Zusammenfassung
Diese zweite Einheit über Ziele und Zielarten des politischen Unterrichts enthält Überlegungen zu einer Gruppe von Zielen, welche im Unterschied zu denen der vorhergehenden Einheit der evaluativen Orientierung der Lernenden dienen. Es sei an die anfangs erläuterte Begriffserklärung erinnert (oben S. 15). Danach verlangt kognitive Orientierung ein gewisses Maß an Wissen und Denkfähigkeiten, also die Kompetenz, das, was ist, zu erkennen. Im Unterschied dazu ist evaluative Orientierung als Fähigkeit zu Stellungnahme und Handeln zu verstehen. Sie setzt zwar die Erkenntnis dessen, was ist, voraus, ergänzt diese aber durch die Einsicht in das, was sein soll. Durch Handeln wird in der Regel ein Gewünschtes oder ein Gesolltes verwirklicht; dieses Gewünschte oder Gesollte erhält aber seine Qualität durch seinen Bezug auf Werte. Daher können wir auch von Wertorientierung sprechen.
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Literatur
Ministerium für Volksbildung der DDR 1969, zit. nach Wolfgang Hilligen: Zur Didaktik des politischen Unterrichts I, 3. Aufl., Opladen: Leske 1978, S. 49.
Kurt Gerhard Fischer: Einführung in die Politische Bildung, 3. Aufl., Stuttgart: Metzler 1973, S. 60.
Der niedersächsische Kultusminister: Rahmenrichtlinien für das Gymnasium Kl. 9 und 10, Sozialkunde, Hannover 1981, S. 4.
Zur Lernzielanalyse
Hilbert L. Meyer: Trainingsprogramm zur Lernzielanalyse, 2. Aufl., Frankfurt:Fischer Athenäum Taschenbücher 1975, S. 83–96.
Allgemein zu Lernzielsystemen
Walter Gagel: Politik, Didaktik, Unterricht. Eine Einführung in did. Konzeptionen des politischen Unterrichts, 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer 1981, S. 20–22.
Literatur
Hans Jochen Gamm: Allgemeine Pädagogik, Reinbek: Rowohlt 1979, S. 222f.
Franz Heinisch in Johannes Beck u.a.: Erziehung in der Klassengesellschaft, München: List 1971, S. 174.
Hermann Giesecke: Didaktik der politischen Bildung, N.A., 10. Aufl., München: Juventa 1976, S. 195 f.
Rolf Schmiederer: Politische Bildung im Interesse der Schüler, Köln: EVA 1977, S. 115.
Wolfgang Hilligen: Zur Didaktik des politischen Unterrichts I, 3. Aufl., Opladen: Leske 1978, S. 52.
Eine exemplarische Kontroverse über „Parteilichkeit“
Bernhard Sutor, Hermann Giesecke: Zur Parteilichkeit politischer Bildung. In:Materialien zur Politischen Bildung 1974, H. 4, S. 85ff.
Literatur
Klaus Lompe: Gesellschaftspolitik und Planung, Freiburg: Rombach 1971, S. 226.
Hermann Giesecke u.a.: Politische Aktion und politisches Lernen, München: Juventa 1970, S. 39f.
Literatur
Wolfgang Hilligen: Zur Didaktik des politischen Unterrichts I, 3. Aufl., Opladen: Leske 1978, S. 177.
Zu den „Funktionen“
Hilligen (Anm. 1) S. 187–189.
Zu Lernzielsystemen
Walter Gagel: Politik -Didaktik -Unterricht. Eine Einführung in didaktische Konzeptionen des politischen Unterrichts2. Aufl.Stuttgart:Kohlhammer 1981,S. 20–22.
Hilbert L. Meyer: Trainingsprogramm zur Lernzielanalyse, 2. Aufl., Frankfurt:Fischer Athenäum 1975 (und spätere Aufl.).
Literatur
Bernd Guggenberger: Bürgerinitiativen in der Parteiendemokratie, Stuttgart: Kohlhammer 1980, S. 10.
Werner Becker: Die Freiheit, die wir meinen. Entscheidung für die liberale Demokratie, München: Piper 1982, S. 171.
Eine exemplarische Kontroverse zu der Themenfrage dieses Abschnittes
Christian Graf von Krockow: Ethik und Demokratie. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zu Das Parlament B 49/79 vom 8.12.1979, S. 3–22.
Hermann Boventer: Gott, Demokratie und Politische Bildung. Sind Grundwerte verfassungswidrig?
Christian Graf von Krockow: Glaube, Demokratie und Politische Erziehung. Eine Antwort an Hermann Boventer. Beide in: ebenda B 33 -34/80 vom 16.8.1980, S. 3–27.
Literatur
Lutz H. Eckensberger und Heide Reinshagen: Kohlbergs Stufentheorie der Entwicklung des Moralischen Urteils: Ein Versuch ihrer Reinterpretation im Bezugsrahmen handlungstheoretischer Konzepte. In Lutz H. Eckensberger und Rainer K. Silbereisen (Hg.): Entwicklung sozialer Kognitionen. Modelle, Theorien, Methoden, Anwendung, Stuttgart: Klett-Cotta 1980, S. 65–131, hier S. 112.
ebenda S. 113.
Horst Heidbrink: Zur Bedeutung kognitiver Komplexität und moralischer Urteilsfähigkeit für politische Lernprozesse. In Wilhelm Hagemann u.a. (Hg.): Kognition und Moralität in politischen Lernprozessen. Theoretische Ansätze, Forschungsergebnisse, Anwendungsmodelle, Opladen: Leske 1982, S. 73–107; hier S. 78 f.
ebenda S. 82.
Eckensberger, Reinshagen (Anm. 1) S. 128.
Heidbrink (Anm. 3) S. 82.
Lawrence Kohlberg: Zur kognitiven Entwicklung des Kindes, Frankfurt: Suhrkamp 1974, S. 101.
Jürgen Habermas: Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt: Suhrkamp 1976, S. 81.
ebenda S. 84 f.
Neben den Büchern von Kohlberg (Anm. 7) und Habermas (Anm. 8) informieren über die Rezeption des Ansatzes in der Bundesrepublik grundlegend die Sammelbände
Eckensberger, Silbereisen (Anm. 1),
Hagemann u.a. (Anm. 3).
Zum Stand der Weiterentwicklung des Ansatzes in den USA
Detlev Gorz: Zum neuesten Stand von Kohlbergs Ansatz der moralischen Sozialisation. Z. f. Päd. 1980, Heft 1, S. 94–98.
Zur Bedeutung für die Didaktik des politischen Unterrichts (außer Hagemann Anm. 3)
Politische Didaktik Heft 3/1977.
Ludwig Helbig: Politischer Unterricht und die Entwicklung des moralischen Bewußtseins. In: Kurt Gerhard Fischer (Hg.): Zum aktuellen Stand der Theorie und Didaktik der Politischen Bildung, 4. Aufl, Stuttgart: Metzler 1980, S. 176–188.
Sibylle Reinhardt: Moralisches Urteil im politischen Unterricht. Gegenwartskunde 1980, Heft 4, S. 449–460.
Bernhard Claußen: Wie entwickelt sich moralisches Bewußtsein und welche Bedeutung hat es für die Bewertung des Politischen? In ders., Klaus Wasmund (Hg.): Handbuch der politischen Sozialisation, Braunschweig: Agentur Pedersen 1982, S. 399–439.
Andere Ansätze
Josef Felsches: Moralische Erziehung als politische Bildung, Heidelberg: Quelle &Meyer 1977.
Christoph Rülcker, Tobias Rülcker: Soziale Normen und schulische Erziehung, Moralisches Handeln als Problem einer demokratischen Gesellschaft, Heidelberg: Quelle & r 1978.
Peter Simon: Werte, Normen und erzieherische Entscheidungsbegründung, Frankfurt: Lang 1978.
Literatur
Die Zeit vom 23.6.1978, S. 42.
Christoph Rülcker, Tobias Rülcker: Soziale Normen und schulische Erziehung. Moralisches Handeln als Problem einer demokratischen Gesellschaft, Heidelberg:Quelle &Meyer 1978, S. 113 f. Erwägenswert sind die dort S. 113–122 zusammengestellten, situationsbezogenen „Prinzipien“.
Gotthard Breit: Soldatische und politische Tugenden im Konflikt. Gegenwartskunde 1981, H. 2, S. 229–242.
Ralf Dahrendorf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München: Piper 1965, S. 328 f.
ebenda S. 338.
ebenda S. 333.
Rüdiger von Voss: Von der Totalität der Politik. Ein Beitrag zur politischen Ethik in der Demokratie. Beilage zu Das Parlament B 1/80 vom 5.1.1980, S. 28.
Christian Graf von Krockow: Ethik und Demokratie. Beilage zu Das Parlament B 49/79 vom 8.12.1979, S. 9–17.
Peter Graf Kielmannsegg: Demokratie und Tugend. In ders.: Nachdenken über Demokratie, Stuttgart: Klett-Cotta 1980, S. 32.
Literatur
Dieter Grosser: Werterziehung in der politischen Bildung. In Kurt Gerhard Fischer (Hg.): Zum aktuellen Stand der Theorie und Didaktik der Politischen Bildung, 4. Aufl., Stuttgart: Metzler 1980, S. 158.
Karl-Otto Apel: Die Konflikte unserer Zeit und das Erfordernis einer ethisch-politischen Grundorientierung. In ders. u.a. (Hg.): Funk-Kolleg Praktische Philosophie/Ethik, Reader Bd. 1, Frankfurt: Fischer 1980, S. 272.
Erhard Eppler: Politische Ethik und weltweite Verantwortung. In: FunkKolleg Reader Bd. 1 (Anm. 2), S. 443 und 445.
Wolfgang Kuhlmann: Ethik der Kommunikation. In: Funk-Kolleg Reader Bd. 1 (Anm. 2) S. 301.
Lutz H. Eckensberger ,Rainer K. Silbereisen (Hg.): Entwicklung sozialer Kognitionen, Stuttgart: Klett 1980, S. 75.
Apel (Anm. 2) S. 288.
ebenda S. 288 f.
Axel von Campenhausen: Grundwerte in Staat und Gesellschaft. In: Günter Gorschenek (Hg.): Grundwerte in Staat und Gesellschaft, München: Beck 1977, S. 192.
Der hier verwendete transzendentalpragmatische Ansatz der Normenbegründung wurde vor allem durch das Funk-Kolleg Praktische Philosophie/Ethik verbreitet. Er ist zugänglich in
Apel (Anm. 2),
Kuhlmann (Anm. 4),
in den Studienbegleitbriefen (Deutsches Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen 1980).
Werner Becker: Die Freiheit, die wir meinen. Entscheidung für die liberale Demokratie, München: Piper 1982, S. 178–181. Diese Kritik kann hier unberücksichtigt bleiben, weil es uns nicht um das Problem der „Letztbegründung“ von Normen geht.
Orientierung an „Grundwerten“
Dieter Grosser u.a.: Politische Bildung. Grundlagen und Zielprojektionen für den Unterricht an Schulen. In Heinrich Oberreuter (Hg.): Freiheitliches Verfassungsdenken und Politische Bildung, Stuttgart: Klett 1980, S. 132 ff.
Bernhard Sutor: Grundgesetz und politische Bildung, hrsg. von der Niedersächsischen Landeszentrale für Politische Bildung, Hannover 1976, S. 43 ff.
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Gagel, W. (1983). Einheit: An welchen Werten orientiert sich der politische Unterricht? Ziele und Zielarten II. In: Einführung in die Didaktik des politischen Unterrichts. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92619-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92619-7_6
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