Zusammenfassung
Wer die gesellschaftliche und die geistig-kulturelle Entwicklung des hinter uns liegenden Vierteljahrhunderts rückblickend überdenkt, der kann ohne Zweifel sagen: Wir leben im „Zeitalter der Beschleunigung“1. Industriesoziologisch vollzog sich der Übergang von der Industriegesellschaft zur spätindustriellen Dienstleistungsgesellschaft, der weiter voll im Gang ist. Im Blick auf die „ethische Orientierung“ ist auf vielfache Weise von einem „Wertewandel“ die Rede, dessen Stoßrichtung und Ursachen freilich unterschiedlich beurteilt werden. Religionssoziologisch läßt sich eine tendenzielle Abnahme institutionalisierter Kirchlichkeit und eine tendenzielle Zunahme „außerkirchlicher Religiosität“ verzeichnen. Die Summe aus Glaube und Aberglaube könnte also identisch geblieben sein.
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Literatur
Vgl. Hans-Joachim Höhn, Im Zeitalter der Beschleunigung. Konturen einer Sozialanalyse als Zeitdiagnose: JCS 32(1991) 245–264.
Vgl. Gerhard Schmidtchen, Zwischen Kirche und Gesellschaft. Forschungsbericht über die Umfragen zur Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, Freiburg 1972.
Dies zeigen auch erste Veröffentlichungen über die österreichische „Jugend-Wertestudie 1991“, vgl. Edgar Josef Korherr, Die österreichische Jugend-Wertestudie, in: Christlich-pädagogische Blätter 105 (1992) 99–101, 123–127.
Zitate, die lediglich mit Ziffern in Klammer ausgewiesen werden, sind dem diesem Kommentar zugrundeliegendem Text von Gerhard Schmidtchen entnommen.
Vgl. dazu auch Franz-Xaver Kaufmann, Familie und Modernität, in: Kurt Lüscher u.a. (Hgg.), Die postmoderne Familie, Konstanz 1988, 391–415.
Gerhard Schmidtchen, Religiös-emotionale Bewegungen in der Informationsgesellschaft, in: Günter Baadte/ Anton Rauscher (Hgg), Glaube und Weltverantwortung, Grazu.a. 1988, 131.
Ebd. 130.
Ebd. 135.
Vgl. Gerhard Schmidtchen, Die Situation der Frau. Beobachtungen über Bewußt-seins- und Rollenveränderungen in der Bundesrepublik Deutschland (Reihe: Soziale Orientierung, hg. v. Anton Rauscher Bd. 3) Berlin 1984, 23–40; tendenziell bestätige wird dieser Befund in Werner Weidenfeld/Karl-Rudolf Koste, Die Deutschen. Profil einer Nation, Stuttgart 1991, 36–39.
Walter Allgaier, Ein Angebot im Freizeitmarkt, in: Rheinischer Merkur Nr. 43 v. 25.10.1991.
Zu den kirchlichen Sozialformen und ihrer soziologischen und theologischen Bewer-tung vgl. neuerdings: Elisabeth Jünemann, Gemeinde und Weltverantwortung. Eine historisch-systematische Studie zur Wahrnehmung sozialer Verantwortung durch die christliche Gemeinde, Würzburg 1992.
Vgl. dazu Lothar Roos, Pastoral der konzentrischen Kreise, in: LebSel 29(1978) 242–50.
Elisabeth Noelle-Neumann/Renate Köcher, Die verletzte Nation. Über den Versuch der Deutschen, ihren Charakter zu ändern, Stuttgart 1987.
Vgl. Paul M. Zulehner, Auswahlchristen und Sozialform der Kirche, in: Diak 6(1975) 203–206.
Vgl. Hans-Joachim Höhn, Religion in der City — oder: Den Glauben zu Markte tragen, in: LebSel 43(1992) 1–6.
Vgl. hierzu Alfons Fischer, Pastoral in Deutschland nach 1945, Bd.III: Kirche und Seelsorge in der Ära des Konzils und der Kulturrevolution, Würzburg 1990, bes. 303–313.
Vgl. dazu Lothar Roos/Werner Then, Christliches Arbeitsethos und moderne Arbeitskultur, Paderborn 1990 (Dresdener Kathedralvorträge H.7), bes. 23–28.
Vgl. dazu das unter 1.250–252 sowie unter III, 307 f Gesagte.
Vgl. Elisabeth Noelle-Neumann/Renate Köcher, a.a.O., 51.
Vgl. dazu ausführlicher: Lothar Roos/Werner Then, Christliches Arbeitsethos und moderne Arbeitskultur, Paderborn 1990 (Dresdener Kathedralvorträge H. 7), 20–28.
Dazu ausführlicher: Dieter Balkhausen und Klaus-Dieter Schmidt (Hgg), Auf dem Weg zu einer neuen Arbeitskultur, Trier 1990 (mit Beiträgen von Werner Then, Lothar Roos, Hans Böhm, Fritz Himmelreich, Franz Köhne, Gottlieb Förster, Erwin K. Scheuch, Ute Scheuch); Gerhard Schmidtchen, Neue Technik — Neue Arbeitsmoral, Köln 1984.
Vgl. Werner Then, Evolution der Arbeitsformen, in: LebSel 41 (1990) 393–399.
Rudi Dutschke, in: Bergmann, Uwe/ Dutschke, Rudi/ Lefevre, Wolfgang/ Rabehl, Bernd, Rebellion der Studenten oder Die neue Opposition, Reinbek bei Hamburg 1968,88.
Vgl. Gerhard Schmidtchen, Schritte ins Nichts. Selbstschädigungstendenzen unter Jugendlichen, Opladen 1989.
David. A. Seeber, Vakuum, in: HerKorr 33(1979), 487.
Vgl. dazu Ulrich Matz/ Gerhard Schmidtchen, Gewalt und Legitimität, Opladen 1983; dort sind die Ergebnisse der Untersuchung von 1980 ausgewertet.
Vgl. Gerhard Schmidtchen, Sekten und Psychokultur. Reichweite und Attraktivität von Jugendreligionen in der Bundesrepublik Deutschland, Freiburg 1987.
Vgl. Lothar Roos, Volkskirche oder Gemeindekirche?, in: JCSW 15 (1974) 9–32.
Vgl. hierzu ausführlicher: Elisabeth Jünemann, a.a.O., 321–331.
Vgl. Hans-Joachim Höhn, Der Trend zur Religion — am Christentum vorbei? Zur Bedeutung der neuen religiösen Subkultur für das soziale Profil der Kirche, in: ThPQ 135(1987), 123–134, 134.
Alfons Fischer, a.a.O., 187.
Vgl. Hans-Joachim Höhn, Der Trend zur Religion — am Christentum vorbei?, 133.
Vgl. Karl Lehmann, Gemeinde, in: Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft, Bd. 29, Freiburg 1982, 5–65, 45.
Johann Weber, Die Gemeinden — Lebensform der Kirche, in: Diak 6 (1975), 119.;vgl. dazu auch Lothar Roos, Begriff und Gestalt kirchlicher Gemeinde, in: LebSel 27 (1976)299–307.
Vgl. Paul Michael Zulehner, Heirat-Geburt-Tod. Eine Pastoral zu den Lebenswenden, Wien 1976.
Vgl. dazu das Heft „Sakramente für Nichtglaubende“ LebSel 38 (1987) 145–195; Dieter Emeis, Zwischen Ausverkauf und Rigorismus. Zur Krise der Sakramentenpa-storal, Freiburg 1991.
Vgl. Lothar Roos, Katholische Jugendorganisationen im Spannungsfeld Kirche-Gesellschaft, Reihe „Kirche und Gesellschaft“ Nr. 51, hg. von der Katholischen Sozial-wissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach, Köln 1976.
Edgar Josef Korherr ermittelt ein ähnliches Ergebnis aus der österreichischen Jugend-Wertestudie: „Die Familie zählt für das überwiegende Gros der jungen Menschen heute mehr als je zuvor“ (a.a.O., 99).
Wilhelm Weber, Wenn aber das Salz schal wird.... Der Einfluß sozialwissenschaftlicher Weltbilder auf theologisches und kirchliches Sprechen und Handeln, Würzburg 21984, 158 und 168.
Vgl. Lothar Roos, Pastorale und organisatorische Überlegungen zum Ort und zum Wirken der katholischen Verbände in Kirche und Gesellschaft, in: Katholische Verbände. Studientag der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 21.September 1988. Arbeitshilfen 61, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 1989, 75–93, 92f.
Vgl. Elisabeth Jünemann, a.a.O., bes. Kapitel IV-VI.
Vgl. Henning Luther, Jugend/Jugendliche, in: Christof Bäumler/Norbert Mette (Hgg), Gemeindepraxis in Grundbegriffen. Ökumenische Orientierungen und Perspektiven, München/ Düsseldorf 1987, 218–227.
Vgl. Lothar Roos, Kirchlichkeit und gesellschaftliche Diakonie der Kirche, in: Karl Forster (Hg), Befragte Katholiken — Zur Zukunft von Glaube und Kirche, Freiburg 1973,220–232, hier 223f.
Wilhelm Weber, a.a.O., 37.
Diese Formulierung ist dem Titel „Auf der Suche nach Wirklichkeit“ entnommen, den der Soziologe Helmut Schelsky seinen „Gesammelten Aufsätzen“ (Düsseldorf/Köln 1965) gegeben hat.
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Roos, L. (1993). Jugend, Gesellschaft, Glaube, Ethos. In: Ethik und Protest. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92548-0_10
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