Zusammenfassung
Es liegt gerade erst 11 Jahre zurück, dass die heute üblichen, unter dem Kürzel World Wide Web oder www bekannten Formate und Standards für den Zugang zum Internet definiert worden sind und erst 1993 brachte Netscape den ersten Browser, der ein Navigieren im Internet fair jedermann ermöglicht, auf den Markt. 55 Jahre dauerte es, bis das Telefon von 50 Millionen Menschen weltweit genutzt worden ist, 13 Jahre brauchte das Fernsehen zum Massenmedium, das Internet hatte die 50 Millionen Schwelle bereits nach 3 Jahren überschritten.1 Dass sich mit dem Siegeszug eines neuen Kommunikationsmediums auch die Grundregeln der Wirtschaft ändern sollen, scheint kaum noch begründungsbedürftig: Die „New Economy“ ist verkündet und bereits mit neuen Regeln ausgestattet, das Thema scheint durch.2
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Literatur
Vgl Zerdick, A./ Picot, A./Schrape, K, 2000: Die Internet-Ökonomie. Strategien für die digitale Wirtschaft, Berlin u.a., S. 173.
Die Fusion von America Online (AOL) mit dem Medienkonzern Time—Warner war für die Zeitschrift DER SPIEGEL Anlass, den Beginn der Ära der Intemetwirtschaft auch in Deutschland zu verkünden. Tatsächlich war zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Fusionsplanes der Online Dienst 164 Milliarden Dollar wert, der Medienkonzern Time—Warner dagegen nur 83 Milliarden Dollar. Dass AOL nur ein Drittel des Umsatzes macht, den Time—Warner erwirtschaftet, und beim Gewinn sogar noch weiter zurückliegt, spielt keine Rolle. Im Intemetzeitalter zählt nicht das aktuelle Geschäft, sondern das Potenzial des Unternehmens, das sich im Börsenwert ausdrückt. Vgl. Bredow, R./ Jung, A., 2000: Die Online Revolution, in: DER SPIEGEL 3/ 2000, S. 31–42.
Kelly, K, 1997: New Rules for the „New Economy“, in Wired 10.09 September 1997, http://www.wired.lycos. corn/wired/archive.
Zum Folgenden vgl. Downes, L./ Mui, C., 1999: Auf der Suche nach der Killer-Applikation. Mit digitalen Strategien neue Märkte erobern, Frankfurt a. M.; Shapiro, C./ Varian, H.R., 1998: Information Rules: A Strategic Guide to the Network Economy, Boston Mass.; Heuser, J. U., 2000: Das Unbehagen im Kapitalismus, Berlin
Der Nutzwert eines Netzes (W) steigt im Quadrat der Anzahl seiner Nutzer (n) W= n2-n, vgl. Shapiro, C./ Varian, H.R., 1998, aaO., S. 143. (gemeint ist nicht der wirtschaftliche Wert oder Nutzen, sondern die Möglichkeiten der Teilnehmer untereinander Informationen auszutauschen).
Ökonomen sind Teile dieser Zusammenhänge unter dem Begriff positiver Netzwerkeffekte und zum Teil auch aus der Theorie öffentlicher Güter geläufig. Vgl. Ordelheide, D./Rudolph, B./Büsselmann, E. (Hrsg.), 1991: Betriebswirtschaftslehre und ökonomische Theorie, Stuttgart.
Coase, R., 1937: The Nature of the Firm, in: Economica, Nr. 4/1937, S. 386–405; Wiederabdruck in: Stigler, G.J./Boulding, K.E. (Hrsg.), 1952, Readings in Price Theory,,Homewood, III., S. 331–351.
Die Einwendungen von Paul Krugman gegen Kevin Kellys These einer durch das Internet sich grundsätzlich wandelnden Wirtschaft zielen in diese Richtung. Für Krugman handelt es sich bei der Entwicklung des Internets zunächst um gewöhnlichen technischen Fortschritt, wie Robert Solow ihn analysiert hat. Schließlich seien rund 90% des sich seit den 50er Jahren in den USA ergebenden Wirtschaftswachstums dem Einfluss des technologischen Fortschritts zuzuschreiben und ob das Internet mehr verändert als andere Technologien, ist eine empirische Frage. Eine große Strukturveränderung der Wirtschaft hat sich in diesem Zeitraum ja bereits vollzogen, ohne dass man das zum Anlass genommen hat von einer „New Economy“ zu sprechen: „Wé ve gone from an economy
vgl. Williamson, O.E., 1990: Die Institutionen des Kapitalismus. Untemehmungen, Märkte, Kooperationen, Tübingen; Witt, F.H., 1995: Theorietraditionen der betriebswirtschaftlichen Forschung, S. 217–260.
Mit anderen Möglichkeiten: Heuser, U. J., 2000: aaO; ders., 1996: Tausend Welten. Die Auflösung der Gesellschaft im digitalen Zeitalter, Berlin; Sennet, R., 1998: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berlin; Thurow, L., 1999, Building Wealth. The new Rules for Individuals, Companies and Nations in a Knowledge-Based Economy, New York.
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Witt, F.H. (2000). Management und „New Economy“. In: Witt, F.H. (eds) Unternehmung und Informationsgesellschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92050-8_1
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