Zusammenfassung
Am10. November 1995 wurde Ken Saro-Wiwa zusammen mit acht weiteren Angeklagten nach neunmonatigem Schauprozeß in Port Harcourt durch den Strang hingerichtet. Die Militärs hatten ein Sondergericht, das Civil Disturbances Special Tribunal, eingesetzt, das die neun Gefangenen unter Mißachtung rechtsstaatlicher Mindestanforderungen schuldig sprach, vier prominente Ogoni, Albert Badey, Edward Kobani, und die Brüder Samuel und Theophilius Orage ermordet zu haben. Damit beendeten die Generäle zumindest vorläufig eine mehrjährige Auseinandersetzung mit dem Volk der Ogoni um gerechtere Verteilung der Ölgelder, den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, um politische Partizipation und Emanzipation im Vielvölkerstaat Nigeria zu ihren Gunsten. Die Ogoni, eine ethnische Minorität von ca. 500 000 Menschen, leben in Rivers State, im Ölfördergebiet des Niger-Delta und leben von Fischfang und Landwirtschaft. Sie hatten die Zentralmacht in Abuja und den Ölmulti SHELL in einem mehrjährigen gewaltlosen Kampf herausgefordert, und die Militärs hatten diese politische Herausforderung mit Terror beantwortet.
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Weiterführende Literatur
Saro-Wiwa Ken: “Genocide in Nigeria: The Ogoni tragedy”, London 1994
Omowek Daniel A.: “Shell, environmental pollution, culture and health in Nigeria”, in: Afrika-Spectrum,30 (1995) 2, S.115–143
Osaghae Eghosa E.: “The Ogoni uprising: Oil politics, minority agitation and the future of the Nigerian state”, in: African Affairs,(1994) 94, S.325–344
Welch Claude E. Jr.: “The Ogoni and Self-Determination: Increasing violence in Nigeria”, in: Journal of Modern African Studies,33 (1995) 4, S.635–649
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Pohly-Bergstresser, S. (1996). Der Ogoni-Shell-Komplex: Zur Geschichte einer Grass-Roots-Bewegung. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1995. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91407-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91407-1_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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