Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren verdichteten sich im Bereich der Berufsbildung Probleme ganz unterschiedlicher Art zu einem Komplex, der den ‚Spiegel‘ zu der Einschätzung „der bisher wohl schwersten Krise des bundesdeutschen Bildungssystems“1 gelangen ließ. Es scheint nicht verfehlt, derzeit von einer Strukturkrise des dualen Systems der Berufsausbildung zu sprechen. Insbesondere das rückläufige Angebot an Ausbildungsplätzen und der hieraus resultierende Anstieg der Zahl nicht vermittelter Lehrstellenbewerber führte zu einem anhaltenden Medienecho. In den neuen Bundesländern blieb bislang in jedem Jahr das Ausbildungsplatzangebot z.T. deutlich hinter der Nachfrage zurück. In den alten Bundesländern hingegen entsprachen sich Angebot an und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in den vergangenen Jahren in etwa. Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre hatte die Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsplätzen teilweise noch erheblich unter dem verfügbaren Lehrstellenangebot gelegen; 1991 konnten über 128.000 angebotene Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Seither ist das jährliche Lehrstellenangebot rückläufig, die Bewerberzahlen hingegen steigen.
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Literatur
Hoffen auf das große Wunder, in: Der Spiegel Nr. 26/1997, S. 22–33, hier: S. 22.
Vgl. Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit 47 (1999), S. 1253. In Westdeutschland betrug die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen im Berichtsjahr 1998/99 491.122, die der gemeldeten Bewerber 567.273; vgl. a.a.O.
Vgl. Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit 47 (1999), S. 1253. Das ‚Berichtsjahr‘ umfaßt den Zeitraum von Oktober eines Jahres bis September des Folgejahres.
Vgl. Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit 47 (1999), S. 1253 u. eigene Berechnungen.
Vgl. BMBF 1998(a), S. 354, 356 und eig. Berechnungen (Deutschland; Deutsche und Ausländer). Ausführlich dazu vgl. Hagedorn 1994.
Ende September 1999 waren in Deutschland insgesamt 3,94 Mio. Personen arbeitslos gemeldet, davon 2,62 Mio. in Westdeutschland und 1,32 Mio. in Ostdeutschland; vgl. Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit 47 (1999), S. 1223 ff.
Herzog 1997 S. 1003f.
Vgl. Homeyer 1997, S. 66. Beispiele für die Anforderungen an Auszubildende in modernen IT-Berufen und die Ausbildungsstruktur in einem Unternehmen der Informationstechnologie nennt Klinkhammer; vgl. Klinkhammer 1999.
Vgl. Modernisierung großgeschrieben, in: iwd Nr. 4 vom 23.1.1997, S. 8. Der Berufsbildungsbericht 1999 nennt für das Jahr 1998 elf neue Berufe, für die Ausbildungsordnungen erlassen wurden, darunter Fachangestellte/r für Medien und Informationsdienste, Mechatroniker/in, Mikrotechnologe/in und Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien; vgl. BMBF 1999(a), S. 85.
Vgl. z.B. Arnold/Münch 1995, S. 118f.
Vgl. hierzu z.B. Hoffen auf das große Wunder, in: Der Spiegel H. 26/1997, S. 22–33, hier: S. 26; Wernstedt: KMK will berufliche Bildung weiterentwickeln, in:F.A.Z. vom 16.1.1997.
Vgl. BMBF 1999(a), S. 6, S. 23.
Vgl. Richter 1999.
Vgl. Angelika Fritsche: Mehr Nutzen als Kosten, in: Deutsche Universitäts-Zeitung Nr. 19/1996, S. 18f.
Vgl. z.B. Schlaffke 1997, S. 237f.
Vgl. Bullinger/Gidion 1994.
Bullinger/Gidion 1994, S. 12; vgl. a.a.O.
Zur Individualisierung und Flexibilisierung beruflicher Bildung vgl. Zielke/Dybowski/Mucke 1994; BLK 1993.
Allgemein zum Thema Multimedia und CBT in der Berufsausbildung vgl. Schlaffke 1997, S. 239ff.; BMBW 1997(a), S. 79ff.; BIBB 1996(a).
Vgl. Degen/Waiden 1997.
Vgl. BMBF 1999(a), S. 85ff.; BMBF 1999(b), S. 89ff.
Herzog 1997, S. 1003.
Schlaffke 1997, S. 236.
BMBF 1999(a), S. 105ff.
Vgl. BMBF 1999(a), S. 264; vgl. auch: Klammheimlich?, in: DUZ Nr. 19/1996, S. 18.
Vgl. BMBF 1999(a), S. 64ff. Die Angaben beziehen sich auf die alten Bundesländer; in den neuen Ländern gab es 1997 insgesamt nur 189 Auszubildende ausländischer Herkunft; vgl. a.a.O.
Vgl. Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 1994, S.615ff.
Vgl. Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 1994, S. 612ff., BMBW 1997(a), S. 114f., S. 120ff. In Ostdeutschland zählen zu den am meisten von Frauen gewählten Berufen auch Ingenieurinnen und Textilverarbeiterinnen; vgl. BIBB 1997, S. 5.
Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 1994, S. 613.
Vgl. BMBF 1998(a), S. 86f.
Vgl. BMBF 1998(a), S. 114, S. 141; Behringer/Ulrich 1997.
Vgl. Bundesanstalt für Arbeit 1999, S. 107f.; vgl. auch BIBB 1996, Abb. 7.2.
Vgl. Kell 1995, S. 143.
Zur Weiterentwicklung der dualen Berufsausbildung. Antwort der Bundeseregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Daweke u.a.; BT-Drs. 11/6353 vom 5.2.1990, S. 5.
Vgl. Gesetz zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung — Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) vom 23.4.1996, in: BGBl. I, S. 623.
BMBW 1997(a), S. 171.
Vgl. Vereinbarung der Kultusministerkonferenz über den Abschluß der Berufsschule vom 1.6.1979 i.d.F. vom 25726.6.1992. KMK-Pressemitteilung vom 26.6.1992 über die 259. Plenarsitzung am 25./26.6.1992, Anlage II. Bedingungen sind: der erfolgreiche Besuch der Berufsschule mit einem Notendurchschnitt von mindestens 2,5 im Abschlußzeugnis, der erfolgreiche Abschluß einer Berufsausbildung gem. BBiG/HwO sowie der Nachweis eines mindestens fünfjährigen Fremdsprachenunterrichts, der mit befriedigenden Leistungen abgeschlossen wurde.
Kell 1995, S. 146 (Hervorhebung im Original).
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Fuchs, HW., Reuter, L.R. (2000). Berufliche Bildung. In: Bildungspolitik in Deutschland. Analysen, vol 70. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92235-9_4
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