Zusammenfassung
Atom- und Giftmüllexporte aus den Industriestaaten nach Afrika sind zwar keine neue Erscheinung — bereits seit mindestens zehn Jahren gibt es derartige Bestrebungen, aber seit 1988 zeichnete sich ab, daß grenzüberschreitende Giftmüllgeschäfte keine isolierten Einzelphänomene sind, sondern im Rahmen der Nord-Süd-Beziehungen zu einem neuen Weltproblem zu werden drohen. 1988 wurde das Thema “Atom- und Giftmüllexport” auf Betreiben einiger afrikanischer Staaten, allen voran Nigerias, in die internationale politische Diskussion eingebracht — erstmals während der Sitzungen der OAU Ende Mai in Addis Abeba. Im Laufe des Jahres wurde jedoch die Wirkungslosigkeit der ablehnenden OAU-Beschlüsse deutlich: Die Exporteure in den Industrieländern suchten und fanden auch weiterhin willige Partner für ihre skrupellosen Geschäfte in afrikanischen Ländern, wobei auf seiten der Importeure drei Ebenen unterschieden werden können: 1. afrikanische Regierungen (s. Tab. 1), 2. die untere Ebene afrikanischer Staatsklassen (s. Tab. 2) und 3. afrikanische Firmen oder Privatpersonen (s. Tab. 3). Weiterhin ist eine Anzahl von Giftmüllgeschäften bekannt geworden, bei denen sich ein Importeur (noch) nicht bestimmen läßt (s. Tab. 4).
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Weiterführende Literatur
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Richter, R. (1989). Afrika im Zeichen der Giftmüllexporte aus Industrieländern. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1988. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91501-6_8
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