Zusammenfassung
Ein Dekonstruktivist sagt: „Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem.“1 Doch die Rede soll hier nicht von einer empirisch gestützten Vorhersage oder einer normativen Utopie sein, sondern von der ethisch-politischen Perspektive, die die Geste der Dekonstruktion öffnet. Den Horizont dieser Perspektive bildet die Demokratie, dessen Unerreichbarkeit in der politischen Praxis der Demokratisierung affirmiert wird. Dekonstruktion und Demokratisierung stehen dabei weder in einem parallelen noch einem additiven Verhältnis, auch wenn die Konjunktion „und“ dies suggerieren mag. Es handelt sich um zwei offene, einander verschiebende Prozesse, deren Verschränkung diese Studie darlegen möchte. Eine temporale Metapher trägt dabei solange, wie sie nicht teleologisch mißverstanden wird: Die Demokratie ist die Zukunft der Dekonstruktion,2 wenn die Dekonstruktion die andere Gegenwart bleibt.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Rüdiger, A. (1996). Einleitung. In: Dekonstruktion und Demokratisierung. Kieler Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93689-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93689-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1710-9
Online ISBN: 978-3-322-93689-9
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