Macht Soziologie einsam? Oder: Aufbau eines Netzwerks außenuniversitär tätiger SoziologInnen

Zusammenfassung

Das Thema sollte nicht als Einladung zur therapeutischen Gesprächsrunde einer von Arbeitslosigkeit und Existenznöten geplagten Spezies universitärer Ausbildung, den Soziologinnen, mißverstanden werden, sondern bedeutet für mich Erfahrungs- und Meinungsaustausch über den außeruniversitären beruflichen Einsatz von Soziologinnen. Die Soziologin bzw. der Soziologe in der Aus- und Fortbildung, der Datenverarbeitung (DV) und -organisation, im Personalwesen, in der Markt- und Meinungsforschung, der Offentlichkeitsarbeit, der Werbung und in vielen anderen Bereichen ist inzwischen nicht mehr nur exotischer Wunsch einzelner, sondern berufliche Realität vieler. Problematisch ist jedoch, daß Kontakte mit und zwischen VertreterInnen unserer Zunft in außeruniversitären Tätigkeitsfeldern häufig nur zufällig sind. Der Soziologe oder die Soziologin ist als solche/r im beruflichen Umfeld nicht bekannt; beruflicher Erfolg wird eher persönlichen Eigenschaften als der Fachausbildung zugeschrieben. Dieser Umstand ist einer professionellen Außendarstellung des Faches nicht sonderlich zuträglich. Insbesondere die Absolventinnen des Faches sind davon negativ betroffen, weil ihre fachliche Qualifikation in Stellenausschreibungen selten explizit gefordert wird (vgl. Gernand/ Schürmann 1993: 226–227 und Stein 1993: 161).