Zusammenfassung
Auch in der Pädagogik und in der Erziehungswissenschaft gibt es Dogmen und Lehrmeinungen; und es gibt Lehrmeinungen und professionelle Leitideen, die irren. Zu den m.E. irrigen Auffassungen gehören
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die Ansicht, es gäbe den Lehr-/Lernstoff an sich, als quasi fertige Vorgabe, die nur methodisch anzureichern wäre;
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die Auffassung, Berufsausbildung und Erwachsenenbildung könnten sich rein rational, ohne Wertbezüge und emotionale Anteile und erst recht ohne deren Verbalisierung vollziehen;
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die Auffassung, daß Berufsbildung ausschließlich funktionalen Zielen, speziell der Befähigung zur effizienten Ausführung von praktischen Verrichtungen zu dienen habe.
Als irrig muß man diese Auffassungen deshalb bezeichnen, weil sie die schulrechtlichen und bildungspolitischen Vorgaben bezüglich der Persönlichkeitsbildung ebenso wie lernpsychologische bzw. neurologische Tatbestände negieren. Dadurch erschweren sie Lehr-/Lernprozesse, provozieren „Störungen“ und verhindern eine ganzheitliche, subjektbezogene Bildung. Der folgende Beitrag skizziert, wie diesen Negativfolgen durch eine auf die Exemplarik zurückgreifende didaktische Professionalität begegnet werden kann.
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Literatur
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Lisop, I. (2000). Das didaktische Prinzip der „Arbeitsorientierten Exemplarik“. Integration von fachlicher Weiterbildung und Biographiearbeit. In: Friese, M. (eds) Modernisierung personenorientierter Dienstleistungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93225-9_11
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