Zusammenfassung und Ausblick: Situation, Provokation und Aufruf

Zusammenfassung

Zwölf bis fünfzehn Jahre „Ausländerpädagogik“ (Forschung, Theorie, Projekte, Praxis) haben, das muß man zurückblickend und die gegenwärtige Situation betrachtend konstatieren, keineswegs — wie wahrscheinlich von allen „Ausländerpädagogen“ erhofft und intendiert — dazu beigetragen, daß sich die Lage der Betroffenen in der BRD (und im übrigen Westeuropa) entscheidend zu deren Gunsten verändert hat, denn: „Die gesellschaftliche Situation und damit die psychosoziale Befindlichkeit... der Einwandererfamilien wird entscheidend durch folgende Faktoren (Rahmenbedingungen politisch-ökonomisch-sozialer Art) determiniert:

• Ausländerrecht und Ausländerpolitik: Angst und Unsicherheit, Diskriminierung, Fehlen politisch-demokratischer Rechte und Planungsmöglichkeiten, (A usländerverdrängungspolitik);

• Öffentliche Meinung und Medien: Stigmatisierung, Ausländerfeindlichkeit, Marginalisierung und Ghettoisierung (Ideologische Wende);

• Bildungs- und Beschäftigungssystem: Unterprivilegierung, Chancenungleichheit, Arbeitslosigkeit, Modelle und Maßnahmen (Grenzen der Pädagogik);

• Instanzen der sozialen Kontrolle: Etikettierung und Kriminalisierung (wechselseitige Produktion von Feindbildern);

• Eltern und Familie/Verwandtschaft: fehlende Zukunftsperspektive, Generationenkonflikt, innerfamiliäre Spannungen (Generations-Rotations-Prinzip);

• Organisation und Interessenartikulation: mangelnde Möglichkeiten und Chancen der Aktivierung und Selbstfindung (Entpolitisierung).