Zusammenfassung
Üblicherweise wird Eitelkeit der einzelnen Person als Charaktermerkmal mit negativem Beigeschmack zugerechnet. Im Gegensatz dazu soll hier der Versuch unternommen werden, Eitelkeit im Management als strukturelles Phänomen zu verstehen, in dem ein bestimmter, wie ich meine, wesentlicher Aspekt heutiger Organisation zum Ausdruck kommt: ihre radikale Selbstreflexivität, fokussiert in der Funktion des Managers. Solange Organisationen stabile Gebilde waren, blieb ihre Selbstreflexivität unauffällig gebunden in den institutionalisierten Wegen der Vernetzung interner Prozesse und fand darüber hinaus ihre symbolische Repräsentanz in hoch ritualisierten Verhältnissen und Handlungen. Mit der sich beschleunigenden Auflösung traditioneller organisatorischer Verhältnisse ist die Funktion des Organisierens zur flexiblen und institutionell weitgehend unabgesicherten (hochgradig selbstreflexiven) Aufgabe geworden, die immer mehr in individualisierter Form dem Manager zufällt. Ihre symbolische Repräsentanz findet in ebenso individualisierter, institutionell wenig abgesicherter Form als Eitelkeit im Management ihren Ausdruck.
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Buchinger, K. (1998). Wir sind eitel, ob wir wollen oder nicht — Eitelkeit im Management als strukturelles Phänomen. In: Krainz, E.E., Groß, H. (eds) Eitelkeit im Management. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91990-8_5
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Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-91991-5
Online ISBN: 978-3-322-91990-8
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