Kunstkommunikation durch Medien

Zusammenfassung

Schon die begriffliche Bestimmung von »Kunst« bereitet erhebliche Schwierigkeiten, vor denen manche Analytiker von vornherein resignieren. Dabei ist natürlich unter systemtheoretisch-funktionalistischer Perspektive, auf deren Linien dieses Themenheft organisiert ist, eine analoge Konzeptualisierung zu Religion, Sport oder Wissenschaft durchaus möglich, freilich mit einem entschiedenen Vorbehalt. Es ist dies der proteische Charakter des Produkts des Systems Kunst, der dieses nur noch tentativ festlegen läßt, ist doch Unkalkulierbarkeit ein Hauptmerkmal moderner Kunstsysteme (vgl. Gerhards 1997: 15). Daß sich empirisch fundierte sozialwissenschaftliche Theorienbildung dieses Gegenstandes bislang nur selten angenommen hat, erklärt sich schon hieraus, aber auch aus der akademischen Arbeitsteilung, die die Analyse von Kunst stärker den Geisteswissenschaften zuschlägt. Zudem greifen die herkömmlichen quantifizierenden Methoden der Sozialwissenschaften bei den komplexen symbolinteraktionistischen Prozessen, die es bei dem auf Kunst bezogenen Handeln zu erfassen gilt, nur unzulänglich.