Zusammenfassung
Mit Imagination meinen wir die Einbildungskraft, die Fähigkeit, uns nicht Präsentes zu vergegenwärtigen. Vorstellungskraft und Phantasie werden oft synonym verwendet. Die Phantasie ist nicht einfach das kompensatorische Gegenbild der Realität, sondern ein Hilfsmittel des Menschen, die Realität mit Hilfe seiner Vorstellungen von Vergangenheit und Zukunft zu ordnen. J. E. Shorr beschreibt ein einfaches Beispiel: «Fragen sie jemanden, wieviele Türen es in seinem Elternhaus gab. Wenn wir uns diese Frage selbst stellen, werden wir anfangen, uns ein Bild des Hauses ins Gedächtnis zu rufen mit den Treppen, Räumen usw. Dabei fangen wir an, die Türen zu zählen. So rekonstruieren wir die Realität der Vergangenheit in der Gegenwart. Wenn wir aufgefordert werden, uns ein unbekanntes Haus vorzustellen, dann orientieren wir uns immer an der Vorstellung von früher gesehenen Häusern, was immer wir uns auch ausdenken.» (Shorr 1981, 18).
Bachélard (zit. in: Singer 1978, 47) schreibt, «[. . .] dass die ‹kreative Imagination› eine fundamentale menschliche Erfahrung sei und faktisch einen ebenso grossen Teil menschlicher Wirklichkeit bilde wie die gespeicherten Reproduktionen von äusseren Ereignissen und Stimuli».
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Brühwiler, H. (1994). Innenbilder — Imaginationen. In: Methoden der ganzheitlichen Jugend- und Erwachsenenbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93638-7_35
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93638-7_35
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-93639-4
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