Skip to main content

Kinder

  • Chapter
  • 634 Accesses

Zusammenfassung

Ob, seit wann und in welcher Weise Kindheit als eigenständiges Entwicklungsstadium existiert, wird unter Historikern, Ethnologen, Kultur- und Sozialwissenschaftlern kontrovers diskutiert. In der historischen Kindheitsforschung steht etwa die zivilisationskritische Arbeit „Geschichte der Kindheit“von Philippe Ariès (1975) der eher evolutiven Sichtweise einer „psychogenetischen Geschichte der Kindheit“von Lloyd de Mause (1977) gegenüber. Während ersterer die Geschichte der Kindheit als eine fortschreitende Einengung der kindlichen Lebenswelt sowie als eine Tendenz zunehmender Kontrolle und Überwachung sieht, betrachtet der letztere die Eltern-Kind-Beziehung als Prozeß zunehmender Liberalisierung und Anerkennung des Kindes als eigene Person. Kaum jedoch, daß die Kindheit entdeckt scheint, wird auch bereits ihr Verschwinden verkündet (Postman 1983). Ohne auf die Gegensätzlichkeit, Unvereinbarkeit oder Zuspitzung jeweiliger Positionen (vgl. Hengst 1981, 14ff.) oder deren Fragwürdigkeit angesichts von Überzeichnungen und unzulässigen Verallgemeinerungen (vgl. Ewert 1986) eingehen zu können, bleibt zunächst festzuhalten, daß eine beim ersten Zugriff scheinbar als selbstverständlich unterstellte Lebensphase und deren besonderer sozialer Status in Frage gestellt sind.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Ariès, Ph., Geschichte der Kindheit. München 1975.

    Google Scholar 

  • Bast, H. u.a. (Hg.), Gewalt gegen Kinder. Reinbek 19803.

    Google Scholar 

  • Braunmühl, E. von, Antipädagogik. Weinheim 1975.

    Google Scholar 

  • Büttner, Chr. u.a., Wenn Liebe zuschlägt. Gewalt in der Familie. München 1984.

    Google Scholar 

  • De Mause, L. (Hg.), Hört ihr die Kinder weinen. Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit. Frankfurt 1977.

    Google Scholar 

  • Ewert, O., Einige Nachgedanken zum Verschwinden der Kindheit. In: Bildung und Erziehung, 39 (1986), 127–132.

    Google Scholar 

  • Flitner, A., Konrad, sprach die Frau Mama… Über Erziehung und Nicht-Erziehung. Berlin 1982.

    Google Scholar 

  • Grissemann, H., Hyperaktive Kinder. Bern 1986.

    Google Scholar 

  • Hadom, H.B. u.a., Pränatale Diagnostik. Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer. In: Deutsches Ärzteblatt, 84 (1987), Heft 10 C, 392–394.

    Google Scholar 

  • Hartmann, J., Zappelphilipp-Störenfried. Hyperaktive Kinder und ihre Therapie. München 1987.

    Google Scholar 

  • Härtung, K., Die Bedeutung der frühen Kindheit für die Gesamtentwicklung — Chancen und Hilfen zur Gesundheitsvorsorge. In: Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung (Hg.): Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000. Bonn 1981, 123–128.

    Google Scholar 

  • Hellerich, G., Screening in den USA: Der Kleinstkinder-TÜV. In: Wambach, M. (Hg.): Der Mensch als Risiko. Frankfurt 1983, 137–148.

    Google Scholar 

  • Hellerich, G.,-, Hyperaktivität. Zur Verkrankung abweichender Verhaltensweisen von Kindern. In: Zygowski, H. (Hg.): Erziehungsberatung in der Krise. Tübingen 1984, 176–188.

    Google Scholar 

  • Hengst, H./Köhler, M./Riedmüller, B./Wambach, M., Kindheit als Fiktion. Frankfurt 1981.

    Google Scholar 

  • Hörmann, G., Frühkindliche Hirnschädigung und Verhaltensstörungen. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, 35 (1984), 340–348.

    Google Scholar 

  • Hörmann, G.-, Zur gesundheitlichen Situation von Kindern. In: Bildung und Erziehung, 39 (1986), 197–215.

    Google Scholar 

  • Hörmann, G./Nestmann, F., Die Professionalisierung der Klinischen Psychologie und die Entwicklung neuer Berufsfelder in Beratung, Sozialarbeit und Therapie. In: Ash, M.G./Genter, U. (Hg.): Geschichte der deutschen Psychologie im 20. Jahrhundert. Opladen 1985, 252–285.

    Chapter  Google Scholar 

  • Illich, I. (Hg.), Entmündigung durch Experten. Reinbek 1979.

    Google Scholar 

  • Kindesmißhandlung. Erkennen und helfen. Herausgeg. vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit. Bonn 1979.

    Google Scholar 

  • Miller, A., Am Anfang war Erziehung. Frankfurt 1980.

    Google Scholar 

  • Oelkers, J./Lehmann, Th., Antipädagogik. Herausforderung und Kritik. Braunschweig 1983.

    Google Scholar 

  • Olbing, H., Aktuelle Aufgabe: Patienten noch besser zur Impfung motivieren! In: Deutsches Ärzteblatt, 31 (1984), 2790–2792.

    Google Scholar 

  • Postman, N., Das Verschwinden der Kindheit. Frankfurt 1983.

    Google Scholar 

  • Psychiatrie-Enquête 1975. Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland — Zur psychiatrischen und psychotherapeutisch/psychosomatischen Versorgung der Bevölkerung. Bonn 1975 (Bundestags-Drucksache 7/4200).

    Google Scholar 

  • Regenspurger, O. (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Behinderten, Hg.), Vorsorge — Früherkennung — Frühförderung. Bonn 1985.

    Google Scholar 

  • Riedmüller, B., Hilfe, Schutz und Kontrolle. Zur Verrechtlichung der Kindheit. In: Hengst 1981, 132–190.

    Google Scholar 

  • Rutschky, K. (Hg.), Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung. Frankfurt 1977.

    Google Scholar 

  • Schräg, P./Divoky, D., The Myth of the Hyperactive Child. London 1975.

    Google Scholar 

  • Sichrovsky, P., Krankheit auf Rezept. Köln 1984.

    Google Scholar 

  • Steinhausen, H.C. (Hg.), Das konzentrationsgestörte und hyperaktive Kind. Stuttgart 1982.

    Google Scholar 

  • Tjossem, Th. (Hg.), Intervention Strategies for High Risk Infants and Young Children. Baltimore 1976.

    Google Scholar 

  • Trüb, C.L.P. (Hg.), Grundriß der Gesetzes- und Verwaltungskunde zum Gebrauch an Medizinal-Lehranstalten und für Studierende der Medizin. Bielefeld 1979.

    Google Scholar 

  • Trube-Becker, E., Gewalt gegen das Kind. Heidelberg 1982.

    Google Scholar 

  • Voß, R. (Hg.), Pillen für den Störenfried. Hamm 1983.

    Google Scholar 

  • -, Helfen — aber nicht auf Rezept. Hamm 1984.

    Google Scholar 

  • Wambach, M.M., Kinder als Gefahr und Risiko. Zur Psychiatrisierung und Therapeutisierung von Kindheit. In: Hengst 1981, 191–241.

    Google Scholar 

  • Zenz, G., Kindesmißhandlung und Kindesrechte. Frankfurt 1979.

    Google Scholar 

  • Zurek, A., Wenn Schüler zu „Dingen“werden, gehen „Sachen“kaputt. In: Psychologie heute, 12 (1985), Nr. 1, 56–62.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Georg Hörmann Frank Nestmann

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1988 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Hörmann, G. (1988). Kinder. In: Hörmann, G., Nestmann, F. (eds) Handbuch der psychosozialen Intervention. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93568-7_16

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93568-7_16

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11815-4

  • Online ISBN: 978-3-322-93568-7

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics