Zusammenfassung
Wenn die — nicht ohne Selbstironie geäußerte — Beobachtung eines Kollegen zuträfe, DDR-Literatur habe sich unter West-Germanisten vor allem deshalb besonderer Beliebtheit erfreut, weil diese sich so die Auseinandersetzung mit der literarischen Moderne weitgehend ersparen und trotzdem das Gefühl unmittelbarer Aktualität haben konnten, dann ließe sich dieser Beitrag auf die einfache Feststellung reduzieren: Die literarische Moderne fand anderswo statt, in der DDR dominierten Vor- und Antimoderne. Nun fallen in der Tat sehr viele Prosatexte, auch bekannte und erfolgreiche, unter diese Rubrik. Ein genauerer Blick auf konkrete Texte zeigt indes, daß ein flottes Bonmot dem Gesamtproblem nicht gerecht wird, denn auch in einem prinzipiell moderne-resistenten Umfeld lassen sich zu fast allen Zeiten Spuren modernen Schreibens aufweisen. Vorzugsweise führen die zwar in die Lyrik oder Dramatik; ein scharfer Blick wird aber auch in der Prosa fündig.
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Literatur
Wolfgang Emmerich: Gleichzeitigkeit. Vormoderne, Moderne und Postmoderne in der Literatur der DDR, in: H.L. Arnold (Hg.): Bestandsaufnahme Gegenwartsliteratur, München 1988 (- Sonderband Text + Kritik), S. 195.
Ders.: Kleine Literaturgeschichte der DDR, Frankfurt/M. 51989.
Manfred Jäger: Kultur und Politik in der DDR, Köln 1982.
Jürgen H. Petersen: Der deutsche Roman der Moderne. Grundlegung — Typologie — Entwicklung, Stuttgart 1991.
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Krauss, H. (1994). DDR-Prosa und Moderne. In: Piechotta, H.J., Wuthenow, RR., Rothemann, S. (eds) Die literarische Moderne in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93545-8_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93545-8_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12513-8
Online ISBN: 978-3-322-93545-8
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