Zusammenfassung
Der Enthusiasmus, mit dem Karl Mannheim die Notwendigkeit und die wohltätigen Wirkungen einer durchgreifenden soziologischen Rationalisierung sowohl der „äußeren gesellschaftlichen Umformung“ als auch des „inneren Umbaus der Menschen“ (1967, 267) propagierte, war schon zu seiner Zeit sehr ungewöhnlich und erstaunlich. Die großen praktisch-politischen Hoffnungen, die die Gründerväter der empirischen Sozialwissenschaft im 19. Jahrhundert (von Saint-Simon über Comte und Marx bis zu Durkheim) gehegt hatten, hatten sich in der Zwischenzeit keineswegs erfüllt, und nichts sprach für die Vermutung, daß ihre Erfüllung zügig voranschreite. Tatsächlich behauptete Mannheim dies auch nicht, doch erwartete er eine völlige Veränderung der Situation, sobald sich die Soziologie nach Maßgabe seiner eigenen Vorstellungen von dieser Wissenschaft umgebildet habe.
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Weiß, J. (1993). Probleme einer Verwissenschaftlichung der sozialen Lebenswelt. In: Vernunft und Vernichtung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94241-8_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94241-8_18
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12475-9
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