Zusammenfassung
Wenn Pädagogen über das Bildungssystem nachdenken, so tun sie dies unter der Prämisse, es müßte in seinen Strukturen, seiner Organisation sowie dem inhaltlichen Angebot der Persönlichkeitsentfaltung des einzelnen, der Entwicklung der Fähig- und Fertigkeiten des Individuums dienen. Beschäftigen sich Politiker mit Bildung, steht anderes im Vordergrund. In der Aufzählung bedeutsamer Nutzenerwägungen von Bildung und Qualifizierung rangiert das Individuum oftmals an letzter Stelle. An erster Stelle wird der Nutzen der Bildung für die Gesellschaft und die Wirtschaft reklamiert: „Eine gute berufliche Qualifikation sichert vor allem die Produktivität der Volkswirtschaft und damit auch ihre Position im internationalen Wettbewerb“. Oder: „Deutschland wird die Chancen, die sich ihm in einer sich verändernden Welt bieten, nur dann nutzen können, wenn seine Bürger weltoffen bleiben, wenn in globalen Zusammenhängen und Dimensionen gedacht und gehandelt wird. Hierbei sind Bildung und Ausbildung von zentraler Bedeutung“ (BMWI, S. 100 und 99; Herv. H. A.).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Ackermann, H. (1996). „Mehr Konkurrenz — weniger Staat?“. In: Ahlheim, K., Bender, W. (eds) Lernziel Konkurrenz?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91427-9_10
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