Zusammenfassung
Am 30. November 1997 waren erstmals in der Geschichte des Landes Schleswig-Holstein die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, von der durch die Landesverfassung eingeräumten Möglichkeit Gebrauch zu machen, über einen „bestimmten Gegenstand der politischen Willensbildung“1 abzustimmen. Es sollte der Landtag durch Volksentscheid aufgefordert werden, „das Feiertagsgesetz so zu ändern, daß der Büß- und Bettag wieder gesetzlicher Feiertag wird“. Durch die Auseinandersetzung um dieses Petitum ist ein verfassungsrechtliches Instrument verstärkt in das öffentliche Bewußtsein gerückt worden, das die parlamentarische Regierungsform in Schleswig-Holstein wirksam ergänzen soll.
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Literatur
Artikel 41 Abs. 1 Satz 1 LV.
Seinerzeit Niedersachsen, Hamburg, sowie auf Grund der früher besonderen verfassungsrechtlichen Situation Berlin.
Artikel 2 Abs. 1 und 2 LS.
Einen Volksentscheid sieht das GG in Artikel 29 lediglich für den Fall der Neugliederung des Bundesgebietes vor.
F.D.P.-Antrag Drs. 8/1187 und 8/1188; CDU-Antrag Drs. 8/1254.
Drs. 11/66, S. 283ff.
Drs. 12/14 unter I.
A.a.O. unter HI, 3.
Drs. 12/180, S. 127f.
Drs. 12/180, S. 128ff.
Drs. 12/180, S. 126f.
Sondervotum 1, Drs. 12/180, S. 131.
Sondervotum 2, Drs. 12/180, S. 132f.
Sondervotum 3, Drs. 12/180, S. 133ff.
Sondervotum 4, Drs. 12/180, S. 135ff.
Drs. 12/218.
Artikel 14 und 15, Drs. 12/620 vom 21. Dezember 1989, S. 76ff.
Gesetzentwurf der CDU-Fraktion vom 21. Dezember 1989, Drs. 12/638.
Drs. 12/637 vom 22. Dezember 1989.
Zweite Lesung des Entwurfs zur Änderung der Landessatzung, 55. Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtages vom 30. Mai 1990, Plenprot. S. 3284.
Drs. 12/826.
GVOB1. Schl.-Hol., S. 391.
GVOB1. Schl.-Hol., S. 158.
GVOB1. Schl.-Hol., S. 461.
Helmut Klages: Direkte Demokratie in Deutschland: Impulse aus der deutschen Einheit, 1996.
Vgl. Aus der Sicht des analysierenden Beobachters Uwe Thaysen: Der Runde Tisch. Oder: Wo bleibt das Volk? Der Weg der DDR in die Demokratie, München 1990.
Vgl. hierzu: Wörterbuch Staat und Politik, hrsg. D. Nohlen, München 1995, S. 80.
Vgl. hierzu die nach wie vor grundlegende Darstellung von Ernst Fraenkel: Die repräsentative und die plebiszitäre Komponente im demokratischen Verfassungsstaat, in: ders., Deutschland und die westlichen Demokratien, Stuttgart 1964, S. 71.
Siehe hierzu die Begründung des Sonderausschusses Verfassungs-und Parlamentsreform zur Einführung von Volksinitiativen, Drs. 16/620, S. 46; die positiven Effekte unterstreicht in der Auseinandersetzung mit kritischen Stellungnahmen Welzel, Politikverdrossenheit und der Wandel des Partizipationsverhaltens. Zum Nutzen direktdemokratischer Beteiligungsformen, in: ZParl 1/95, S. 141.
So der Vorsitzende des Sonderausschusses Verfassungs-und Parlamentsreform MdL Gerd Börnsen in der Zweiten Lesung des Entwurfs zur Änderung der Landessatzung, 55. Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtages vom 30. Mai 1990, Plenprot. S. 3281.
Meineke, Die Antiplebiszitäre Grundentscheidung des parlamentarischen Rates — eine Fehlverarbeitung der Geschichte?, in: JfP 2/1982, S. 203–230.
Vgl. zu den folgenden Topoi Jung: Direkte Demokratie — Forschungsstand und-aufgaben, in: ZParl 4/1995, S. 658, 673f.
Vgl. u.a. Schmitt-Glaeser: Die Antwort gibt das Volk. Verfassungspolitische Erwägungen zur aktuellen Plebiszitdiskussion; in: Wege und Erfahrungen des Verfassungslebens. Festschrift für Peter Lerche, 1993, S. 325.
Vgl. hierzu: Schlußbericht der Enquete-Kommission Verfassungs-und Parlamentsreform, Drs. 12/180, S. 134: Uwe Thaysen: Bürgerbeteiligung/Plebiszite — Thesen zur Verfassungsreform, in: Recht und Politik 1/1993, S. 18 (Thesen 12 und 13).
Artikel 41 Abs. 1 Satz 2 LV.
Artikel 41 Abs. 1 Satz 1 LV.
Artikel 37 Abs. 1 LV.
§ 6 Abs. 2 Nr. 1 b VAbStG.
Artikel 41 Abs. 1 Satz 2 LV.
Artikel 37 Abs. 2 LV
Artikel 121 Abs. 4 Bundesverfassung.
Hierzu die vergleichende Darstellung von Röper: Parlamentarische Behandlung von Bürgeraufträgen/Volksinitiativen, in: ZParl 3/1997, S. 461.
So wurde zum Beispiel in der Initiative der Nordeibischen Kirche zur Wiederherstellung des Büß-und Bettages der Landtag aufgefordert, „das Feiertagsgesetz so zu ändern, daß der Büß-und Bettag wieder gesetzlicher Feiertag wird“.
Artikel 41 Abs. 1 Satz 1 LV.
Artikel 41 Abs. 2 LV.
Entscheidung des Staatsgerichtshofs Bremen vom 17. Juni 1997 — St 7/96, S. 29.
Staatsgerichtshof Bremen, a.a.O., S. 32f., vgl. hierzu im gleichen Sinne bereits NRW-VerGH, NVWZ 1982,188f., 189; BayVerfGH, DVB1. 1995,419ff.
BremStGH a.a.O. S. 33
Artikel 10 Abs. 1 Satz 4 LV.
Vgl. Peter Hübner, in: Albert von Mutius/Horst Wuttke/Peter Hübner, Kommentar zur Landesverfassung Schleswig-Holstein, Artikel 41 Rn. 5, 6.
Artikel 41 LV.
Artikel 42 Abs. 1 LV.
Artikel 42 Abs. 2 LV.
Artikel 41 Abs. 1 Satz 3 LV i.V.m. §6 Abs. 2 Nr. 2 VAbStG.
Vgl. Drs. 12/620 S. 46.
§ 3 LVO zur Durchführung des VAbStG.
§ 8 Abs. 2 i.V.m. § 2 VAbStG.
§ 6 Abs. 1 VAbStG.
§ 8 Abs. 2 und 3 VAbStG.
§ 8 Abs. 3 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 1 LV i.V.m. § 10 Abs. 1 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 1 LV, §§ 10 Abs. 3,11 Abs. 1 VAbStG.
§ 10 Abs. 4 VAbStG.
Artikel 41 Abs. 1 Satz 4 LV i.V.m. § 10 Ab s. 2 VAbStG.
Artikel 19 Abs. 1 Satz 1 LV, § 10 Abs. 2 VAbStG, § 9 Abs. 1 Nr. 8 LtGO.
§ 17 Abs. 1 LtGO.
Vgl. Peter Hübner: Landtagsausschuß für Bürgerinitiativen: Parlamentarische Omni-potenz für einen neuen Ausschuß?, in: ZParl 2, 1972, S. 91ff.; zur Abgrenzung zur Sammelpetition vgl. Peter Wuttke, in: von Mutius/Wuttke/Hübner, Kommentar zur Landesverfassung Schleswig-Holstein, Artikel 19, Rn. 7; Röper: Parlamentarische Behandlung von Bürgerinitiativen/Volksinitiativen, in: ZParl. 3/1997, S. 461,462.
BVerfGE 8, 42ff., Leitsatz 1, 45f.
Artikel 42 Abs. 1 LV i.V.m. § 11 Abs. 1 VAbStG.
Vgl. Hübner, in: von Mutius/Wuttke/Hübner (Fn. 50), Artikel 42 Rn. 2.
§ 12 Abs. 1 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 2 LV i.V.m. § 13 Abs. 1 VAbStG.
§ 13 Abs. 2 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 3 LV i.V.m. § 12 Ab s. 1 VAbStG.
§ 18 Satz 1 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 3 LV i.V.m. § 11 Abs. 4 VAbStG.
Drs. 12/620, S. 48,.
§ 14 Abs. 2 VAbStG.
§ 14 Abs. 2 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 3 LV.
§ 19 Abs. 2 Satz 1 VAbStG.
§ 19 Abs. 1 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 2 Satz 2 LV i.V.m. § 29 Abs. 2 VAbStG.
§ 20 Abs. 2 i.V.m. § 13 Abs. 2 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 1 Satz 1 LV.
Artikel 42 Abs. 2 Satz 1 LV i.V.m. Artikel 3 Abs. 2, § 21 VAbStG.
Artikel 42 Abs. 2 Satz 4 LV.
Artikel 42 Abs. 2 Satz 4 LV.
Bericht und Beschlußempfehlung des Sonderausschusses Verfassungs-und Parlamentsreform, Drs. 12/620, S. 48. Ein Zustimmungsquorum von 50 v.H. der Stimmberechtigten ist erforderlich in: Baden-Württemberg für Verfassungsänderungen und Landtagsauflösung; Brandenburg für Verfassungsänderungen und Landtagsauflösung; Bremen für Verfassungsänderungen; Hamburg für Verfassungsänderungen; Mecklenburg-Vorpommern für Verfassungsänderungen; Nordrhein-Westfalen für Verfassungsänderungen; Rheinland-Pfalz für Verfassungsänderungen; Saarland für Gesetze und andere Vorlagen; Sachsen für Verfassungsänderungen; Sachsen-Anhalt für Verfassungsänderungen; Schleswig-Holstein für Verfassungsänderungen. Ein Zustimmungsquorum von 33 v.H. der Stimmberechtigten ist erforderlich in: Baden-Württemberg für Gesetze und andere Vorlagen; Mecklenburg-Vorpommern für Gesetze und andere Vorlagen, Thüringen für Gesetze und andere Vorlagen. Ein Zustimmungsquorum von 25 v.H. der Stimmberechtigten ist erforderlich in: Brandenburg für Gesetze und andere Vorlagen; Hamburg für Gesetze; Sachsen-Anhalt für Gesetze und andere Vorlagen; Schleswig-Holstein für Gesetze und andere Vorlagen. Die Berliner Verfassung schreibt ein Beteiligungsquorum von 50 v.H. der Stimmberechtigten für die plebiszitäre Parlamentsauflösung, ein Beteiligungsquorum von 50 v.H. der Stimmberechtigten bei mehrheitlicher Zustimmung zu Gesetzen (alternativ bei geringerer Beteiligung Zustimmung von mindestens einem Drittel der Wahlberechtigten), die Bremer Verfassung ein 50prozentiges Beteiligungsquorum für Volksentscheide über Gesetze und andere Vorlagen vor.
§§ 24 Abs. 2, 26 Abs. 1 VAbStG.
§ 25 VAbStG.
§ 46 Abs. 1 LWahlG.
Artikel 37 Abs. 2 LV.
Artikeln Abs. 1LV.
Vgl. hierzu Peter Hübner in: von Mutius/Wuttke/Hübner (Fn. 50), Artikel 42 Rn. 16 mit weiteren Nachweisen.
§ 12 Abs. 5 VAbStG.
§ 8 Ab s. 2 Satz 2 VAbStG.
§§ 18, 27 Abs. 1 VAbStG
Artikel 42 Abs. 3 Satz 2 LV — nachgebildet der staatlichen Parteienfinanzierung — vgl. §§ 18ff. des Parteiengesetzes vom 24. Juli 1967 i.d.F. der Bekanntmachung vom 31. Januar 1994, BGBI. I, S. 149.
Kapitel 0101, Titel 67101.
Kapitel 0401, Titel 42701 und 54105.
Für eine Initiative zur Änderung des Artikel 8 LV wird derzeit um Unterstützung geworben.
Anträge der F.D.P.-Fraktion, Drs. 13/1477 vom 19. November 1993 und der CDU-Fraktion, Drs. 13/1479 vom 19. November 1993 betr. Direktwahl sowie Antrag der CDU-und der F.D.P.-Fraktion, Dr. 13/2026 vom 16. Juni 1994 betr. Beschränkung der Abgeordnetenzahl.
Die Vorprüfung der Unterschriften durch den Innenminister hatte 24.491 Unterschriften für die Volksinitiative Direktwahl sowie 24.040 für die Volksinitiative Abschaffung der Schankerlaubnis-und Getränkesteuer ergeben.
Drs. 13/2435 vom 10. Januar 1995.
GVOBI. Schl.-Hol. 1996, S. 33.
Änderung des § 3 Abs. 4 KAG, GVOBI. Schl.-Hol. 1996, S. 268.
Landtagsbeschluß vom 16. Mai 1997.
Feststellung durch Landtagsbeschluß vom 27. August 1997.
Bekanntmachung des Landesabstimmungsleiters vom 18. Dezember 1997 — Amtsbl. Schl.-H. 1998, S. 5.
Plenarprotokoll der 55. Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtages vom 30. Mai 1990, S. 3293.
Das Verfahren kann sich einschließlich der Prüfungsvorgänge innerhalb der Verwaltung auf bis zu 45 Monate ausdehnen.
Vgl. Anhörung von Prof. Herdegen durch den Sonderausschuß „Verfassungs-und Parlamentsreform“, 29. Sitzung am 3. Mai 1990, S. 22 bis 33.
Begründung des Sonderausschusses „Verfassungs-und Parlamentsreform“, Drs. 12/260, S. 46.
Der Vorsitzende des Sonderausschusses „Verfassungs-und Parlamentsreform“ Gerd Börnsen in der Zweiten Lesung des Entwurfs zur Änderung der Landessatzung vom 30. Mai 1990, Plenprot. 55 Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtages, S. 3281.
Zum Beispiel durch grundsätzliche Öffentlichkeit der Ausschußsitzungen, Artikel 17 Abs. 3 LV.
Aufhebung des Bannkreisgesetzes durch Gesetz vom 17. September 1990, GVOB. Schl.-Hol. S. 500.
§§ 16f., g. GO, §§ 16 i., f. KrO.
§§ 57,61 GO, § 43 KrO.
Vgl. Schlieren, Parteiinterne Mitgliederbefragungen; Ausstieg aus der Professionalität? Die Beispiele der SPD auf Bundesebene und in Bremen sowie der Bundes-F.D.P., in: ZParl 2/1996, S. 214; Zeschmann, Mitgliederbefragungen, Mitgliederbegehren und Mitgliederentscheide: Mittel gegen Politiker-und Parteienverdrossenheit? In: ZParl 4/1997, S. 698.
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Hübner, P. (1998). Volksbegehren und Volksentscheide in der Landespolitik. In: Wewer, G. (eds) Demokratie in Schleswig-Holstein. Altenholzer Schriften, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92270-0_18
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