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Der Politikbegriff der Antike

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Klassische Politik

Part of the book series: Klassische Politik ((LTP))

  • 157 Accesses

Zusammenfassung

Wenn ich — einem häufiger anzutreffenden Fehlschluß folgend — die Terminologie einer Sprache mit der in ihr möglichen Begriffsbildung gleichsetzen wollte, müßte ich meine Bemerkungen mit der Feststellung einleiten — und wohl auch gleich wieder beenden -, daß die griechisch-römische Antike nicht über einen Politikbegriff verfügte. Denn in der Tat gibt es weder im Griechischen noch im Lateinischen ein Substantiv, das unserem Wort „Politik“ entspräche. Das klassische Griechisch kannte zwar das vom Begriff des Bürgers (politês) als Mitglied der Gemeinschaft der polls abgeleitete Adjektiv politikos, das wir mit „politisch“ übersetzen können, es kannte das politeuma, die Bürgerschaft als Verband der Bürger einer polis, und es kannte die politela als die innere Ordnung oder „Verfassung“ eben dieser polis, aber es kannte kein Wort für Politik. Ähnliches scheint im Lateinischen der Fall zu sein. Jedenfalls führt ein Standardwerk wie Georges’ Deutsch-Lateinisches Handwörterbuch als Übersetzung für das deutsche Wort „Politik“ nur eher mühsame Umschreibungen an, wie ratio rei publicae, was ein wenig nach „Staatsräson“ klingt, oder rei publicae gerendae ratio et prudentia, in etwa: „Vernunft und Klugheit bei der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten“ (Georges 1991: s.vv. „Politik“, „Staatswissenschaft“).

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Hans J. Lietzmann Peter Nitschke

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© 2000 Leske + Budrich, Opladen

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Weber-Schäfer, P. (2000). Der Politikbegriff der Antike. In: Lietzmann, H.J., Nitschke, P. (eds) Klassische Politik. Klassische Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93221-1_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93221-1_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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