Zusammenfassung
Ausgangspunkt der Fragestellung ist die Bedeutung der visuellen Gestaltungsmittel für die Differenzierung von verschiedenen Wirklichkeiten in Bildern durch die Rezipienten. Das zu Grunde gelegte Verständnis von Realität und Fiktion im Bild als kommunikativ vollzogene Bezugnahmen darauf, wie etwas zu verstehen ist, verlangt eine Theorie, die Rezeption als bewusstseinsfähigen Akt auffasst. Setzt dies auf der Präsentationsebene voraus, dass entsprechende Hinweise bestehen, ob ein Bild real oder fiktional ist, so auf Rezeptionsebene, dass der mit dem Bild kommunizierte Inhalt entsprechend verortet wird. Die Rahmen-Analyse Goffmans erweist sich dafür als geeigneter theoretischer Ansatz, da mit ihm sowohl der direkte als auch der medienvermittelte zwischenmenschliche Umgang als Deutung des Sinns von Aussagen und Interaktionen verstanden werden kann. Bei Goffman zeigt sich jede Form von Erfahrung als innerhalb von Rahmen geordnet, und alle Rahmen basieren auf der Schichtung von Sinn. Rahmungserfahrungen sind also nicht nur voneinander abgrenzbar, sondern zugleich ineinander überführbar, da sie beide auf Erfahrungskonstitution als Sinnkonstitution basieren. Sie gibt darüber hinaus methodische Hinweise — auf die im sechsten Kapitel näher eingegangen wird — wie Rahmungshandlungen sichtbar gemacht werden können.
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Pietraß, M. (2003). Bildrezeption aus Perspektive der Rahmen-Analyse. In: Bild und Wirklichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93448-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93448-2_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3636-0
Online ISBN: 978-3-322-93448-2
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