Zusammenfassung
Es gibt wohl nur wenige politische Begriffe, die so häufig verwendet und gleichzeitig so unbestimmt sind wie die Mitte. Ihn exakt definieren wollen, hieße den Versuch unternehmen, den Pudding an die Wand zu nageln. Gleichwohl: Jeder weiß, was damit gemeint ist, aber niemand weiß es genau. Es scheint zum guten Ton zu gehören, sich „irgendwo“ der Mitte zuordnen zu können. Die bürgerlichen Parteien wie auch die SPD berufen sich, zumal in Wahlkampfzeiten, gern darauf, bezeichnen sich mehr oder weniger als Volksparteien der Mitte und bilden Koalitionen der Mitte. Das Bekenntnis von sogenannten Spitzenpolitikern der großen Parteien zur politischen Mitte geht einher mit Versuchen, dem jeweils anderen den Platz in der Mitte streitig zu machen und ihn an den Rand politischer Konsensfähigkeit zu drängen (Gralher 1977, S. 86 ff.).
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Jaschke, HG. (1992). Politische Richtungsbegriffe im Wandel: Neue Linke, Neue Rechte — Gibt es auch eine Neue Mitte?. In: Guggenberger, B., Hansen, K. (eds) Die Mitte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94225-8_4
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