Umstrittene Vernunft — Ein Bericht

Zusammenfassung

Mein Ruhestand seit 1986 hat gelegentlich den Gedanken mit sich gebracht, was wohl ein künftiger Student tun würde, der in der Literatur auf meinen Namen stößt und sich näher informieren möchte. Mit etwa einem Dutzend Büchern und sechzig Aufsätzen sähe er oder sie sich vor einem Gewirr von Veröffentlichungen, durch das sich kein leichter Weg finden ließe. Da ich gern Lehrer war, fühle ich mich verpflichtet, die hypothetische Frage zu beantworten und ein geistiges Selbstportrait zu entwerfen. Eine Bilanz kann nicht erschöpfend sein und muß sich manchmal auf Andeutungen beschränken. Aber der Versuch lohnt sich, wenn es mir gelingt, das anderwärts in der Breite darge-stellte Material hier durch Verkürzung prägnanter zu formulieren. Ich benutze die Gelegenheit einer Festschrift für Heinrich Popitz zu diesem Zweck urn so lieber, als ich mir einer gewissen Wahlverwandtschaft mit ihm bewußt bin, obwohl unsere Arbeiten thematisch in verschiedene Bereiche gehören.