Zusammenfassung
Organisationen sind umfassend ökologisch betroffen: Gleichzeitig ist die Leistung einer Organisation das Ergebnis des arbeitsteiligen und koordinierten Entscheidens und Handelns ihrer Mitglieder. Da keine wirtschaftliche Aktivität ohne Umweltwirkung auskommt, ist auch kein dispositives und objektbezogenes Verhalten der Beteiligten ohne Umweltwirkung. In Anlehnung an Preuss läßt sich formulieren: Organisationsmitglieder können sich nicht nicht umweltbezogen verhalten, allenfalls bewußt oder unbewußt. Zwar kann auch unbewußtes Verhalten umweltverträglich sein, aber mit einer zu vermutenden deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit und vor allem nicht stabilisiert: “Die Änderungswahrscheinlichkeit zur unbewußt umweltzerstörenden Tat ist groß.”1 In Verbindung mit der Reduktion der Wirkungsursache und der Ganzheitlichkeit der Problembehandlung heißt das, daß die Organisation von Prävention — dies gilt im übrigen auch für Qualitätssicherung und Arbeitsschutz — das einzelne Organisationsmitglied in das Zentrum stellen muß. Wenngleich die Leistungserstellung sich als Ergebnis des Verhaltens von Gruppen — formellen (Vorgesetzte — Mitarbeiter, Abteilungen, Teams) und informellen — abbilden läßt, nehmen die weiteren Überlegungen ihren Ausgangspunkt deshalb beim Entscheiden und Handeln des einzelnen, der kleinsten Einheit einer Organisation. Zu berücksichtigen ist dabei, daß grundsätzlich, d.h. unabhängig von der hierarchischen Position, jedes Organisationsmitglied Entscheidungsträger ist, auch wenn die Entscheidungs- und Handlungsspielräume sehr verschieden und nach unten zunehmend eingeschränkt sind und unterschiedliche Entscheidungsarten Bedeutung erlangen.2 Rollentheoretisch begründet: Auch präzise formale Regelungen sind — bis hin zu hochgradig strukturierten Rollen — interpretationsfähig und -bedürftig.3 Ganz ähnlich stellt schließlich Dörr aus arbeitspolitischer Sicht fest:
“Obwohl die strukturellen Voraussetzungen für die Herausbildung von positiven Arbeitshandlungen in taylorisierten Arbeitsprozessen zerstört sind, bilden die darin arbeitenden Individuen in ihren alltäglichen Handlungspraktiken eigeninitiierte und eigenkontrollierte Arbeitstechniken aus ...”4
Gutenberg differenziert zwei Typen menschlicher Arbeitsleistung: objektbezogene und dispositive.5
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Antes, R. (1996). Einflüsse auf das umweltverträgliche Entscheiden und Handeln des einzelnen Organisationsmitglieds. In: Präventiver Umweltschutz und seine Organisation in Unternehmen. Neue betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91342-5_3
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Publisher Name: Gabler Verlag
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