Zusammenfassung
Die Forschungsrichtung, die man unter diesem Label zusammenfassen kann, beschäftigt sich hauptsächlich mit den Wirkungen bestimmter Frageformulierungen und formaler Eigenschaften der Fragen bzw. des ganzen Fragebogens auf die Antwort des Befragten. Sie stützte sich zunächst auf ein heute veraltetes S-R-Modell11, während neuere Forschungen auf diesem Gebiet eine kognitivistische Wende vollziehen. Damit wird gleichzeitig eine interdisziplinäre Herangehensweise zwischen methodologischer Forschung und kognitiver (Sozial-)Psychologie angestrebt, von der beide Disziplinen profitieren sollen.12 Der Fragebogen oder einzelne Fragen werden jetzt nicht mehr als bloße Stimuli aufgefaßt, die die vom Forscher intendierten Reaktionen hervorrufen sollen, sondern als vom Befragten bzw. von dessen kognitiven Apparat subjektiv verarbeitete Informationen. Dadurch verlagert sich das Interesse von einer normativ gesetzten Richtigkeit der Fragestellung (mithin einer richtigen Fragebogengestaltung) auf die Informationsverarbeitungsweisen des Befragten. (Vgl. u.a. HIPPLER 1986 sowie HIPPLER/SCHWARZ/SUDMAN 1987) Es ist dann allerdings schwierig, Verzerrungen zu thematisieren, weil ein “wahrer” Wert — eine Einstellung des Befragten - anscheinend nicht sachlich, zeitlich und sozial absolut ist, sondern in Relation zum Stimuluspotential gesetzt werden muß. (Vgl. BISHOP/OLDENDICK/TUCHFARBER (1982: 81)
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Scholl, A. (1993). Fragebogenzentrierte Forschungansätze. In: Die Befragung als Kommunikationssituation. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 109. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93600-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93600-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12338-7
Online ISBN: 978-3-322-93600-4
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