Zusammenfassung
Im Zusammenhang des im ersten Kapitel vorgestellten heuristischen Modells über ‘Kinder und Werbung’ wird im weiteren Verlauf der Untersuchung die Perspektive gewechselt. Nun werden die allgemeinen Bedingungen von Kindheit am Ende des 20. Jahrhunderts mit einem besonderen Blick auf die ‘Werbewelt’ der Kinder in die Untersuchung aufgenommen, Das in dem Modell entwickelte ‘Wirkungsgefüge’ weist darauf hin, daß die (jeweils aktuellen) Lebenslagen von Kindern (einschließlich ihrer subjektiven Ausdeutungen) erheblichen Einfluß auf die Verarbeitungsformen von Werbe-‘Botschaften haben. Anders ausgedrückt: Die Perturbationsmächtigkeit der Werbe-‘Botschaften’ ist in hohem Maße von den Kontextbedingungen abhängig1.
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Literatur
So vermutet beispielsweise Baacke (1989), daß eine zunehmende Individualisierung der Gesellschaft die Wirkmächtigkeit von Medien erhöht.
Ferchhoff (1994) nennt als Merkmale einer individualisierten Gesellschaft beispielhaft folgende Punkte: Individualisierung der Arbeitsorganisation, Differenzierung, Pluralisierung und Individualisierung von Familien-, Nachbarschafts- und Lebensformen, Die ‘Schwächung des ontologischen Standortes des Menschen’, Ausdifferenzierung und (Re) Individualisierung sozialstaatlicher Errungenschaften, Sicherungssysteme und -leistungen, Mobilitäts- und Bildungschancen des Einzelnen und Pluralität und Vielfalt von Sinngebungsangeboten und Lebensperspektiven sowie die Vielstimmigkeit der Kultur.
Im Rahmen dieser repräsentativen Studie wurden zwischen Oktober und Dezember 1990 in den alten Bundesländern in 2.821 Haushalten mit je einem Kind zwischen 6 und 13 Jahren sowie der Mutter (Stiefmutter) Interviews durchgeführt. Zusätzlich wurde in jedem vierten Haushalt auch der Vater befragt. In den neuen Bundesländern wurde die Befragung in 808 Haushalten durchgeführt und es wurden 259 Väter befragt. Dabei wurden neben der Nutzung einzelner Medien auch sehr umfängliche Daten zu den Lebensbedingungen und dem Freizeitverhalten erhoben (Vgl. auch Klingler/ Groebel 1994).
Bastei Verlag, Heinrich Bauer Verlag, Ehapa Verlag, Gruner+ Jahr, Hug Verlag, Verlagsunion Pabel-Moewig, Johann Michael Sailer Verlag, Velber Verlag
Zur Methode des qualitativen Interviews, das heute als eingeführtes Verfahren der Sozialforschung angesehen werden kann, vgl. Baacke/ Sander/ Vollbrecht 1990; Baacke et al 1989; Treumann 1986.
Für weitere Informationen zu diesem an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld durchgeführten Forschungsprojekt, insbesondere was Fragestellung, Form der Datenerhebung, Auswertungsverfahren etc. angeht, siehe Treumann u.a. (1994). Befragt wurden im Rahmen dieser Studie insgesamt 1080 Schüler (488 Mädchen und 592 Jungen) der ersten bis vierten Grundschulklasse sowie eines Schulkindergartens im Großraum Bielefeld.
Diese Vorgehensweise ermöglicht es zumindest ansatzweise, den Anforderungen, wie sie sich aus der Methode der ‘Triangulation’ (Treumann 1986) ergeben, gerecht zu werden und somit einen vertieften Einblick in das Forschungsfeld zu gewinnen.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Kommer, S. (1996). Kinder. In: Kinder im Werbenetz. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medien und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92579-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92579-4_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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