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Schaltungen, Aussagenlogik und Denken

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Zusammenfassung

Heutige Computer sind Folge einer langen Reihe von Bemühungen, sich durch Maschinen im logisch-mathematischen Denken zu entlasten. Mit den Entwürfen für elektrische bzw. elektronische Schaltungen erreichte die Entwicklung auch insofern ein neues Stadium, als hierdurch die Verarbeitungskapazität außerordentlich gesteigert werden konnte und immer noch wird. Die Entwicklung der grundlegenden Schaltungszusammenhänge fand zunehmend in enger Verbindung mit der modernen Logik statt.1 Die mathematische Logik in der Gestalt der Aussagenlogik2 spielte hierbei eine wesentliche Rolle. Dies führte so weit, daß technische Grundschaltungen als “logische” bezeichnet und mit Ausdrücken wie “UND-Schaltung” oder “ODER-Schaltung” versehen werden. In der philosophischen Diskussion wurde besonders in der Aufbauphase das Verhältnis von moderner Aussagenlogik zu technischen Schaltungen als Objektivation3 oder Anwendung4 aufgefaßt.5 Für das psychophysische Problem könnte die Klärung dieses Verhältnisses von grundlegender Bedeutung sein. Nachdem die Hardware-Phase in der philosophischen Erörterung von der softwareorientierten überlagert worden ist, trat die These von der Objektivation bzw. Anwendung in den Hintergrund. Doch es bleibt zu fragen, ob sie hinreichend diskutiert worden ist. Stegmüller hat sie als Entsprechungs- bzw. Simulationsthese aus der ersten Auflage seines Buches von 1969 in die zweite Auflage von 1983 unverändert übernommen:

“Zu den bedeutendsten Einsichten der modernen Automatentechnik gehört es, daß sich auch höhere geistige Leistungen durch Maschinen simulieren lassen. Seit es geglückt war, die logischen Denkprozesse zu formalisieren, bestand die prinzipielle Möglichkeit, sie durch geeignete Automaten nachzuvollziehen.” (W. Stegmüller 1969: 607/608, 1983: 728/729)

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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Blanck, B., Loh, W. (1994). Schaltungen, Aussagenlogik und Denken. In: Alternativer Umgang mit Alternativen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91654-9_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91654-9_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12647-0

  • Online ISBN: 978-3-322-91654-9

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