Zusammenfassung
Die heute ausgewiesenen Schutzgebiete sind nicht in der Lage, den generell festzustellenden Artenschwund zu bremsen. Die Bemühungen um Arten- und Biotopschutz müssen daher von der “Insel” in die “Fläche” kommen, d.h. Naturschutzanstrengungen müssen auf der ganzen Fläche stattfinden, wenn die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und die Eigenart von Natur und Landschaft bewahrt sein sollen.
Die Rahmenbedingungen dafür sind heute günstig. Der laufende Strukturwandel in der Landwirtschaft verlangt nach Marktentlastung. Diese kann so eingerichtet werden, daß sie einer naturnahen Landschaftsausstattung dient. Segregation oder Integration, Wildnis oder Kulturlandschaft sind dabei kontrovers diskutierte Handlungsstrategien im Naturschutz. Auf der Basis eines gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeiteten Entwicklungsleitbildes müssen regional abgestimmte Lösungen gesucht werden. Notwendig sind geeignete rechtliche Rahmenbedingungen, eine koordinierte, gezielte Ausrichtung der Förderprogramme sowie ein kultureller Werte- und Bewußtseinswandel hin zu einer wirklichen Landkultur. Ein weiteres zentrales Element der Umsetzung bildet ein durch Fachleute aus Landwirtschaft und Naturschutz erarbeitetes Konzept, welches insbesondere auch auf die betrieblichen Rahmenbedingungen der Landnutzer eintritt. Anhand eines Modellgebietes wird ein möglicher Lösungsansatz aufgezeigt. Der traditionelle, segregative Naturschutz hat dabei nicht ausgedient, es sind aber ergänzend neue Formen zu suchen, die den neuen Problemstellungen gerecht werden können.
“Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muβ nur versuchen, es noch einmal zu denken.” Johann Wolfgang von Goethe in seinen Maximen und Reflexionen.
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Broggi, M.F. (1996). Von der Insel zur Fläche. In: Büchi, H., Huppenbauer, M. (eds) Autarkie und Anpassung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92507-7_9
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