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Die Forschungslage: Kritische Studien zu Familientherapien und Systemdenken

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Book cover Die Familie in der Familientherapie

Part of the book series: Beiträge zur psychologischen Forschung ((BPF))

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Zusammenfassung

In einem Überblick über die Situation der Forschung zu den Familientherapien sollen die wesentlichen Erklärungen familien- oder systemtherapeutischer Schwächen vorgestellt und beurteilt werden. Da die Auseinandersetzung mit Familientherapien weitgehend von Familientherapeutinnen und Familientherapeuten selbst organisiert wird, sind viele affirmative Veröffentlichungen erschienen, die lediglich das Interesse dokumentieren, die familientherapieinterne Diskussion um einige kritische Aperçus zu bereichern, welche oft nur der Selbstprofilierung dienen (vgl. etwa die Diskussionen in den einschlägigen familientherapeutischen Zeitschriften; s. 4). Soweit in ihnen dennoch zutreffende Kritik zu fmden ist, wird sie berücksichtigt. Zusätzlich wurden Arbeiten herangezogen, die sich mit den vermeintlichen oder realen systemtheoretischen Grundlagen von Familientherapie auseinandersetzen, auch wenn sie nicht direkt dem kritischen Diskurs zur Systemtherapie entstammen. Die wenigen grundsätzlichen Kritikerinnen und Kritiker von Familientherapien kommen ebenfalls zu Wort.

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Anmerkungen

  1. Das gilt nicht für die Polemik gegen Kritik, die das Geschäft der Familientherapien gefährden könnte (vgl. Körner und Zygowski 1988 b).

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  2. Zum Ausklang der 80er Jahre haben Familientherapeuten es nicht mehr nötig, verbale Konzessionen zu machen. Sie weisen die Kritik darauf hin, daß sie sich im Datum geirrt hat (z. B. Weber 1988; Duss-von Werdt 1989 ).

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  3. Für den damaligen Reflexionsstand bei den Erziehungsberater(inne)n spricht, daß selbst aus dem Publikum Kritik an Wolffs familientherapeutischem Optimismus laut wurde (vgl. Diskussion zum Vortrag Wolff 1978, 14).

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  4. Die Richtigkeit meines Urteils ergibt sich aus der folgenden Analyse von Familie (Kap. 3) und Familientherapien (Kap. 5; 6). Zur ersten Erläuterung kann folgende Erklärung dienen: “Der Gebildete im höheren Staatsdienst hat in seinem bestimmten staatlichen Wirkungskreis diese Durchsetzung der privaten Interessen in der Form der abstrakten, d. h. rechtsstaatlichen Allgemeinheit zu seinem Geschäft, ob er nun die Erziehung junger Menschen zum bürgerlichen Menschen und Staatsbürger betreibt oder Gesundheitsaufsicht macht oder individuelle Handlungen nach (gleichem) Recht beurteilt oder seine Wissenschaft zur Vermehrung des gesellschaftlichen Reichtums oder zur sozialen Ordnungsstiftung allgemein, d. h. für Kapital und Staat nützlich macht. Wenn er Sozialwissenschaftler - Soziologe, Sozialpsychologe, Psychoanalytiker, Politologe, Pädagoge - ist, wird er, sofern er sich mit dem Gegenstand Familie beschäftigt, was er kaum wird umgehen können, Familialismus im direkten Staatsdienst betreiben - vom Heraushängenlassen der Unabdingbarkeit, d. h. politischen und moralischen Brauchbarkeit der aufopfernd-vertrauensvollen Mutter-Kind-Symbiose (Rene Spitz, 1972) über die Propagierung der ‘große(n) sozial-ordnende(n) Bedeutung der Familie’ (1. Fam.- Ber., S. 7) bis zur Anpreisung demokratischer Familientugenden wie der Familiensolidarität, ob nun struktur-funktionalistisch (z. B. nach Parsons) oder alternativ.” (Gröll 1983, 27f.).

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  5. Wie bei der bisherigen Darstellung deutlich geworden ist, ist den Analysen, die sich inhaltlich mit Familientherapien auseinandersetzen, nach meiner Einschätzung wenig an zutreffender Kritik zu entnehmen, während die Analysen der formalen Theoriegewinnung schon oft zutreffend sind (s. auch Kap. 4).

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  6. Die Begriffe Linearität und Linealität werden zumindest in therapeutischen Nachschlagewerken deutlich unterschieden. “Ein kausaler Ablauf läßt sich geradlinig nennen, wenn keine Rückkoppelung vorliegt, d. h. die UrsacheWirkungs-Sequenz nicht zum Ausgangspunkt zurückführt. Solche Geradlinigkeit wird im Kausalitätsverständnis der Umgangssprache fast selbstverständlich vorausgesetzt. Sie wird in der familientherapeutischen Literatur weitgehend als ‘lineare Kausalität’ bezeichnet” (Simon/Stierlin 1984, 214). Eine häufig zitierte Linearitäts-und Linealitätsdefinition (z. B. Simon/Stierlin 1984; Böse/ Schiepek 1989) stammt von Bateson (1982, 274): “Linear ist ein terminus technicus aus der Mathematik, der eine Beziehung zwischen Variablen dergestalt beschreibt, daß sich eine gerade Linie ergeben wird, wenn sie auf rechtwinkligen cartesischen Koordinaten zusammen eingetragen werden. Geradlinig (lineal) beschreibt eine Relation zwischen einer Reihe von Ursachen oder Argumenten, bei der die Sequenz nicht zum Ausgangspunkt zurückführt. Das Gegenteil von linear ist nonlinear. Das Gegenteil von geradlinig ist rückläufig.”

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  7. Die Interessenlage von Familientherapeutinnen und Familientherapeuten erklären Körner und Zygowski (1988 b). Der Sammelband “Women And Family Therapy” (Ault-Riché 1986 a) veranschaulicht z B. meine These.

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  8. Zweifelhaft bleibt, ob die von Krüll (1989) geforderte Nennung der Vornamen in den Literaturangaben eine wirkliche Verbesserung bei der Beurteilung der Qualität einer Arbeit darstellt. Nach meiner Auffassung sollten die Argumente für sich sprechen.

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  9. Die Pragmatische Kommunikationstherapie (Watzlawick u. a. 1969; 1974) wird ebenfalls recht häufig attackiert. Auch die Kritik übersieht, daß die Methoden dieser Schule mit der Härte des Familienlebens korrespondieren.

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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Körner, W. (1992). Die Forschungslage: Kritische Studien zu Familientherapien und Systemdenken. In: Die Familie in der Familientherapie. Beiträge zur psychologischen Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94147-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94147-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12224-3

  • Online ISBN: 978-3-322-94147-3

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