Zusammenfassung
Im letzten Kapitel wurden bereits die wichtigsten Forschungsergebnisse über die Nachkriegseliten in der Bundesrepublik bis zum Beginn der sechziger Jahre resümiert. Die vorgestellten Untersuchungen stützten sich teilweise auf Informationen aus Nachschlagewerken, jedoch befanden sich darunter auch einige Umfragen mit kleineren Fallzahlen. Während der erste Typ von Studien auf die Analyse sozialer Hintergrundsmerkmale wie Schichtherkunft, Religion, Familienstand und Karriereverlauf der untersuchten Personen beschränkt ist, erlauben Umfragen zusätzlich die Erhebung von Informationen über politische Einstellungen, Rollenverständnis und das Verhalten von Eliten.
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Literatur
Die Mannheimer Elitestudie 1981 wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Erhebung von 1968 wurde vom Bundeskanzleramt, die von 1972 von der Konrad Adenauer-Stiftung finanziert.
Die Ergebnisse aller drei Studien sind in maschinenlesbaren Codebüchern dokumentiert, die Grundauszählungen für die einzelnen Elitesektoren enthalten. Sie wurden vom Zentralarchiv für empirische Sozialforschung, Köln, erstellt (vgl. Wildenmann, 1968; Kaltefleiter und Wildenmann, 1972; Wildenmann et al., 1982).
Eine ausführliche Beschreibung findet sich in Hoffmann-Lange et al. (1981).
Angesichts der Vielfalt des Verbandswesens in der Bundesrepublik mußte hier jedoch eine Einschränkung auf die wichtigsten Verbandstypen erfolgen. Daher wurden lediglich Industrie- und Arbeitgeberverbände (Sektor Wirtschaftsverbände), Gewerkschaften, Landwirtschaftsverbände, Berufsverbände sowie die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher berücksichtigt.
Aufgrund der formalen Kompetenzzuweisung muß man bei diesen Organisationen zunächst davon ausgehen, daß die strategisch bedeutsamen Entscheidungen von den Mitgliedern der Verbandsvorstände bzw. der politischen Leitung der entsprechenden Bundesministerien getroffen werden. Inwieweit auch Grundsatzentscheidungen faktisch von der Geschäftsführung vorstrukturiert bzw. beeinflußt werden, ist allerdings eine empirische Frage.
In Baden-Württemberg und Bayern gibt es die zum Bund analoge Position politischer Staatssekretäre.
Vgl. hierzu auch die Analysen in Abschnitt 7.2.
Angesichts der wesentlich geringeren Größe der FDP-Fraktionen wurden bei diesen nur die Vorsitzenden aufgenommen.
Einige Bundesländer verwenden anderslautende Titel wie Ministerialdirektor, Senatsdirektor oder Staatsrat.
Berücksichtigt wurden hier vier der klassischen Ressorts (Auswärtiges Amt, Innen-, Justiz und Finanzministerium), die Ministerien für Wirtschaft, Landwirtschaft, Arbeit und Sozialordnung, Verkehr sowie das damalige Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit. Im Bundeskanzleramt und im Bundesverteidigungsministerium gibt es keine Unterabteilungen. Daher konnten dort trotz der großen Bedeutung dieser beiden Behörden keine Positionen unter der Abteilungsleiterebene berücksichtigt werden.
In der Bundesanstalt für Arbeit wurden auch die Abteilungsleiter, beim Bundesgrenzschutz die Leiter der fünf Grenzschutzkommandos aufgenommen.
Da alle Arten von Organisationen unter anderem auch wirtschaftliche Einheiten sind, enthält diese Systematik auch eine Reihe von “Wirtschaftszweigen”, die hier außer Betracht bleiben, da ihr primäres Ziel nicht darin besteht, wirtschaftliche Leistungen zu erbringen. Dazu gehören die Gebietskörperschaften (Bund, Land, Gemeinden), Organisationen ohne Erwerbscharakter und private Haushalte.
Andererseits sind nicht alle einbezogenen Unternehmen primär profitorientiert. Hierzu gehören insbesondere die Bundesbank, die Landeszentralbanken, die Sozialversicherungen sowie die öffentlich-rechtlichen Versorgungsunternehmen. Die Trennlinie zwischen Profitorientierung und gemeinnütziger Orientierung verläuft jedoch nicht durchgängig parallel zu den Eigentumsverhältnissen, sondern orientiert sich am Organisationszweck. So sind beispielsweise die überwiegend im Besitz der Öffentlichen Hand befindlichen Industrieunternehmen (VEBA, Deutsche Lufthansa) profitorientiert, die 1981 noch gemeinwirtschaftlichen Unternehmen der Gewerkschaften dagegen nicht.
Diese wurden durch die Mitglieder des Direktoriums der Bundesbank und die Präsidenten der Landeszentralbanken repräsentiert.
Quelle: Statistisches Jahrbuch 1989.
Zum Zeitpunkt der Befragung spielten Privatsender in der Bundesrepublik eine bestenfalls untergeordnete Rolle.
Innerhalb der Gruppe der Tageszeitungen lassen sich überregionale Qualitätszeitungen, Kaufzeitungen (BILD, BZ, EXPRESS, Abendzeitung) sowie regionale Abonnementszeitungen unterscheiden. Innerhalb jeder dieser Kategorien wurden die Zeitungen mit der größten Auflagenhöhe berücksichtigt.
Nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft hatte dieser 1979 insgesamt 824 412 Mitglieder.
Deutscher Journalisten-Verband, Deutsche Journalisten-Union, Bundesverband Bildender Künstler, Deutscher Werkbund, Verband deutscher Schriftsteller, PEN-Zentrum, Gesellschaft für Literatur, Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Die Feldarbeit wurde in Zusammenarbeit mit GETAS, Bremen (heute Hamburg), durchgeführt. Ausführliche Berichte über den Feldeinsatz finden sich in Hoffmann-Lange et al. (1982) sowie Hoffmann-Lange (1987a).
Die Abweichungen in diesen beiden Sektoren lassen sich durch die Besonderheiten des Feldzugangs im Jahre 1981 erklären. Einige Gewerkschaften befanden sich während des Feldzeitraums in Tarifverhandlungen, was die Terminprobleme des angezielten Personenkreises vergrößerte. Beim Militär war die niedrige Ausschöpfung darauf zurückzuführen, daß die meisten Zielpersonen ihre Bereitschaft zu einem Interview von einer offiziellen Genehmigung der Teilnahme durch das Bundesministerium für Verteidigung abhängig machten. Trotz eines frühzeitigen Antrags wurde diese Genehmigung jedoch erst gegen Ende des Feldzeitraums erteilt. Zu diesem Zeitpunkt hatten einige Zielpersonen ihre prinzipielle Einwilligung dann bereits zurückgezogen, bei anderen konnte ein Interview wegen der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Feldzeit nicht mehr stattfinden.
Es handelt sich dabei um eine Einschaltung in eine Omnibus-Befragung von GETAS. Hierfür stellte die Fritz Thyssen-Stiftung zusätzliche Mittel zur Verfügung.
Bei den einbezogenen Studien handelt es sich um neun Umfragen, die zwischen 1976 und 1980 durchgeführt wurden. Sie enthielten identische Fragen nach demographischen Merkmalen sowie nach der Bewertung der politischen Parteien.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Hoffmann-Lange, U. (1992). Die empirische Basis der Untersuchung: Die Mannheimer Elitestudie 1981. In: Eliten, Macht und Konflikt in der Bundesrepublik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93654-7_3
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