Zusammenfassung
E. Durkheim und M. Weber als die bedeutendsten Klassiker der Soziologie zu bezeichnen, würde sicher bei vielen Vertretern dieser Wissenschaft Konsens erzeugen. Beide haben durch ihre Beiträge zur wissenschaftstheoretischen und methodologischen Verortung der Sozialwissenschaft, zur Analyse der sozialen Verfassung ihrer Zeit und des Entwicklungsprozesses der Gesellschaft sowie zur akademischen Etablierung ihrer Disziplin so Hervorragendes geleistet, daß ihr Ruhm die Jahrzehnte überdauerte. Eine derartig wegweisende Bedeutung, die einen Autor zum Klassiker macht, kann zu Lebzeiten nur erahnt werden; erst wenn der Forschungsgang weiter vorangeschritten ist, kann man mit einiger Sicherheit sagen, in welchem Maße sich die eingeschlagene Richtung mit einem bestimmten Namen verbindet. Für Durkheim und Weber gilt, daß keiner als „verkanntes Genie“ zu beschreiben wäre, sondern beide zu ihrer Zeit anerkannte, wenn auch nicht unumstrittene Größen ihres Faches waren, die es verstanden, ihre Vorstellungen bekannt zu machen und andere zu beeinflussen, die ihre Gedanken aufgriffen und weitertrugen.
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Plake, K. (1986). Bildungsinteresse und funktionaler Zwang. Nachträge zur Pädagogischen Soziologie Emile Durkheims und Max Webers. In: Elting, A. (eds) Menschliches Handeln und Sozialstruktur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93769-8_6
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