Zusammenfassung
Bei den folgenden Lebensgeschichten wurden die persönlichen Daten anonymisiert. Abgesehen von Namen veränderten wir Orts- und Berufsangaben und solche Sachverhalte, die zur Interpretation der Lebensgeschichte nicht von Bedeutung waren.
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Anmerkungen
Als „Freidenker“ werden solche Menschen bezeichnet, die ihr Denken nur von den Gesetzen des menschlichen Verstandes abhängig wissen wollen und sich nicht dem Glaubenszwang einer Religion unterwerfen. Als Bewegung erstarkte das Freidenkertum vor allem im 19. Jahrhundert unter dem Einfluß der modernen Naturwissenschaften und des Darwinismus.
Die Summe von 5000 Reichsmark, von der in dem Zitat die Rede ist, bezieht sich nach den Verordnungen von 1938 allerdings nicht auf die Summe, die die jüdische Bevölkerung mit ins Ausland nehmen durfte, sondern spielte eine Rolle bei der „Verordnung über die Anmeldung jüdischen Vermögens“, die eine Registrierung des Vermögensstandes eines jeden Deutschen jüdischen Glaubens oder Abstammung vorsah, sofern er die Summe von 5000 Reichsmark überschritt. Zum Vermögen gehörten sämtliche Werte wie Schmuck und Kunstgegenstände, aber auch Renten- und Versorgungsansprüche. Die Ausführungen der Historiker Joachim Meynert und Friedhelm Schäfer machen deutlich, welch geringe Möglichkeiten der jüdischen Bevölkerung blieben, Bargeld und Wertgegenstände ins Ausland auszuführen: „Bereits vor den im Zuge des Novemberpogroms erlassenen Verordnungen bot die Emigration dem deutschen Reich mit seiner allgemein gegen die Ausreise von Deviseninländern gerichteten Devisenbewirtschaftung — alle inländischen Vermögenswerte waren devisenrechtlich gesperrt, Bargeld durfte im Laufe der Jahre in immer geringerem Maße mitgefühlt werden — ein wirkungvolles Mittel, sich des inländischen Vermögens der jüdischen Emigranten zu bemächtigen. Das jüdische Ehepaar K. und R.F. durfte Anfang 1939 bei der Ausreise nach England lediglich RM 15,— in bar mitnehmen, das gesamte übrige Vermögen mußte in Deutschland bleiben. “ (Meynert/Schäfer 1983: 87)
Der hier angegebene Quellennachweis K (=Kassette) bezieht sich auf einen nicht transkribierten Text, der jedoch auf Tonband zur Verfügung steht.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Becka, M., Grote, C., Matzik, S. (1990). Lebensgeschichten von Frauen. In: Rosenthal, G. (eds) Als der Krieg kam, hatte ich mit Hitler nichts mehr zu tun. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92641-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92641-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0812-1
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