Zusammenfassung
Läßt man die hier versammelten Beiträge seriöser Forschung zum Thema Gewalt und Medien kritisch Revue passieren, so bietet sich keineswegs das in der Öffentlichkeit immer wieder gezeichnete Bild einer von widersprüchlichen Erklärungsmodellen und entsprechend disparaten Befunden geprägten Wissenschaftsdiziplin. Dieser Eindruck kommt vor allem dadurch zustande, daß innerhalb der öffentlichen Diskussion bestimmte Verwertungsinteressen den Blick einseitig auf einfache Erklärungsmodelle lenkten, obgleich die Komplexität des Forschungsgegenstands ein vielschichtiges und differenziertes Herangehen erfordert. Den Medieneinfluß relativierende, ihn dabei aber auch gleichzeitig hinsichtlich seines Charakters präzisierende “Je nachdem”- Ergebnisse sorgfältig angelegter Studien werden dabei vor dem Hintergrund kausallogisch-deterministischer Zusammenhangsvermutungen als beliebig oder widersprüchlich mißinterpretiert. Zusätzlich befördert wird dies noch durch ein mangelndes Bewußtsein für die jeweilige Reichweite empirisch ermittelter Daten, genauer: für die Tatsache, daß aus den nicht immer identischen Erklärungszielen empirischer Gewaltstudien entsprechend unterschiedliche Prämissen, Hypothesen, Operationalisierungen, methodische Vorgehensweisen und damit Ergebnisse folgen.
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Literatur
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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schabedoth, E. (1995). Inhalt: Gewalt Ein Fazit der Erforschung „gewaltiger“ Medieninhalte. In: Friedrichsen, M., Vowe, G. (eds) Gewaltdarstellungen in den Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91651-8_18
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