Zusammenfassung
Für unsere Zwecke gliedern wir den sozialwissenschaftlichen Erkenntnisprozeß (und allgemein den Erkenntnisprozeß jeder empirischen Wissenschaft) in drei Phasen:
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die Phase der Datenanalyse, in der wir Beobachtungen über die Wirklichkeit zu ordnen versuchen;
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die Phase der Modellbildung, in der wir versuchen, “die Replikation eines Realitätsausschnitts, sein Abbild” (Dörner 1984:337) so zu konstruieren, daß dieses Abbild (Modell) in den augenblicklich für relevant erachteten Aspekten1 ähnliche Beobachtungen ermöglicht wie die Wirklichkeit — wir versuchen also in dieser Phase, “im Vertrauen auf die Gesetzlichkeit der realen Welt ... ein System von Begriffen und Sätzen <zu formen>, ..., welches <wir> nach bestem Wissen und Können so ausstatte<n>, daß es, an die Stelle der realen Welt gesetzt, <uns> möglichst die nämlichen Botschaften zusendet als diese” (Planck 1930:235);
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die Phase der Datenerhebung, in der wir versuchen, an der Wirklichkeit neue Beobachtungen zu machen, wobei wir prüfen, ob und inwieweit diese Beobachtungen mit den zuvor am Modell gemachten Beobachtungen übereinstimmen.
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Troitzsch, K.G. (1990). Modellbildung und Erfahrungswissenschaft. In: Modellbildung und Simulation in den Sozialwissenschaften. ZUMA-Publikationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93561-8_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-93561-8
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