Ergebnisse des Transformationsprozesses in der ersten Legislaturperiode

Zusammenfassung

Die nachfolgende Auswahl grundlegender Dokumente spiegelt die Ergebnisse des bildungspolitischen und pädagogischen Transformationsprozesses am Ende des ersten Jahrfünfts nach der Wende wider; sie mußte sich auf jeweils exemplarische Texte zu den einzelnen Bildungssystemstufen beschränken. Der Rückblick auf die Textauswahl zur Situation des DDR-Bildungssystems am Ende der achtziger Jahre (Abschnitt 2.) verdeutlicht die Ausprägung neuer Ziele, Inhalte und Strukturen der verschiedenen Bildungseinrichtungen, während der Rückblick auf die Vorschläge zur Reform des DDR-Bildungssystems (Abschnitt 1.) zeigt, wo und in welchem Ausmaß Vorstellungen aus den letzten zwölf Monaten der DDR durchgesetzt werden konnten. Die veränderten politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen haben ihren Niederschlag in den neuen Länderverfassungen gefunden, die zwischen 1992 und 1994 (Berlin 1995) angenommen wurden. Die getroffenen Regelungen bleiben weitestgehend im Spektrum des westdeutschen Länderverfassungsrechts. Neben den Bestimmungen, die durch die Art. 7 (Schulwesen), Art. 5 Abs. 3 (Lehr-, Lern- und Wissenschaftsfreiheit) und Art. 12 GG (freie Wahl der Ausbildungsstätte) der Landesverfassungsgebung verbindlich vorgegeben sind, finden sich Artikel zum Schul-, Hochschul- und Weiterbildungsbereich, zur Schulpflicht, zum Recht auf Bildung und zu den Grundsätzen der öffentlichen Erziehung und Bildung (Dok. 9.1). Eine Festlegung von Schularten, wie sie beispielsweise Art. 12 der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen enthält, ist in keiner der ostdeutschen Verfassungen erfolgt. Trotz der Formulierungsunterschiede sind die Unterschiede zwischen den Verfassungen in der Sache gering; das gilt etwa für das Recht auf chancengleichen Zugang zu den Bildungsstätten des Landes, die Bildungsziele oder die Zulassung freier Träger.