Reduzierte Kirchlichkeit und bewegliche Gemeinde

Zusammenfassung

In einer fränkischen Gemeinde plante eine Gruppe von Mitarbeitern eine ökumenische Veranstaltungsreihe zum „Jahr mit der Bibel 1992“. An vier Abenden sollte über „Die Lebensphasen des Menschen in Texten der Bibel“ gesprochen werden. Der erste mit dem Thema „Freue dich, Mensch, in deiner Jugend!“ (Prediger 11,3–10) wurde einem jungen Pfarrer anvertraut. Er kam — und beschwerte sich zunächst über die Wahl dieses Abschnitts aus einem biblischen Buch, das in der Tat von einem im Bereich des alttestamentlichen Glaubens ungeheuerlichen Satz beherrscht wird: „Alles, was kommt, ist nichtig“ (11,8). Er hätte zeigen können und sollen, daß der „Prediger“ trotzdem daran festhält, „daß von Gott her diese Welt einen Sinn haben muß, auch wenn wir ihn nicht finden können“¹ und den jungen Menschen rät, „im Hinblick auf Alter und Tod ihre Jugend nicht zu versäumen“: „So freue dich... in deiner Jugend und laß dein Herz guter Dinge sein in deinen jungen Tagen“ (11,9). Statt dessen brachte er ein vorbereitetes Blatt mit, auf dem die ganzen Problem-Gruppen der gegenwärtigen jungen Generation aufgezeichnet waren: Autonome, Hooligans, Skinheads, Punks etc.