Zusammenfassung
Unsicherheit ist einerseits Strukturbedingung von Handlungssystemen, d.h. ein konstitutives Element des Lebens und damit “die gewöhnlichste Sache der Welt”1. Andererseits werden — im sozialen Leben generell wie auch in der Wissenschaft — ständig und in einem Ausmaß Sicherheitsfiktionen konstruiert, daß Unsicherheit aus diesem Blickwinkel dann fast pathologisch erscheint.2
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Literatur
Krelle, W. (1957): Unsicherheit und Risiko in der Preisbildung, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 113: 632–677,
zitiert nach: Wiesenthal, H. (1990): Unsicherheit und Multiple-Self-Identität: Eine Spekulation über die Voraussetzung strategischen Handelns, MPIFG Discussion Paper 90/2: 40
S. dazu Wiesenthal (1990): 47
Vgl. dazu etwa: Berger, P. L./Luckmann, Th. (1969; zuerst 1966): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Frankfurt/M.;
Luhmann, N. (1970): Institutionalisierung — Funktion und Mechanismus im sozialen System der Gesellschaft, in: Schelsky, H. (Hrsg.): Zur Theorie der Institution, Düsseldorf: 27–41;
Schelsky, H. (1970): Zur soziologischen Theorie der Institution, ebd.: 9–26
S. dazu Luhmann, N. (1990): Risiko und Gefahr, in: ders.: Soziologische Aufklärung 5, Opladen: 131–169
Beispielhaft erwähnt seien: Beck, U. (1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt a.M;
Evers, A./Nowotny, H. (1987): Über den Umgang mit Unsicherheit. Die Entdeckung der Gestaltbarkeit von Gesellschaft. Frankfurt a.M; Luhmann (1990)
Wiesenthal (1990): 45
Lutz, B. (1984): Der kurze Traum immerwährender Prosperität. Eine Neuinterpretation der industriell-kapitalistischen Entwicklung im Europa des 20. Jahrhunderts, Frankfurt a.M.
Beck (1986)
Insofern halte ich auch das Entsprechungsverhältnis zwischen “Risikogesellschaft” und “Individualisierung” als neuer Form der Vergesellschaftung, das Beck behauptet, für irreführend. Die Entsprechung liegt m.E. vielmehr zwischen Individualisierung und Unsicherheit. “Risiko” ist davon lediglich eine Variante unter vielen.
So die Werbung für eine Frauenzigarette
So eine Kaffeewerbung
Levy, R. (1977): Der Lebenslauf als Statusbiographie, Stuttgart
Beispielhaft verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf die Arbeiten von W. Fischer, der anhand von chronisch Kranken, also ebenfalls einer Extremgruppe, allgemeine Konturen des Verhältnisses von Alltagszeit und Lebenszeit untersucht. S. Fischer, W. (1982): Alltagszeit und Lebenszeit in Lebensgeschichten von chronisch Kranken, in: ZSE (1982): 5–19
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© 1993 Leske + Budrich, Opladen
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Wohlrab-Sahr, M. (1993). Einleitung. In: Biographische Unsicherheit. Biographie und Gesellschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93662-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93662-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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