Zusammenfassung
Die Situation behinderter Mädchen in der Bundesrepublik und West-Berlin wurde bisher nicht explizit zum Gegenstand wissenschaftlicher Analysen gemacht.
„Heiraten möchte ich nicht. Ich hätte immer Angst, daß einem Mann — so gern er mich vielleicht zunächst hätte — meine Behinderung auf die Nerven gehen würde. Daß er dann wegläuft und sich eine mit langen Armen sucht. Darum will ich mich ganz auf eine gute Berufsausbildung konzentrieren. Das ist ewas, was ich wirklich schaffen möchte. Dann kann mir nichts mehr passieren. Für meine Arme haben meine Eltern zwar eine ‚Abfindung‘ bekommen und das Geld für mich auf die Bank gelegt. Aber der Betrag ist niedrig. Ich kann davon nicht einmal studieren.
Ich finde, ich habe eine gute Figur und lange, schlanke Beine. Ich bin genauso hübsch wie viele andere Mädchen. Wenn ich mich mal schönmachen möchte, male ich mir die Fingernägel mit Nagellack an. Ich habe mich an meine fehlenden Arme gewöhnt. Ich kann damit leben.“
(„Ich bin ein Contergan-Kind“, zitiert nach Ernst Klee: Behinderten-Report II. Wir lassen uns nicht abschieben, Frankfurt a.M. 1976, S. 178.)
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Schildmann, U. (1985). Zur Situation behinderter Mädchen — Realität und Träume im Kontrast. In: Am Rande der Arbeitsgesellschaft: Weibliche Behinderte und Erwerbslose. Alltag und Biografie von Mädchen, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91632-7_3
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