Zusammenfassung
Gemäß einer weitverbreiteten Auffassung sind Modelle ganz allgemein Abbilder der Realität1) Selbstverständlich — so sagt man — stellt dabei ein bestimmtes Modell immer nur einen Ausschnitt dieser Wirklichkeit dar, der eben von der Zielsetzung der jeweiligen Untersuchung bestimmt wird. Entsprechend beziehen sich dann Prognosemodelle auf jenen Ausschnitt der Wirklichkeit, der vom Standpunkt des Prognostikers aus gesehen interessiert. Im folgenden werden wir zeigen, daß diese Betrachtungsweise im prognostischen Zusammenhang keinesfalls zutreffend ist. Ausgehend vom Prognoseziel sind derartige Modelle in drei Gruppen zu unterscheiden, nämlich in theoretische und praktische, d. h. kurzfristige und langfristige Prognosen. Sie setzen als solche durchaus verschieden strukturierte „Welten“ voraus. Im Besonderen gilt dies für theoretische und langfristige Prognosen. Diese „Welten“ lassen sich nicht als Ausschnitte einer einzigen Welt verstehen. Sind nun Modelle tatsächlich Abbilder von etwas, so ist zu fragen, welche Realität im jeweiligen Zusammenhang gemeint ist. Darüber hinaus ist auch fraglich, ob angesichts dieser Situation überhaupt die Rede von „Abbildung“ noch sinnvoll ist.
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© 1987 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Knapp, HG. (1987). Prognosemodell in langfristiger Absicht — sein Realitätsbezug. In: Schmidt, R.H., Schor, G. (eds) Modelle in der Betriebswirtschaftslehre. Neue betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91691-4_6
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