Zusammenfassung
Ein modernes Informationssystem, das als Systemoutput sogenannte Leistungsindikatoren liefert, ist unumgänglich, sollen die Verwaltungsleistungen nach Kriterien der Effizienz und Effektivität (3E-Konzept) überprüft werden. Wie bereits erwähnt, reichen dazu die zur Zeit in den meisten Verwaltungsabteilungen bestehenden Rech-nungs- und Informationssysteme nicht aus. Um Leistungsprüfungen durchführen zu können, müssen zusätzlich zu den Rechnungsgrossen Leistungsindikatoren evaluiert werden, die auf einem vollständig neu konzipierten Informationssystem basieren. Da Leistungsprüfungen klassische Elemente eines EntScheidungsprozesses enthalten, können für die Evaluation von Leistungsdindikatoren und deren Aggregation Algorithmen und Methoden aus dem Bereich des Operations Research, im speziellen aus dem Gebiet der Entscheidungstheorie, verwendet werden.1
Wenn einer nur Zahlen im Kopf hat, kann er nicht den Zusammenhängen auf die Spur kommen.
Schopenhauer
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Literatur
vgl. Schenker-Wicki, A.G.M.: The Conceptual Definition of a Crisis Management Decision Support System CMDSS, Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge Nr. 48, Universitätsverlag, Freiburg, 1990, Seite 27 ff.
Nach Schmidberger steht der Begriff Indikator in den Sozialwissenschaften “für eine Hilfsgrösse, die direkt wahrnehmbare Phänomene benennt” und die den Schluss auf nicht unmittelbar wahrnehmbare Phänomene zulässt. In: Schmidberger, J.: Controlling für öffentliche Verwaltungen, 2. aktualisierte Auflage, Gabler, Wiesbaden, 1994, Seite 297.
vgl. dazu auch Gutherie, J.: Performance Indicators in the Australian Public Sector, in Buschor, E./Schedler, K. (eds.): Perspectives on Performance Measurement and Public Sector Accounting, Paul Haupt, Bern/Stuttgart/Wien, 1994, Seite 424.
Buschor, E.: Introduction: From Advanced Public Sector Accounting Via Performance Measurement To New Public Management, in: Buschor, E./Schedler, K. (eds.): Perspectives on Performance Measurement and Public Sector Accounting, a.a.O., 1994, Seite xiii ff.
Sorgfältig ausgewählte Indikatoren weisen eine hohe Validität auf. Vgl. dazu auch Schaich, E.: Schätz- und Testmethoden für Sozialwissenschaftler, München, 1977, Seite 7.
Schenker-Wicki, A.: Evaluation von Hochschulleistungen und Performance Measuers, Deutscher Universitätsverlag., Wiesbaden, 1996, Seite 72.
vgl. Hwang, C./Lin, M.: Group Decision Making under Multiple Criteria, Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems, No. 281, Springer, Heidelberg, 1987, Seite 146.
Guildford zitiert in Porter, A./Roper, A. Th. et al.: Forecasting and Management of Technology, John Wiley & Sons, New York, 1991, Seite 100.
idem, Seite 103 ff.
vgl. Gordon, W.J.J.: Synectics; The Development of Creative Capacity, Harper und Brothers, New York, 1961.
Dies bedeutet, dass 31 identisch mit 13 und 32 identisch mit 23 ist.
Schenker-Wicki, A.: Evaluation von Hochschulleistungen und Performance Measures, a.a.O., 1996.
Roy, B.: Méthodologie Mulitcritère d’Aide à la Décision, Collection Gestion, Económica, Paris, 1985.
Dies im Gegensatz zu Schmidberger und Eekhoff et al., welche auf den heuristischen Verfahren basieren. In: Schmidberger, J.: Controlling für öffentliche Verwaltungen, 2. aktualisierte Auflage, Gabler, Wiesbaden, 1994, Seite 304.
Die Indikatoren werden analog den Entscheidungskriterien als Funktionen aus dem Bereich der reellen Zahlen definiert. Fishburn definierte eine Kriterienfunktion folgendermassen: “a real valued function on X that directly reflects the worth or value of the elements in X according to some criterion or objective. Criterion functions may not only involve objective characteristics, but may also represent subjective ones which have been evaluated on a more or less arbitrary scale.” In: Roy, B.: Méthodologie Mulitcritère d’Aide à la Décision, a.a.O., 1985, Seite 231.
Schenker-Wicki, A.G.M.: The Conceptual Definition of a Crisis Management Decision Support System CMDSS, a.a.O., 1990, Seite 150.
idem, Seite 236.
R definiert als Bereich der reellen Zahlen.
Leistungsindikatoren für die Bewertung von Verwaltungsleistungen werden in erster Linie aus Leitbildern oder Zielsetzungen abgeleitet. Indikatoren, im speziellen Leistungsindikatoren, sollen fundierte Planungsunterlagen liefern und eine objektivere Stellen- und Mittelzuteilung sowie ein schnelleres Erkennen von Schwachstellen von Seiten der Verwaltungsleitung ermöglichen.
Skolnick, J: Justice Without Trial: Law Enforcement in Democratic Society, John Wiley and Sons, New York, 1966.
Stake, R. E.: Testing Hazards in Performance Contracting, Phi Delta Kappa, June 1971, pp. 583–589.
Blau, P.M.: The Dynamics of Bureaucracy: A Study of Interpersonal Relations in Two Government Agencies, 2nd ed. Chicago, University of Chicago Press, 1963.
Porter, M. E.: Capital Disadvantage: America’s Failing Capital Investment System, Harvard Business Review, Sept-Oct. 1992, pp. 65–82.
Nach Küchler sind Indikatoren direkt messbare Grössen, die auf einen nicht direkt messbaren Sachverhalt schliessen lassen. In: Endruweit, G./Trommsdorf, G. (Hrsg.): Wörterbuch der Soziologie, Band 2, Stuttgart, 1989, Seite 284.
So wurden in verschiedenen Ländern die Finanzkontrollgesetze geändert, um den Kontrollbehörden die Möglichkeit zu geben, vermehrt auch Leistungs- oder Wirkungsprüfungen durchzuführen, da reine Ordnungsmässigkeitsprüfungen wenig über die Wirkung staatlicher Programme aussagen. Die Überprüfung der Wirksamkeit staatlicher Programme entspricht exakt denjenigen Forderungen, welche die Internationale Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden in ihren Richtlinien festgehalten hat und ihren Mitgliedstaaten zur Übernahme empfiehlt. Um allerdings die geforderten Wirkungsprüfungen kompetent durchführen zu können, müssen die staatlichen Kontrollbehörden ihr klassisches Instrumentarium erweitern und sich zusätzliches Wissen im Bereich der sozialwissenschaftlichen Techniken aneignen.
Die durch Kennzahlen erfassten Sachverhalte sind quantitative Grössen, die durch Indikatoren erfassten Sachverhalte können quantitativer oder qualitativer Art sein. Vgl. dazu Braun, G. E.: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Indikatoren zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit staatlichen Verwaltungshandelns, in: Eichhorn, P. (Hrsg.): Doppik und Kameralistik, Nomos, Baden-Baden, 1987, Seiten 183–200.
Im Verwaltungsbereich bestehen zur Zeit noch grosse Lücken bezüglich Effizienz- und Effektivitätskontrollen, vgl. Goldbach, A.: Die Kontrolle des Erfolgs öffentlicher Einzelwirtschaften, Frankfurt u.a., 1985, Seite 177 ff.
Glynn definiert den Begriff Effizienz ähnlich, indem er Effizienz als bestes Verhältnis von Output und eingesetzten Ressourcen bezeichnet (max. Output bei gegebenen Kosten oder bei gegebenem Output min. Kosten). In: Glynn, J.J.: Public Sector Financial Control and Accounting, Blackwell, Oxford, 1987, Seite 48 oder
Jones, R./Pendlebury, M.: Public Sector Accounting, 2 nd Edition, London, 1988, Seite 4.
Input-Indikatoren beziehen sich auf die finanziellen und menschlichen Ressourcen eines Systems, Prozessindikatoren beschreiben die Nutzung der Ressourcen, während Output-Indikatoren die Ergebnisse darstellen. Input-Indikatoren geben ausgedrückt in physikalischen Einheiten die Anzahl Stellen, den Einsatz von EDV-Mitteln, die Anzahl Studienplätze, die Anzahl Krankenhausbetten oder ganz generell die getätigten Ausgaben in Geldeinheiten an.
Mäder, H.: Performance Measurement, Controlling und Auditing; das neue Verwaltungsmanagement in der Praxis, Stand und Erfahrungen mit dem New Public Management in Neuseeland und Australien, Referat vom 3. März 1994, Hotel Zürich, Zürich, 1994.
Buschor, E.: Zwanzig Jahre Haushaltsreform — Eine Verwaltungswissenschaftliche Bilanz, in: Brede, H./Buschor, E. (Hrsg.): Das neue öffentliche Rechnungswesen, Band 133, Nomos, Baden-Baden, 1993, Seite 16.
vgl. Reichard, Ch.: Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, 2. Auflage, Berlin/New York, 1987, Seite 73.
Dieckmann, R.: Auf dem Weg zu neuen Ufern? Zum Stand der Erfolgskontrolluntersuchungen bei Rechnungshöfen, Stellung und Funktion der Rechnungshöfe im Wandel, in: Engelhardt, G./Schulze, H./Thieme, W. (Hrsg.): Stellung und Funktion der Rechnungshöfe im Wandel, Nomos, Baden-Baden, 1993, Seite 43.
vgl. dazu Bourn, J.: Evaluating the Performance of Central Government, in: Pollitt, Ch./ Harrison, St. (eds.): Handbook of Public Services Management, Blackwell, Oxford, 1992, Seite 27.
vgl. dazu auch Gottinger, H.: Das Management öffentlicher Aufgaben, Berlin, 1984, Seite 51 ff.
nach Schema Mäder, H./Schedler, K.: Performance Measurements in the Swiss Public Sector — Ready for Take-Off!, in: Buschor, E./Schedler, K. (eds.): Perspectives on Performance Measurement and Public Sector Accounting, Paul Haupt, Bern/Stuttgart/Wien, 1994, Seite 355.
Buschor definiert den Term “Value for Money” als Verhältnis zwischen Kosten und dem Zielerreichungsgrad. In: Buschor, E./Schedler, K. (eds.), a.a.O., 1994, Seite xiii.
Reichard, Ch./Wissler, U.: Handreichung zur Bildung von Indikatoren im Bereich der Trägerförderung, Studie im Auftrag der GTZ, Eschborn, 1989.
Mayntz, R./Holm, K./Hübner, P.: Einführung in die Methoden der empirischen Soziologie, 3. Auflage, Opladen, 1972, Seite 40 ff.
vgl. dazu auch die Ausführungen von Bourn, J.: Evaluating the Performance of Central Government, in: Pollitt, Ch./Harrison, St. (Hrsg.), Handbook of Public Services Management, a.a.O., 1992, Seite 26 ff.
Hucke, J.: Erfolgskontrolle kommunaler Umweltpolitik, in: Hellstern, G.-M./Wollmann, H. (Hrsg.): Evaluierung und Erfolgskontrolle in Kommunalpolitik und -Verwaltung, Basel, 1984, Seite 391–403.
Streng genommen kann eigentlich nur in deterministischen Systemen (vollständig programmierbare, maschinelle Abläufe) vom Systeminput auf den Systemoutput geschlossen werden. Bei nicht deterministischen Systemen ist der geforderte Kausalnexus häufig nicht gegeben. Vgl. dazu auch die Ausführungen von Schmidberger, J., Controlling für öffentliche Verwaltungen, a.a.O., 1994, Seite 299.
Knoepfel, P. et al.: Evaluationsgegenstände und Evaluationskriterien, in: Bussmann, W./Klöti, U./Knoepfel, P.: Einführung in die Politikevaluation, a.a.O., 1997, Seite 108.
idem, Seite 112.
in Anlehnung an Schenker-Wicki, A.: Evaluation von Hochschulleistungen, a.a.O., 1996, Seiten 139 ff.
Da eine Kostensenkung gewünscht wird, muss die Präferenzrichtung beim Qualitätsindex entsprechend angepasst werden, sodass: - internationaler Standard der Ausbildung sehr gut: 0,75 - internationaler Standard der Ausbildung gut: 1 - internationaler Standard der Ausbildung genügend: 1,25
Aldenderfer, M. S./Blashfield, R. K.: Cluster Analysis, Sage, Beverly Hills, 1984.
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Schenker-Wicki, A. (1999). Leistungsindikatoren und Leistungsprüfungen. In: Moderne Prüfverfahren für komplexe Probleme. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93491-8_8
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