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Lebensverhältnisse und gesellschaftliche Teilhabe – Die Lebenslagen der Industriebeschäftigten

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Männlich — Weiblich Türkisch — Deutsch

Part of the book series: Europa- und Nordamerika-Studien ((ZENS,volume 7))

  • 45 Accesses

Zusammenfassung

Die Beschäftigten in dem Automobilunternehmen, unserem Hauptuntersuchungsbetrieb, können davon ausgehen, daß ihre Lebensverhältnisse — zumindest was die materielle Absicherung angeht — relativ stabil sind. Das heißt, sie verfügen in der überwiegenden Mehrheit nicht nur über unbefristete Arbeitsverträge, sondern ihre Arbeitsplätze können darüber hinaus als einigermaßen sicher angesehen werden und das, obwohl sie in einem Wirtschaftszweig mit zurückgehender Beschäftigung tätig sind. Zwar ist der Rückgang im Fahrzeugbau in den letzten Jahren moderater ausgefallen als im produzierenden Gewerbe in Westdeutschland insgesamt, er schreitet aber dennoch kontinuierlich voran (vgl. Statistisches Jahrbuch 1997:198). Abgebaut werden vor allem die Arbeitsplätze von (Fach-)Arbeiterinnen und (Fach)Arbeitern, also der größten Gruppe in unserem Sample.

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Referenzen

  1. Wir konnten aber auch beobachten, daß einige Produktionseinheiten von vollautomatisierter Fertigung wieder auf menschliche Arbeit umgestellt worden waren. Der Betriebsrat begründete das damit, daß die computergesteuerten Maschinen zu anfällig gewesen wären. Bei Fehlfunktionen träten längere und dadurch teurere Störungen im Produktionsablauf auf als bei Bandfertigung durch Arbeitskräfte. Diese Rücknahme von Rationalisierung und Technisierung scheint kein außergewöhnliches Phänomen in diesem Untersuchungsbetrieb, sondern ein häufiger anzutreffendes zu sein (vgl. hierzu Kern/ Schumann 1998:10).

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  2. Die Zahl der Beschäftigten geht auch noch in den neunziger Jahren weiter zurück. In der ersten Hälfte dieser Dekade ist sie um knapp 6.000 gesunken.

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  3. Vgl. hierzu ausführlich die Kapitel IV und V mit den Ergebnissen zu diesem Thema aus der quantitativen und qualitativen Erhebung.

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  4. Die Zuordnung zu den Berufsgruppen erfolgte über drei Schritte: (1) die Eigenverortung durch die Befragten, (2) die Tätigkeitsbezeichnungen und (3) den beruflichen Bildungsabschluß. Zunächst wollten wir diese Angaben über die betrieblichen Lohn-und Gehaltsgruppen gegenprüfen. Die Eingruppierungen sind jedoch sehr detailliert und unübersichtlich. Danach lassen sich beispielsweise keine Einteilungen nach Löhnen für Un-und Angelernte sowie für Facharbeiterinnen und Facharbeiter vornehmen. So kann es vorkommen, daß ältere Facharbeiter in Lohnsegmenten von angelernten Arbeitern anzutreffen sind, was bei jüngeren wiederum so nicht der Fall ist.

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  5. Die Höhe des Nettoeinkommens basiert ebenfalls auf den Angaben der Befragten. Sie hatten die Möglichkeit, zwischen 13 Einkommensgruppen zu wählen. Wie wir erwarteten, haben sich einige — aber nur wenige — hier verweigert. Wir mußten weitgehend darauf vertrauen, daß die Angaben auch ungefähr der Realität entsprechen. In einigen Fragebögen sind wir allerdings auf recht unwahrscheinliche „Ausschläge“ nach oben oder unten gestoßen. So schien es uns kaum glaubwürdig, daß ein Facharbeiter DM 10.000, — netto verdient, sich also in einer Einkommensgruppe von AT-Angestellten befindet, oder ein vollzeitbeschäftigter Angestellter nur bis DM 1.200 monatlich auf dem Gehaltskonto zu verbuchen hat, also gerade das Niveau der Auszubildenden erreicht. Bei einem Teil dieser Fälle konnten wir nachkorrigieren; die Fälle, bei denen wir uns nicht sicher waren, haben wir so behandelt, als hätten sich die Befragten einer Antwort enthalten. Insgesamt sind es 18 Befragte gewesen, die entweder in diese Kategorie gefallen sind oder keine Angaben gemacht haben. Die in der Übersicht vorgenommene Reduzierung der Einkommensgruppen auf sechs ist nach zwei Aspekten vorgenommen worden: (1) Häufigkeit der Nennungen und grobe Zuordnung zu den Berufsgruppen, (2) Gegenkontrolle anhand der repräsentativen Einkommensstatistik für die Industrie des Statistischen Bundesamtes, und zwar hier in der höchsten Leistungsgruppe 3 in den alten Bundesländern (Statistisches Jahrbuch 1997:592ff.).

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  6. Zur Methode: Der Index ist mittels einer Faktorenanalyse aus den drei Variablen Beruf, Bildung, Einkommen gebildet worden. Durch die Indexbildung sind 16 Gruppen in, 33-Schritten (0, 00, 0, 33, 0, 67, 1, 00, 1, 33 etc.) entstanden, die in sechs Kohorten bzw. Statusgruppen zusammengefaßt wurden. Die Ziffern 0, 1, 2 bis 5 auf der X-Achse entsprechen dem theoretischen Mittel in jeder Gruppe. So bilden beispielsweise die Werte 0, 67, 1, 00 und 1, 33 die Kohorte bzw. die Statusgruppe 1 oder die Werte 1, 67, 2, 00 und 2, 33 die Statusgruppe 2. Auf der Y-Achse sind der berufliche Rang, das Bildungs-und Einkommensniveau auf einer Skala ebenfalls mit den Werten von 0 bis 5 abzulesen. Die Werte der Faktorenanalyse und die Statuskurven für die Frauen, die deutschen und türkischen Männer sind im Homepage-Anhang III A. zu finden.

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  7. Eine Interkorrelationsanalyse weist hier einen Korrelationskoeffizienten zwischen Bildungsabschluß und Beruf sowie Bildungsabschluß und Einkommen von jeweils, 703 auf. Bei den deutschen Männern werden nur Werte von, 500 bzw., 437 erreicht.

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  8. Einige haben aber auch eine Ausbildung in sozialen und kaufmännischen Berufsfeldern absolviert und sind in die Produktion der Untersuchungsbetriebe gewechselt.

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  9. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind im Sample alleinerziehende Väter weit unterproportional (bezogen auf alle Mehr-Personen-Haushalte mit Kindern: rund 5%) und alleinerziehende Mütter weit überproportional (24, 3%) vertreten (vgl. Statistisches Jahrbuch 1997:65, 66 und eigene Berechnungen).

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  10. Weitere 4, 8% leben in eheähnlichen Gemeinschaften. Diese Lebensform haben nicht nur Jüngere gewählt, sondern auch Ältere, die oftmals bereits eine Ehe hinter sich haben.

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  11. Nur einige der geschiedenen Frauen geben an, durch die finanzielle Unterstützung ihres ehemaligen Ehemannes über ein höheres Haushaltseinkommen zu verfügen, als sie selbst verdienen.

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  12. Vgl. zur sozialen, geschlechtsspezifischen und ethnisch-kulturellen Ungleichheit die wichtigsten Ergebnisse aus der Bildungsforschung bei Birsl/ Schley 1997.

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  13. Die Einstellungsskalen für die Frauen und Männer sind aus einer Fragebatterie mit 8 Variablen (Frage Nr. 4 im Fragebogen) konfirmiert worden, in der nach den Gründen für die Gewerkschaftsmitgliedschaft gefragt wurde. Die Skala der Frauen umfaßt 7 Variablen und die der Männer 5. Die Werte der Faktorenanalysen sind im Homepage-Anhang III D. zu finden.

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  14. Das läßt sich recht deutlich an den Faktorladungen dieses Items und darüber hinaus an den Interkorrelationskoeffizienten ablesen.

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  15. Dieses Item gehört zur Fragebatterie Nr. 4, aus der auch die Einstellungssyndrome der deutschen Befragten ermittelt wurden.

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  16. Bei ihnen läßt sich vermuten, daß ihnen aufgrund ihres Bildungsniveaus, das bekanntlich sehr hoch ist, und in Verbindung mit ihrer recht stark meritokratischen Arbeits-und Berufsorientierung der „mentale“ Zugang zu den Gewerkschaften fehlt. Sie erlernen einen männerdominierten Beruf, und es ist offen, ob sie auch beabsichtigen, in diesem später zu arbeiten oder darauf aufbauend sich weiterzuqualifizieren. Die Fallzahl der weiblichen Auszubildenden ist jedoch zu gering, um darüber einigermaßen solide Daten zu erhalten.

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  17. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf das Antwortverhalten bei den Fragebatterien Nr. 5 und 6.

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  18. Dieser Anteil speist sich allein aus den türkischen Befragten im Hauptuntersuchungsunternehmen, denn nur in dessen Umfeld ist im Gegensatz zu dem des Kontrollunternehmens die Milli Görüs anzutreffen.

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  19. Noch stärker als bei der Frage nach dem Nettoeinkommen mußten wir uns hierbei darauf verlassen, daß die Angaben einigermaßen realitätsnah sind, denn wir konnten diese nicht anhand von anderen Daten überprüfen. Wir haben nach der durchschnittlichen Stundenzahl an Werktagen und am Wochenende gefragt. Nicht immer wurde die Frage richtig verstanden und beispielsweise Angaben über die zeitliche Belastung in der gesamten Woche gemacht. War dies augenfällig, konnte es von uns korrigiert werden, ansonsten wurden diese Antworten unter Missing Links geführt, also aus der Auswertung herausgenommen.

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  20. Das läßt sich auch statistisch anhand der Interkorrelationskoeffizienten nachvollziehen: Zwischen der Variablen zum Arbeiten im Zweischichtbetrieb und der Variablen zur Stundenzahl für Reproduktionsarbeit im engeren Sinn am Wochenende beträgt er ‚547 und selbst bei der Reproduktionsarbeit im weiteren Sinn immer noch ‚450.

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  21. Der Interkorrelationskoeffizient liegt bei ‚423.

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  22. Der Interkorrelationskoeffizient liegt bei ‚344.

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  23. Der Interkorrelationskoeffizient liegt bei-‚343.

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  24. Der Interkorrelationskoeffizient liegt bei-‚370. Dieses Item ist in die Befragung mitaufgenommen worden, weil zur Zeit der Erhebung die Debatte um das Entsendegesetz im Baugewerbe und die Proteste von Beschäftigen im Baugewerbe auf den Baustellen des Bundes in Berlin gerade erst beendet und damit noch recht aktuell gewesen sind. Daran wollten wir messen, ob Ethnisierungstendenzen mit Blick auf die Arbeitsmarktlage zu beobachten sind. Bei den Frauen hat sich dies nicht mit Blick auf den Arbeitsmarkt, sondern im Kontext der Lohnfrage bewahrheitet, bei den Männern gibt es hier keinerlei meßbaren Zusammenhänge, auch wenn etwas über ein Viertel der deutschen Männer ebenfalls dieses Item als ein vorrangiges gewerkschaftspolitisches Ziel ansehen.

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  25. Daß diese auch bei großen Teilen des Samples anzutreffen sind, zeigen die Berufsorientierungen der Befragten recht eindeutig (vgl. Kapitel IV).

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© 1999 Leske + Budrich, Opladen

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Birsl, U., Ottens, S., Sturhan, K. (1999). Lebensverhältnisse und gesellschaftliche Teilhabe – Die Lebenslagen der Industriebeschäftigten. In: Männlich — Weiblich Türkisch — Deutsch. Europa- und Nordamerika-Studien, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92307-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92307-3_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-322-92307-3

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