Dorf, noch eine Stadt, noch ein einzelnes Reich (regnum particulare) verwirklichen kann, “ist es notwendig, daß es in der menschlichen Gattung eine Vielfalt gibt (necesse est multitudinem esse in humano genere), durch welche dieses ganze Vermögen verwirklicht wird. (3) Darum ist es “töricht zu meinen, es existiere ein Ziel dieser oder jener Gemeinschaft, aber nicht ein Ziel aller Gemeinschaften. (4) Die zeitliche Monarchie, die “Imperium” heißt, ist die Herrschaft eines einzigen über alle anderen (Regierungen)”, die sicherstellen soll, daß das äußerste Vermögen der Menschheit verwirklicht werden kann. (5) Da es offenkundig ist, daß dies nur unter den Bedingungen allgemeinen Friedens möglich ist, kommt dem Imperium die Aufgabe zu, diese herzustellen und zu sichern. Dante (1989). S. 62–73.

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  82. Humboldt VI. S. 120.

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  86. Humboldt VI. S. 115.

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  87. Humboldt VI. S. 115.

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  88. Humboldt VI. S. 113. Humboldt sierungsgeschichte von Sprache. ! gemeinernde Argumentation in A

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  89. Humboldt VI. S. 115.

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  91. Humboldt VI. S. 184.

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  93. Humboldt VI. S. 138.

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  94. Humboldt VI. S. 112.

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  95. Humboldt VI. S. 111.

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  96. Oelmüller (1991). S. 5. “The linguistic turn” ist der Titel einer Aufsatzsammlung von Richard Rorty. Chicago 1967.

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  97. Humboldt VII. S. 167.

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  98. Humboldt IV. S. 6/7. Sylvain Auroux hebt in seiner Einführung in die Sprachwissenschaftsgeschichte die Phasen der “inneren und feineren Ausbildung” der europäischen Volkssprachen zu Schrift-/Kultursprachen als die entscheidenden hervor, in denen die neuere Sprachwissenschaft ihre Prägung erfahren habe. Deren histographische Verlegung in die Anfänge des 19. Jahrhunderts wird als mythenbildend zurückgewiesen. Auroux (i.E.).

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  99. Trabant (1986). S. 157ff.

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  100. Eugenio Coseriu unterscheidet von der “Technik der Rede”, die lexikalische und grammatikalische Einheiten und deren Modifizierungs- und Kombinationsregeln umfaßt, “wiederholte Rede”, die das “schon Gesagte”, “vorgefertigte Redeabschnitte”, also Redewendungen, Sprichwörter, Sentenzen, Reime enthält. Coseriu (1970a). S. 27ff.

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  101. Humboldt VII. S. 167.

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  102. Humboldt VII. S. 167. Hervorhebungen von mir.

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  103. Humboldt VII. S. 167/168. Edward Sapir benutzt das Bild von der Strömung (drift) in einem zeitlichen Sinn und klärt die Rolle der “volksthümlichen” und der “gebildeten” Sprecher in diesem Veränderungsprozeß am Beispiel “who did you see?” Er vermutet, daß die Mehrheit seiner Leser von “Language. An Introduction to the study of speech” (New York 1921) es als inkorrekt betrachten, die Frage, “Wen haben Sie gesehen?” in der angeführten Form zu stellen. “Diejenigen von uns, die sich ein wenig auf ihre Bildung zugute tun (we readers of many books), werden wohl stets darauf bedacht sein zu sagen ‘whom did you see?’, doch werden sie sich nicht ganz behaglich fühlen. Sie werden daher diese Art der Frage lieber ganz vermeiden und dafür sagen ‘who was it you saw?’ Mit Hilfe dieses Umgehungsmanövers vermeiden sie eine Bruch der Tradition. Der Mann aus dem Volk nimmt es nicht so genau (the folk makes no apology). Für ihn mag ‘whom did you see?’ in einer Predigt am rechten Platze sein, aber ‘who did you see?’ ist für ihn die einzig mögliche Alltagsform (natural form) dieser Frage. Nun ist es selbstverständlich der durch keinen Bildungsdünkel gehemmte Sprachgebrauch des Volkes (the uncontrolled speech of the folk), der uns zeigt, in welcher Richtung sich die Sprache bewegt.” Edward Sapir: Die Sprache. München 1961. S. 145/146; englisch: S. 166/167. 104 Humboldt VI. S. 124.

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  104. Die “zwiefache Gestalt” der Sprache heißt im Neugriechischen die geläuterte/die gereinigte (katharevousa) und die volkhafte (demotike) Sprache. Das Spannungsver¬hältnis ist hier ein besonderes, insofern nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft im 19. Jahrhundert der Versuch unternommen wurde, die geläuterte Gestalt nach dem Vorbild des klassischen Griechisch zu bestimmen, also gerade nicht an die lebendige Volkssprache anzuschließen.

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  105. Humboldt VI. S. 202/203.

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  106. Humboldt VI. S. 241.

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  108. Sie ist als solche, wie Richard Baum feststellt, nach der Romantik “nur noch in Ausnahmefällen (…) zentraler Bezugspunkt sprachorientierter Aufmerksamkeit”, sofern diese von der Sprachforschung gesteuert wird. Baum (1987). S. 167.

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  109. Humboldt VI. S. 205 und 209.

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  110. Humboldt VI. S. 189.

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  111. Humboldt VI. S. 217. 104

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  112. Humboldt VI. S. 217. Hervorhebungen von mir.

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  113. Humboldt VI. S. 209. Für die Interpretation ist es sicher wichtig, daß an Schlüsselstellen wie dieser die Zu-schreibung der Merkmale nicht disjunktiv, sondern komparativ erfolgt.

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  114. Humboldt VI. S. 209.

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  115. Humboldt VI. S. 209/210.

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  116. Humboldt VI. S. 117.

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  117. Humboldt VI. S. 238/239. Das Heil der Sprache beruht “auf dem Volk und den einzelnen grossen Geistern, die unter ihm aufstehn.” Beide verbindet das Moment des Schöpferischen. In ihrer Bildungsphase ist Sprache ein Produkt des Volkes; in den Ausbildungsphasen liegt der Anteil des Volkes im “gleichsam bewusstlos treuen Bewahren”, während in dieser Phase das sichtbare Schaffen “den Einzelnen angehört”. Es ist offensichtlich, “wozu Sophocles, Plato, Demosthenes die griechische Sprache, Dante und Ariost die ihrige, Haller, Klopstock, Göthe die unsrige gemacht haben.”

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  118. Humboldt VI. S. 231. Hervorhebung von mir.

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  119. Humboldt VI. S. 219.

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  120. “(…) Die Articulation ist das eigentliche Wesen der Sprache, der Hebel, durch welchen sie und der Gedanke zu Stande kommt.” Humboldt VI. S. 152. “Die Gliederung ist aber gerade das Wesen der Sprache; es ist nichts in ihr das nicht Theil und Ganzes seyn könnte, die Wirkung ihres beständigen Geschäfts beruht auf der Leichtigkeit, Genauigkeit und Uebereinstimmung ihrer Trennungen und Zusammensetzungen.” Humboldt V. S. 122.

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  121. Z.B.: “(…) so erschallt der Ton in abgerissener Schärfe und Einheit.” Humboldt VI. S. 154. Zur ästhetischen Fundierung siehe Humboldt. VII. S. 582. Nr. 8–12.

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  122. Humboldt VI. S. 219.

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  123. Humboldt VI. S. 219.

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  124. Humboldt VI. S. 232.

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  125. Humboldt VI. S. 220.

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  126. Humboldt VI. S. 219.

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  127. Humboldt VI. S. 219.

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  128. Humboldt VI. S. 224.

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  129. Humboldt VI. S. 217.

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  130. Humboldt VI. S. 217/218.

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  131. Humboldt VI. S. 234.

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  132. Humboldt VI. S. 226.

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  133. Humboldt VI. S. 234.

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  134. Humboldt VI. S. 218.

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  135. Humboldt VI. S. 234.

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  136. Humboldt VI. S. 234.

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  137. Humboldt VI. S. 235.

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  138. Humboldt VI. S. 235.

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  139. Humboldt VII. S. 201.

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  141. Humboldt XIII. S. 11.

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  142. Vives (1990). S. 264/265. Gut humanistisch argumentiert fehlt natürlich nicht ein Hinweis auf einen antiken Autor. Horaz: Das Recht über die Sprache steht dem Volke zu (Jus sermonis populi est). De arte poetica 71. Das von Vives ausgewiesene Zitat konnte ich in keiner mir zugänglichen Horaz-Ausgabe so verifizieren. Möglicherwiese bringt es interpretierend die Verse 70–73 auf den Punkt: multa renascentur quae iam cecidere cadentque quae nunc sunt in honore vocabula, si volet usus, quem penes arbitrium est et ius et norma loquendi.

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  143. Humboldt VI. S. 233 u. 238.

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  144. Humboldt VI. S. 6.

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  145. Humboldt VIL S. 201.

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  146. Humboldt VI. S. 234.

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  147. Humboldt VI. S. 234.

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  158. Humboldt VI. S. 233. Es kann wohl davon ausgegangen werden, daß Humboldt mit diesem Satz auf die Vorreden Jacob Grimms zur Deutschen Grammatik anspielt, in denen Grimm jeden Grammatikunterricht im niederen Schulwesen verurteilt. Näheres hierzu im 7. Kapitel: Jacob Grimm und die sprachdidaktischen Häresien. S. 340ff.

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  159. Humboldt VII. S. 171.

    Google Scholar 

  160. Humboldt VI. S. 233.

    Google Scholar 

  161. Humboldt VI. S. 233.

    Google Scholar 

  162. Ivo (1988a). S. 67ff.

    Google Scholar 

  163. Humboldt VI. S. 233.

    Google Scholar 

  164. Humboldt XIII. S. 276.

    Google Scholar 

  165. Humboldt XIII. S. 276.

    Google Scholar 

  166. Humboldt XII. S. 55/56.

    Google Scholar 

  167. Humboldt XII. S. 56. Diese Überlegung erlaubt auch eine angemessene Interpretation von Humboldts Hinweis auf den Griechisch lernenden Tischler und den tischlernden Gelehrten. Genau in diesem Sinn gewinnt er auch seine Dringlichkeit. Vergleiche auch Menze (1975), der eher defensiv interpretiert: Die Konstruktion “stellt einen Grenzfall dar und soll lediglich angeben, daß das Prinzip der reinen Menschenbildung (…) allen Abzweckungen und vorgängigen Inanspruchnahmen des Menschen gegenüber dominiert.” S. 243.

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  168. Humboldt IV. S. 7/8.

    Google Scholar 

  169. Humboldt IV. S. 193.

    Google Scholar 

  170. Trabant (1986). S. 39ff.

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  171. Humboldt VII. S. 171.

    Google Scholar 

  172. Humboldt (1859). S. 144ff.

    Google Scholar 

  173. Humboldt V. S. 395.

    Google Scholar 

  174. Humboldt VI. S. 189.

    Google Scholar 

  175. Humboldt IV. S. 193.

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  176. Humboldt VII. S. 42.

    Google Scholar 

  177. Humboldt VI. S. 113. Hervorhebung von mir.

    Google Scholar 

  178. Humboldt IV. S. 7/8.

    Google Scholar 

  179. Humboldt VI. S. 116.

    Google Scholar 

  180. Humboldt VI. S. 118.

    Google Scholar 

  181. Humboldt VI. S. 119.

    Google Scholar 

  182. Ivo (1988a). S. 72ff.

    Google Scholar 

  183. Humboldt IV. S. 26 und VIL S. 690. Humboldt hat diese menschheitsgeschichtlich motivierte Einschätzung 1828 durch eine weitere, alltagstheoretische ergänzt: Diese Vorstellung sie “dem Menschen zu natürlich, als dass er sich leicht davon losmachen könnte.” (VI. S. 119).

    Google Scholar 

  184. Humboldt VI. S. 119.

    Google Scholar 

  185. Humboldt V. S. 439.

    Google Scholar 

  186. Humboldt IV. S. 27.

    Google Scholar 

  187. Humboldt VI. S. 179.

    Google Scholar 

  188. Humboldt VI. S. 160.

    Google Scholar 

  189. Das Schema gibt den Aufbau der weithin gleichlautenden Kapitel über die Natur der Sprache in den beiden Abhandlungen “Grundzüge des allgemeinen Sprachtypus” und “Ueber die Verschiedenheiten des menschlichen Sprachbaues” wieder. Eine Erläuterung des Aufbaues habe ich versucht in: Ivo (1993). S. 224ff.

    Google Scholar 

  190. Es gibt gute Gründe, den Gedanken der “linguistischen Relativität” aus seinem jeweiligen konzeptionellen Kontexten zu lösen, um ihn in seinen verschiedenen Fassungen zu rekonstruieren. Iwar Werten unterscheidet zwei Typen von Hypothesen, die sich in jeweils zwei Fassungen aufstellen lassen und “in der Literatur üblicherweise als starker und schwacher Determinismus und als starker und schwacher Relativismus bezeichnen werden. Stark meint dabei eine kausale, notwendige Beziehung, schwach meint einen größeren oder kleineren Einfluß. Determinismus meint, daß das Individuum in seiner Weltansicht durch Sprache bestimmt ist; Relativismus meint, daß die jeweilige Einzelsprache durch ihre Struktur die Weltansicht des Individuums bedingt.” Werlen (1989). S. 6.

    Google Scholar 

  191. Siehe Kap. 4. S. 155ff.

    Google Scholar 

  192. Humboldt VI. S. 180.

    Google Scholar 

  193. Humboldt IV. S. 46.

    Google Scholar 

  194. Humboldt VI. S. 123.

    Google Scholar 

  195. Humboldt V. S. 451.

    Google Scholar 

  196. Humboldt VI. S. 114.

    Google Scholar 

  197. Humboldt VI. S. 124.

    Google Scholar 

  198. Humboldt VI. S. 124.

    Google Scholar 

  199. Humboldt VII. S. 640.

    Google Scholar 

  200. Humboldt VI. S. 160.

    Google Scholar 

  201. Humboldt VI. S. 159.

    Google Scholar 

  202. Humboldt VI. S. 159.

    Google Scholar 

  203. Humboldt VI. S. 160.

    Google Scholar 

  204. Humboldt V. S. 380/381.

    Google Scholar 

  205. Humboldt V. S. 381.

    Google Scholar 

  206. Humboldt V. S. 383.

    Google Scholar 

  207. Humboldt V. S. 383.

    Google Scholar 

  208. Humboldt VI. S. 125.

    Google Scholar 

  209. Borsche (1981). S. 132ff.

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  210. Ivo (1988a). S. 97.

    Google Scholar 

  211. Humboldt V. S. 393/394.

    Google Scholar 

  212. Humboldt V.S. 381.

    Google Scholar 

  213. Humboldt VI. S. 26.

    Google Scholar 

  214. Humboldt V. S. 386.

    Google Scholar 

  215. Hans-Werner Scharf verweist eindringlich auf die “argumentative Fluktuation”, die so entsteht; auf Humboldts “tastende und experimentierende, gewissermaßen rollenspielende Gedankenentfaltung”. Er zeigt die Kurzschlüssigkeit einer Berufung auf Humboldt, die zu einem exegetischen Verhältnis zu seinen Texten erst gar nicht vorzudringen sucht. Siehe auch Kap. 4. S. 153ff. Scharf (1989). S. 153.

    Google Scholar 

  216. Humboldt VI. S. 125.

    Google Scholar 

  217. Humboldt VI. S. 184.

    Google Scholar 

  218. Humboldt VI. S. 126.

    Google Scholar 

  219. Humboldt VI. S. 115.

    Google Scholar 

  220. Humboldt VI. S. 187.

    Google Scholar 

  221. Humboldt VI. S. 187.

    Google Scholar 

  222. Humboldt VI. S. 188. Hervorhebungen von mir.

    Google Scholar 

  223. Humboldt VI. S. 188. Mario Wandruszka fordert 1971, daß wir, ausgehend von der Mehrsprachigkeit, “unsere gesamte Sprachwissenschaft neu durchdenken” müssen und legt unter dem Titel “Interlinguistik” die Umrisse einer neuen Sprachwissenschaft vor.

    Google Scholar 

  224. Humboldt VI. S. 188.

    Google Scholar 

  225. Humboldt VI. S. 154.

    Google Scholar 

  226. Humboldt VI. S. 189.

    Google Scholar 

  227. Denkschrift über die deutsche Verfassung. An den Freiherr vom Stein (1813) Humboldt XI. S. 101.

    Google Scholar 

  228. Humboldt XI. S. 98.

    Google Scholar 

  229. Humboldt XL S. 97/98.

    Google Scholar 

  230. Humboldt XI. S. 96.

    Google Scholar 

  231. Angelika Rüter kommt in ihrer vergleichenden Untersuchung der Begriffe Individuum, Nation und Staat im staatspolitischen und sprachwissenschaftlichen Bereich zu der Feststellung, daß ein “Bruch innerhalb der internen Konsistenz des humboldt-schen Schaffens” anzunehmen sei. Sie führt ihn vordringlich auf die “Nicht-Übereinstimmung von Theorie und Praxis” im Lebenswerk Humboldts zurück. Für meine gegenteilige Auffassung ist die Berufung auf die exkludierende Funktion der Kriterien, die aus philosophischer Reflexion hergeleitet sind, entscheidend. Daraus ergibt sich ein Theorie-Praxis-Verständnis, das nicht nur in praktischen, sondern auch in theoretischen Hinsichten mit den kontingenten Bedingungen menschlichen Daseins rechnet. Die Konsistenz im Lebenswerk Humboldts zeigt sich beispielhaft darin, daß die exkludierende Maxime für die Handlungskriterien völlig analog zu der für die Denkkriterien entfaltet und begründet wird. (vergl. S. 130). Rüter (1991). S. 80/81.

    Google Scholar 

  232. Humboldt XL S. 96.

    Google Scholar 

  233. Humboldt XI. S. 98.

    Google Scholar 

  234. Humboldt XI. S. 98.

    Google Scholar 

  235. Humboldt XL S. 96/97.

    Google Scholar 

  236. Humboldt XL S. 101.

    Google Scholar 

  237. Humboldt XL S. 108.

    Google Scholar 

  238. Humboldt XL S. 101.

    Google Scholar 

  239. Humboldt XL S. 97.

    Google Scholar 

  240. Humboldt XL S. 102–112. (Die §§ 7 -14 behandeln militärische Fragen).

    Google Scholar 

  241. Humboldt XI. S. 101.

    Google Scholar 

  242. Humboldt XI. S. 97.

    Google Scholar 

  243. Humboldt XL S. 99. Horst Günther hebt in seinen “Versuchen, europäisch zu denken” diese Orientierung gegenüber einer kanonisch gewordenen historischen Denkweise hervor, die die Idee des europäischen Gleichgewichts nur als taktisches Argument der englischen Politik begreifen kann. “Es ist kein Zufall, daß gerade Humboldt, der bedeutendste Sprachphilosoph des 19. Jahrhunderts, aus der ‘Art, wie die Natur Individuen in Nationen vereinigt, und das Menschengeschlecht in Nationen absondert’, auch die politische Verfassung herleitet und sie mit der Zeit in Beziehung setzt, in welcher Konstitutionen gestürzt wurden und in Mißkredit gerieten, während die ‘politischen Formen der Verbindung der Staaten untereinander’ sich vollkommen ausbildeten.” Günther (1990). S. 46/47. Die Abkehr von einem volkssprachlich verstandenen Begriff der Nation im Diskurs um die Ziele muttersprachlicher Bildung lassen sich exemplarisch an einer Preisschrift studieren, die pikanterweise von der “Diesterweg-Stiftung” 1872 ausgezeichnet worden ist: “Die Pflege nationaler Bildung durch den Unterricht in der Muttersprache” von Hugo Weber. In die Argumentation, die das Verhältnis von allgemeiner Menschenbildung und Nationalbildung klären soll, sickern imperiale Motive als steuernde ein: Beide Bildungsformen kommen zu einem Ausgleich, wenn das “Volksindividuelle berücksichtigt und so entwickelt” wird, “daß sich die Nation von den andern durch größere Zahl und höhere Grade allgemein-menschlicher Tugend unterscheidet.” Dann wird sie “unter allen Nationen am höchsten stehen”, und es wird ihr “die Führung der anderen von selbst zufallen.” Der Gleichgewichtsgedanke ist zugunsten eines hegemonialen Denkens aufgegeben. Nicht mehr das “Ineinander mehrerer hochgebildeter Nationen”, nicht mehr der Austausch “sprachverständiger Nationen” als das universalgeschichtlich Mögliche ist im Blick. Der hat sich ab- und einem sozialdarwinistischen Modell zugewendet: “Der Kampf ums Dasein (…) ist auch das herrschende Naturgesetz bis heute noch unter den Völkern.” Weber (1872). S. 3/4.

    Google Scholar 

  244. Humboldt VI. S. 122/123.

    Google Scholar 

  245. Humboldt VI. S. 124.

    Google Scholar 

  246. Humboldt VI. S. 124 und 117.

    Google Scholar 

  247. Humboldt VI. S. 193.

    Google Scholar 

  248. Humboldt VI. S. 225.

    Google Scholar 

  249. Humboldt VI. S. 125.

    Google Scholar 

  250. Humboldt VI. S. 189.

    Google Scholar 

  251. Humboldt (1859). S. 144ff.

    Google Scholar 

  252. Humboldt VII. S. 171.

    Google Scholar 

  253. Erinnert sei an Humboldts Beispiele für “Abarten” jener “wohlwollend menschliche(n) Verbindung des ganzen Geschlechts“: die “stürmenden Ländervereinigungen Alexanders, die staatsklug bedächtigen der Römer, die wild grausamen der Mexicaner.” Humboldt VI. S. 115.

    Google Scholar 

  254. Humboldts Zurückweisung der Rasse als sprachbildende Größe bleibt hier unberücksichtigt, weil sie auf einer anderen argumentativen Ebene erfolgt.

    Google Scholar 

  255. Humboldt VI. S. 194/195.

    Google Scholar 

  256. Humboldt VI. S. 189.

    Google Scholar 

  257. Humboldt VI. S. 195.

    Google Scholar 

  258. Humboldt VI. S. 184.

    Google Scholar 

  259. Humboldt VI. S. 184.

    Google Scholar 

  260. Humboldt VI. S. 173. Ernest Gellner sieht eine der Schwächen des Nationalismus in der Tatsache, daß es mehr Aspiranten als zu vergebende Plätze gibt. Als entscheidendes Kriterium für die Mindestgröße einer Gruppe, die einen Platz als Nation einnehmen will, sieht er deren Fähigkeit an, ein “nationales Erziehungssystem” einzurichten und zu betreiben. Es hat die Form einer Pyramide: “An der Basis liegen die Grundschulen mit Lehrern, die an höheren Schulen ausgebildet wurden, diese sind mit Lehrern besetzt, die an Universitäten ausgebildet wurden, die ihrerseits von den Produkten der Eliteschulen geführt werden. (…) Kleiner können Einheiten nicht sein. Es gibt unter verschiedenen Umständen auch Obergrenzen für ihre Größe; aber das ist eine andere Frage.” Gellner (1991). S. 56.

    Google Scholar 

  261. Humboldt VI. S. 124.

    Google Scholar 

  262. Humboldt VI. S. 25.

    Google Scholar 

  263. Humboldt VI. S. 115.

    Google Scholar 

  264. Burkhardt (1987). S. 171.

    Google Scholar 

  265. Derrida(1986).S.51.

    Google Scholar 

  266. Derrida(1986).S.51.

    Google Scholar 

  267. Humboldt IV. S. 27.

    Google Scholar 

  268. Humboldt VI. S. 112.

    Google Scholar 

  269. Humboldt VIL S. 182. Hervorhebung von mir.

    Google Scholar 

  270. Dante (1989). S. 68/69: ista per unum hominem seu per aliquam particularium comminutatem tota simul in actum reduci non potest… multitudinem esse in humano genere per quam quidem tota potentia hec actuetur.

    Google Scholar 

  271. temporalis Monarchia, quam dicunt ‘Imperium’ (…) unicus principalus et super omnes in tempore vel in hiis et super hiis que tempore mensurantur. Dante (1989). S. 62/63.

    Google Scholar 

  272. Im Sinne dessen, was Humboldt unter “Abarten” dieser leitenden Idee in der Geschichte der Menschheit versteht, wird Dantes Gründung der Monarchie in römischer Herrschaft, in der pax romana, diesen zuzuordnen sein.

    Google Scholar 

  273. Illich (1982). S. 24.

    Google Scholar 

  274. Humboldt VI. S. 121/122.

    Google Scholar 

  275. In der früheren Fassung nennt er den vernakulären Sprecher Sprachsouverän. Illich (1979). S.328.

    Google Scholar 

  276. Illich (1982). S. 15.

    Google Scholar 

  277. Illich (1982). S. 26.

    Google Scholar 

  278. Illich (1982). S. 28.

    Google Scholar 

  279. Illich (1982). S. 24.

    Google Scholar 

  280. Illich (1982). S. 28.

    Google Scholar 

  281. Illich (1982). S. 13.

    Google Scholar 

  282. Humboldt XIII S.1l.

    Google Scholar 

  283. Humboldt VI. S. 217.

    Google Scholar 

  284. Illich (1982). S. 24.

    Google Scholar 

  285. Illich (1982). S. 23.

    Google Scholar 

  286. Illich (1982). S. 14.

    Google Scholar 

  287. Illich (1982). S.26.

    Google Scholar 

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Ivo, H. (1994). Volkssprachlichkeit: Ereignisfolgen und Deutungen. In: Muttersprache · Identität · Nation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94244-9_3

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