Zusammenfassung
In diesem Kapitel soll die Stadtentwicklungspolitik unter dem CDBG- Programm in St.Louis untersucht werden. Dabei sollen insbesondere die Verteilungs- und Umsetzungsprozesse herausgearbeitet werden, die für alte, strukturschwache Kernstädte (distressed central cities) typisch sind. Dazu gehören:
-
1.
Die Neigung, die Mittel möglichst breit zu streuen und viele Prioritätsgebiete abzustecken.
-
2.
Die Mittel zur Substituierung konventioneller, aus eigenen Einnahmen zu finanzierenden Maßnahmen einzusetzen und so gleichzeitig die Finanzierung städtischer Behörden zu sichern. Block Grants haben hier hauptsächlich die Funktion, die Finanzschwäche der Städte auszugleichen.
-
3.
Der Widerspruch zwischen einer investiven Strategie, die darauf zielt, den Wohnungsbau anzuregen und die Stadt für einkommenstärkere Schichten wieder attraktiv zu machen und einer Wohnversorgungsstrategie, die sich an den Bedürfnissen einkommensschwacher Bewohner ausrichtet. Dieser Widerspruch war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß spontane Revitalisierung, insbesondere der Zuzug einkommenstärkerer Haushalte, nur sehr schwach war. Die Stadt wollte deshalb das CDBG-Programm zur kommunalen Stimulierung von Revitalisierung einsetzen und kommerziellen Bauträgern und privaten Haushalten einen Anreiz geben, Häuser zu renovieren oder neu zu bauen.
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Fussnoten Kapitel 8
Daniel R. Mandelker, Reviving Cities with Tax Abatements, New York 1980, S. 11–17.
Ebd. S. 28 f.
Zusätzlich zu den Steuernachlässen förderte die Stadt aber auch die Neubauprojekte mit Wohnungsbaumitteln aus dem CDBG-Programm.
Harry Schmandt, George D. Wendel, Allen Tomey, The Impact of Federal Aid, St. Louis 1979, S. 16–21; Interview mit Comptroller Paul Berra, 28.10.81.
E. Terrence Jones, “Distributing Community Development Block Grants in St. Louis”, Paper for the Annual Meeting of the Southern Political Science Association, Gutlinberg, Tennessee, 1.–3.11.1979, S. 9.
Ebd., S. 11.
Harry E. Berndt, “Community Development Block Grant` s Effects on Housing”, Working Paper, St. Louis 1977, S. 6–9.
City of St. Louis, Community Development Block Grant Application for 1979 Funding, S. 161. Im folgenden werden die Anträge einfach als Application mit der entsprechenden Jahreszahl zitiert.
Zitiert in The New York Times, “St. Louis Epitomizes Shift of Federal Urban Funds”, 19.4.1976.
Ebd.
Paul R. Dommel, Targeting Community Development, Washington 1981, S. 202.
Ebd., S. 189–91. Drei Instanzen müssen neben der Aufträge erteilenden Behörde für die Auftragsvergabe eingeschaltet werden: Board of Public Service, Board of Aldermen, Board of Estimate and Apportionment.
Paul Dommel et al., Implementing Community Development Washington 1981.
Targeting, S. 77
Schmandt, S. 48 f.
Ebd., S. 47; Targeting, S. 87–89.
Schmandt, S. 51; Interview mit Carl Fox, Stadtentwicklungsreferent von Bürgermeister Conway, St. Louis, 8.11.1980.
Schmandt, S. 50. Die LCRA, die alte Stadtsanierungsbehörde, wird von CDA dazu benutzt, den komplizierten Vergabeprozeß zu umgehen (Vgl. FN 12).
Vgl. § 570.303 der Ausführungsbestimmungen, abgedruckt im Housing Development Reporter, 24.3.1980.
Vgl. Community Development Agency, Saint Louis Community Development Citizen Participation Plan, S. 6 f.
Interview mit Judy Weilepp, Abteilungsleiterin für Soziale Dienste der CDA, 11.9.1981.
Der Antrag ist so gleichzeitig ein jährlich fortgeschriebenes Stadtentwicklungsprogramm.
Zum Ablauf der Beschlußfassung siehe Participation Plan, S. 6–7.
Schmandt, S. 46; Interview mit John Roach, 14.12.1981.
Schmandt, S. 46 f.; “City Wants to Police `Marshall Plan` Outlay”, PD 12.3.1978, B-9; “Plan Will Help the Poor”, PD 12.7.1978, B-1.
“Housing Director Defends Development Recommendation”, PD, 23.7.1978.
Implementing, S. 50.
Ebd., S. 63.
Jones, “Distributing”; vgl. ders. “Block Grants and Urban Policies: Implementation and Impact”, in: John G. Grumm, Stephen L. Wasby (Hg.), The Analysis of Policy Impact, Lexington 1981, S. 83–89.
Implementing, S. 134.
Interview mit Comptroller Paul Berra, 28.10.1981.
Application 1979, S. 34.
Implementing, S. 120.
Vgl. dazu Kapitel 4, S. 138.
Folgende andere Kategorien sind im Cost Summary enthalten: Interim Assistance, Relocation, Payment for Loss of Rental Income, Special Activities by Local Development Corporations. Vgl. HUD Cost Summary, HUD 7067 (6–78), für St. Louis 1979–1981.
Implementing, S. 51, 92; Jones, “Implementation and Impact”, S. 87.
Interview mit Myles Pommeroy, Planning and Programming Division, CDA, 3.12.1981.
Interview mit Michael Noll, Director of Residential Development, CDA, 27.10.1981.
Eigene Berechnung aufgrund des Housing Conservation Guide for the St. Louis Region, St. Louis 1978 und der Application 1979.
Application 1979, S. 33.
Implementing, S. 89 f.
Etwas größere Abweichungen bei PD 8, 9, 15, 18. PD 11 enthält Forest Park. Auskunft von Myles Pommeroy, CDA (vgl. FN 34).
Folgende Maßnahmenbereiche werden nach Programmdistrikten aufgeführt: Street Improvements, Code Enforcement, Economic Development, Public Services, Park Improvements, Removal of Architectural Barriers, Historic Preservation, Neighborhood Facilities.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Schmandt et al., S. 40–44. Sie registrieren aber ebenfalls ein leichtes Übergewicht der Nordseite und bestätigen, daß die Gelder für die Stadtmitte hauptsächlich größeren Erneuerungsprojekten zugute kommen.
John F. Sacco, zitiert in: Jones, Implementation and Impact, S. 83 f.
Robert L. Linebeny, Equality and Public Policy. The Distribution of Municipal Services, Beverly Hills, London 1977, S. 186.
So wäre es z. B. denkbar, aber wahrscheinlich zu aufwendig und umständlich, ein Spektrum des sozial selektiven Nutzens für städtisch-öffentliche Güter zu konzipieren, an dessen einem Ende z. B. die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für private streets und an dessen anderem Ende die Straßenausbesserung in den ärmsten Wohngebieten stehen könnten. In der Mitte könnten z. B. die Ausbesserung von Hauptverkehrsadern oder zentral gelegenen Parkanlagen liegen. Es muß jedoch bezweifelt werden, ob damit ein wesentlicher Erkenntnisgewinn verbunden ist.
Implementing, S. 100. Die Methodologie der Brookings-Studie beruht auf einer differenzierten Variante der sozio-geographischen Methode:
Zugrundegelegt wird nicht der Durchschnittswert des Familieneinkommens (Mittelwert), sondern der Anteil der Einkommensgruppen (50, 80, 100 und 120% des Durchschnittseinkommens in der Großstadtregion) an der Bevölkerung eines statistischen Bezirks;
die Zurechnung wird je nach Programmbereich differenziert vorgenommen; 3) die lokalen Forschungsstellen sind angehalten, bei Unergiebigkeit der sozio- geograpischen Methode andere Bewertungskriterien zugrunde zu legen und die offenbare Unrichtigkeit städtischer Angaben zu korrigieren.
Berechnungen aufgrund des 1970 Census of Population and Housing. St. Louis SMSA und des The President ` s National Urban Policy Report, Washington 1980. Abschnitt 4, S. 17.
Targeting, S. 46.
Die Brookings-Methodologie legt sicherlich strengere Kriterien an als die Kommunen. Vgl. FN 48.
Berechnet nach Applications 1979–81, aufgrund der Project Summaries nach Programmdistrikten.
Application 1979, S. 199, 206.
Berechnet nach Applications 1979–81 für NSAs 6, 7, 11, 18.
Harry E. Berndt, Administrative Complaint: Sixth Year Application for Community Development Block Grant Funds Files by the City of St. Louis, Missouri (Metro Housing Resources), St. Louis, Dezember 1979, S. 2.
Vgl. FN 38.
In der Programmbeschreibung heißt es: “Projects must be located in approved Neighborhood Strategy Areas or indicate at least 50% benefit to low and moderate income households.” Vgl. City of St. Louis, Proposals and Suggestions for Year VIII; Bd. Ill Housing/Historic Preservation, S. 189.
Vgl. etwa “North Side Overlooked By CDA, Residents Say”, PD, 163.1978, 1-B.
Die stadtweite Anhörung für 1982, der der Autor beiwohnte, fand am 1.9.1981 im Rathaus von St. Louis statt.
Die Berechnung des Anteils beruht auf eigener Klassifizierung der in Tabelle 21 aufgeführten Programme. Das HIP-Programm wurde entsprechend der Überlegungen auf S. 55 mit 5o% eingestuft.
St. Louis Board of Aldermen, Board Bill 100 (1977) und City Ordinance, No. 57595 (1977).
Application 1979, S. 31.
Ebd., S. 158.
Ebd., S. 24 f.
Ebd., S. 32.
Dies ist ein Verstoß gegen das Gesetz, das Neubau nicht zuläßt. Vgl. Community Development Act, Sec. 105 (b)(4), PL, 95–128.
Programmbeschreibung findet sich in: Proposais and Suggestions, S. 186–195.
City of St. Louis, St. Louis Community Development Policy Plan 1981, St. Louis 1980, S. 2.
Ebd., S.7.
Mercantile Commerce Trust, Community Reinvestment Report, Section III, Exhibit 7, o.O., oJ. (1981).
Interview mit Donald Spaid, Director der Community Development Agency unter Bürgermeister Conway, St. Louis, 3.12.80.
Der Stadtrat nannte hier an erster Stelle den Bau von Wohnungen für kinderreiche Familien. Vgl. Board Bill 100 (1977).
Mercantile, Sec. IV, Exhibit 7.
So Leon Strauss, Präsident der größten Baugesellschaft in St. Louis, in: “Rehab Housing ` s High Priest”, PD 24.6.1980, A-7.
Erst 1982 wurde ein mit 1, 5 Mio. $ ausgestattetes Unterstützungsprogramm für Eigenheimbesitzer eingeführt, das zusammen mit einem geplanten, aus Kommunalobligationen finanzierten Renovierungsfonds von 5 Mio. $ billige Instandsetzungsdarlehen und Instandsetzungszuschüsse (letztere für ärmere Hauseigentümer) gewähren sollte. Vgl. Application 1982, “Homeowner Assistance Program”.
Urban Consortium, Dividing the Pie, Boston 1981, S. 43.
Interview mit Donald Spaid, 3.12.1980.
Mercantile, Sec. II, Exhibit 5 und 6.
Ebd.
Application 1979, S. 131.
Mercantile, “Introduction” und Sec. I, Exhibit 1.
Neil Smith, “Toward a Theory of Gentrification: A Back to the City Movement by Capital, not People”, in: JAPA 45 (1979), S. 538.
City of St. Louis, 1978 Performance Report, S. 132.
“Why St. Louis is tops in rehab”, Business Week, 21.4.1980, S. 165.
Schmandt, S. 38 f.
Interview mit Michael Noll, CD A, 4.11.1981.
The PresidentN s National Urban Policy Report, Washington D. C. 1980, Abschnitt 5, S. 13.
Mercantile, Section III, Exibit 7.
Interview mit dem Wohnungsbauexperten des East-West-Gateway Coordination Council Tim Barry, St. Louis 29.11.1980.
Mercantile, Section III, Exhibit 7; Interview mit Joan Machlis, Community Development Officer der Mercantile Bank, 16.12.1981.
“City Housing Starts, Rehabilitation Increase Dramatically”, Globe Democrat, 12.1.1981, 1-A; Interview mit Bürgermeister Conway, 16.12.1981.
Mercantile, Section III: Exhibit 7.
Ebd., Sec. II, Exhibit 5. Die meisten Subventionen gingen an Haushalte, die in 353-Gebieten kauften. Die Förderung ist standortgebunden.
Interiew mit Roger M. Windsor, Direktor der Homeownership Development Division, City of Baltimore in St. Louis, 19.12.1981.
Application 1979, “Housing Assistance Plan”, S. 144 f.
Vgl. “St. Louis Tenant Union vs. City of St. Louis”, Circuit Court of the City of Louis, 22.9.1980 und Metro Housing Resources, Administrative Complaint, 19.12.1979.
Berechnet nach East-West-Gateway Coordinating Council, Regional Subsidized Rental Housing Directory, St. Louis 1980, S. 47.
Application 1979, “Housing Assistance Plan”, S. 160.
Ebd., S. 148.
Interview mit Tim Barry, EWGCC 29.11.1980.
Interview mit Howard Stern, Legal Services of Eastern Missouri, 25.5.1981.
“St. Louis Tenant Union vs. City of St. Louis”, Exhibit III.
Administrative Complaint, Appendix I.
Proposals and Suggestions, S. 189.
Vgl. Fn. 75
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Falke, A. (1987). Stadtentwicklungspolitik Unter dem Community Development Block Grant Program in ST. Louis. In: Großstadtpolitik und Stadtteilbewegung in den USA. Stadtforschung aktuell, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93199-3_9
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