Zusammenfassung
Mit der Agenda 21 verbindet sich die Hoffnung auf eine globale nachhaltige Entwicklung. Sie wird, so die allenthalben geteilte Auffassung, nicht ohne mentale Veränderungen zu erreichen sein. Dass diese Veränderungen zu bewirken als Aufgabe der Pädagogik identifiziert wird, liegt auf der Hand, ist von ihr jedoch unter dem Verdikt, nicht zur Verzweckung des Individuums beizutragen, abzulehnen. Versteht man „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aber als Auseinandersetzung mit und Reflexion auf die Fragen nach der Zukunftsfähigkeit von Ökonomie, des Mensch-Natur-Verhältnisses und der sozialen Verhältnisse, und sieht man die Aufgabe von Pädagogik darin, Interessierten den Erwerb von Gestaltungskompetenz (als Vermögen, die Zukunft von Sozietäten, in denen man lebt, in aktiver Teilhabe im Sinne nachhaltiger Entwicklung modifizieren und modellieren zu können) zu vermitteln, dann dient „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ nicht der Mediatisierung oder Verzweckung der Individuen, sondern der Aufklärung und Befähigung zum Handeln. Wie sich die Individuen schließlich entscheiden, welchen mentalen Strukturen sie den Primat zuerkennen, bleibt — und kann wohl auch nur so, durch Reflexion auf Aufklärung — ihnen selbst überlassen.
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Literatur
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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